49-Euro-Ticket in Gütersloh: Das sollten Sie jetzt wissen

Gütersloh. Das alte Lied &bdquo;Alles neu macht der Mai“ gilt in diesem Jahr besonders für den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Denn am 1. Mai startet das Deutschlandticket. &bdquo;Kein unübersichtliches Tarifsystem und keine Tarifgrenzen mehr, einfach einsteigen und losfahren“, so bringt Stefan Honerkamp die Vorteile für die Kunden auf den Punkt. Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Ostwestfalen-Lippe hält die Einführung des D-Tickets sogar für das &bdquo;größte Reformprojekt im ÖPNV“. Die heimischen Verkehrsunternehmen setzen nun alles daran, dass das neue Ticket ein Erfolg wird. Ob das Interesse erneut so stark sein wird wie beim 9 Euro-Ticket, das in den Sommermonaten 2022 rund 52 Millionen Mal verkauft wurde, können die Unternehmen nicht sagen. Für ein erstes Fazit sei es noch zu früh. Aber mit einer regionalen Kampagne wird jetzt für das 49-Euro-Ticket getrommelt. So werben Plakate mit einem &bdquo;Travel Tiger“, der Gelegenheitsfahrer ansprechen soll, und einem &bdquo;Pendler Panda“, der sich an regelmäßige Nutzer wendet, um neue Kunden. Pendler mit Abo scheinen vom D-Ticket bereits überwiegend überzeugt zu sein. Drei Viertel der Abonnenten hätten einem Wechsel zugestimmt, lediglich 25 Prozent seien bei ihrem bisherigen geblieben, sagt Michael Hildebrandt (Leiter Tarif, Vertrieb und Marketing der OWL Verkehr GmbH). &bdquo;Wenn Kunden keinen größeren Tarifbereich benötigen oder die Möglichkeit haben wollen, jemanden am Wochenende auf ihr Abo mitzunehmen, kann das im Einzelfalle günstiger sein.“ Deshalb werde das bisherige Tarifsystem bis auf weiteres als &bdquo;Schattensystem“ beibehalten. Kunden sollen über ein gutes Angebot gewonnen werden Doch Winfried Erichlandwehr, Geschäftsführer Teutoburger Wald Verkehr, spricht für alle, wenn er sagt: &bdquo;Wir wollen, dass das 49-Euro-Ticket ein Erfolg wird.“ Auch Honerkamp &bdquo;hofft auf Zuwachs“ bei den Kundenzahlen. &bdquo;Doch neue Kunden gewinnt man vor allem über ein gutes Angebot, erst danach über einen guten Tarif. Wo keine Busse fahren, nutzt auch kein D-Ticket.“ Das &bdquo;recht gute“ Verkehrsnetz vor Ort zu erhalten und bestenfalls auszubauen koste Geld. Deshalb solle das Ticket lokal gekauft werden: &bdquo;Aus der Region, für die Region.“ Dennoch rechnen die Verkehrsunternehmen mit einem Minusgeschäft. Zudem sei die bundesweite Umverteilung der Einnahmen nicht geklärt. &bdquo;Um unsere Liquidität zu erhalten, sind wir auf die Einnahmen aus dem D-Ticket-Verkauf angewiesen“, erklärt Honerkamp. Für 2023 hat der Bund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, die Länder steuern die gleiche Summe dazu. &bdquo;Etwaige Mehrkosten, die den Verkehrsunternehmen im Einführungsjahr 2023 durch Mindereinnahmen entstehen, werden Bund und Länder je zur Hälfte tragen“, steht auf der Seite der Bundesregierung. Wie es danach weitergeht, ist nach Aussage von Honerkamp noch ungeklärt. &bdquo;Der Bund weigert sich bislang, die Finanzierung für 2024 zu übernehmen.“ Jutta Hanitzsch schließt nicht aus, dass auch die oft ohnehin klammen Kommunen zur Kasse gebeten werden könnten. &bdquo;Umso wichtiger ist es, die Tickets vor Ort zu kaufen“, sagt die Leiterin des Verkehrsbetriebs Stadtbus Gütersloh: &bdquo;Wir sind in der Lage, am Telefon oder am Schalter auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen.“ So kommen Sie an das D-Ticket D-Tickets sind fürs Handy über die OWLmobil- oder Stadtbus-App bestellbar oder als Chipkarte über www.stadtbus-gt.de, www.owlmobil.info oder www.TeutoOWL.de/ deutschlandticket. Um auch Menschen ohne Handy zu erreichen, wird es das Ticket auch übergangsweise in Papierform geben. Kündbar ist das Abonnement zum 10. jeden Monats. Marc Lehmann, Leiter des Servicezentrums am ZOB, zeigt sich besonders flexibel. Eigentlich müsste die Bestellung des D-Tickets bis zum 15. eines Monats erfolgen. &bdquo;Wir werden aber jetzt noch D-Tickets für den Monat Mai verkaufen.“ Auch zukünftig kann spontan für den jeweiligen Monat gebucht werden. Der D-Ticket-Verkauf erfolgt dann im Kundencenter am ZOB oder einfach über die App. Das D-Ticket gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Nahbereich, bei Bahnen nur in der 2. Klasse. Die 1. Klasse lässt sich ab dem 1. Juli dazubuchen. Ein Hund darf in NRW kostenlos mitgenommen werden, eine Person oder ein Fahrrad nicht. Letzteres lässt sich ebenfalls ab dem 1. Juli dazubuchen. Die Fahrtberechtigung wird durch Auslesen der Chipkarte oder Scannen des Barcodes überprüft. Da das Ticket personengebunden ist, sollte ein Ausweis mitgeführt werden. Weitere Infos unter: www.TeutoOWL.de/deutschlandticket

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