Kreis Gütersloh feiert mit mehr als 200 Gästen seinen 50. Geburtstag

Kreis Gütersloh. Für Landrat Sven-Georg Adenauer steht fest: &bdquo;Wir sind ein Kreis!“ Und die mehr als 230 geladenen Gäste im Sitzungssaal des Kreishauses in Gütersloh werden diese Aussage unterschreiben. 50 Jahre ist es her, dass der erste gemeinsame Kreistag der ehemals eigenständigen Kreise Halle und Wiedenbrück gewählt wurde. Ein Grund zum Feiern. &bdquo;Wir machen den Kreis“, stellt Adenauer fest, während er den Blick über die Stuhlreihen schweifen lässt. Da sind beispielsweise die Mütter und Väter des Kreises, der Landrat nennt sie &bdquo;die Alt-73er“: die ehemalige Landrätin Ursula Bolte, ihr Vorgänger Franz-Josef Balke. Aber auch Liesel Fronemann-Keminer, Ulrike Poetter, Hans Daberkow und Ludger Drewes. Sie alle gehörten dem ersten Gütersloher Kreistag im Jahre 1973 an. 1973, eine Zeit, in der die Ölkrise zu autofreien Sonntagen führte, der Eisvogel – von der schlechten Wasserqualität der Flüsse bedroht – zum Vogel des Jahres gewählt wurde und das Auto des Jahres der Audi 80 B1 war. &bdquo;Wer hätte vor 50 Jahren gedacht, dass wir heute dabei sind die begradigten Flüsse wieder krumm zu machen, die Vorflut langsamer zu machen und Verbrenner abzuschaffen“, fragt Adenauer in seiner Rede. Adenauer im Stil der Fantastischen Vier Die Hälfte der 50 Jahre Kreis Gütersloh habe er als Landrat &bdquo;mit rheinischem Migrationshintergrund“ selbst miterlebt. Und so wie für jede Mutter das eigene Baby das schönste sei, sei auch für jeden Landrat der eigene Kreis der beste. Lesen Sie auch:Promis, Autobahnen, Bürgermeister: Wie gut kennen Sie den Kreis Gütersloh? &bdquo;Nur, meine Damen und Herren: Bei uns, da stimmt das!“, ruft Adenauer gut gelaut, um dann noch in bester &bdquo;Die Fantastischen Vier“-Manier den Liedtext von MfG – mit freundlichen Grüßen – auf den Kreis Gütersloh umzumünzen. Im Wust der Abkürzungen wird dann die ehemals geplante MVA genauso erwähnt wie die A33, das FFH-Gebiet und das Museum PAB. Mit einem Puzzle aus 13 Puzzleteilen vergleicht André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, den Kreis Gütersloh. &bdquo;Städte und Gemeinden, die dort lebenden Menschen sowie wirtschaftenden Betriebe haben alle ihre Ecken und Kanten. Aber auf nichts und niemanden wollen und können wir verzichten und das starke Gesamtbild kommt dann, wenn wir alle Teile zusammenbringen und gemeinsam agieren“, so der Rietberger. Bürger könnten stolz sein auf ihren Kreis, sagt die Regierungspräsidentin Mit der Zahl 13 beschäftigt sich auch Hubert Erichlandwehr, Bürgermeister der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock, der stellvertretend für seine anwesenden Bürgermeisterkollegen spricht. &bdquo;Oh, jetzt schlägt’s 13!“ sei keinesfalls ein Ausruf, der Unheilvolles erwarten lasse. &bdquo;Wussten Sie, dass bei den Germanen die 13 eine Glückszahl war und dies auch für die Japaner und die jüdische Tradition gilt?“, stellt er in seiner Rede vor. In China stehe die Zahl für &bdquo;Lebendigkeit“ und &bdquo;gesichertes Wachstum“. &bdquo;Das ist es, was uns 13 Kommunen und den Kreis Gütersloh ausmacht: Lebendigkeit und positives Wachstum“, folgert er. &bdquo;Die Bürgerinnen und Bürger hier können stolz sein auf ihren Kreis“, meint auch Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling. Sie gratuliert dem einwohnerstärksten Kreis in ganz OWL – mit laut Adenauer genau 379.136 Einwohnerinnen und Einwohnern – zu einer &bdquo;besonderen Erfolgsgeschichte“. Gütersloh habe in 50 Jahren eine &bdquo;ganz eigene Identität“ entwickelt. Borner scherzt über fleißige Kornbrenner und Korntrinker Was diese Identität in den 13 Städten und Gemeinden ausmacht, nimmt Matthias Borner humorvoll aufs Korn. Der Kreis bewege sich im Spannungsfeld zwischen mondänen Medienmanagern und Fleischverarbeitern, sagt der Gütersloher Kabarettist: &bdquo;Also zwischen Verlegern und Zerlegern.“ Hier gebe es fleißige Kornbrenner ebenso wie fleißige Korntrinker. In einem Parforceritt – eine Minute pro Kommune – stellt Borner die Eigenheiten eines jeden Ortes heraus. Er warnt davor, Halle/Westfalen mit der Westfalenhalle zu verwechseln, und verleiht Theo Mettenborg, Bürgermeister von Rheda-Wiedenbrück, einen Preis für das architektonisch interessanteste Rathaus, das sich neben den wunderschönen Altstädten der Bindestrich-Kommune &bdquo;nur so mittelschön“ ausmache. "Wie ein Klassentreffen", sagt Günter Kozlowski Musikalisch untermalt wird der Festakt von der Kreismusikschule Gütersloh – mit Gesang deren Leiterin Miriam Köpke, den Gitarristen Daniel Le-Van-Vo und Osvaldo Hernandez und dem Percussionisten Marcus Maria Köster. Das Geburtstagsständchen kommt vom Chor &bdquo;The Voice Company“ aus Rheda-Wiedenbrück, der mit einem umgedichteten &bdquo;Oh, wie bist Du schön“ den Musikwettbewerb zum Kreisjubiläum gewonnen haben. Die beschwingten Sängerinnen leiten dann auch über zum Empfang im Foyer des Kreishauses. &bdquo;Das ist hier wie Klassentreffen“, freut sich der ehemalige Oberkreisdirektor Günter Kozlowski.

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