Gütersloher Politikerin heute bei "The Voice of Germany"

Frau Alawuru, wo erwische ich Sie gerade? SARA ALAWURU: Ich bin tatsächlich endlich wieder zu Hause. Aber hier ist es auch ziemlich trubelig. (lacht) Irgendwie sind viele Leute eingeflogen, die meinen Auftritt am Freitag mit mir schauen wollen. War die Bewerbung bei &bdquo;The Voice of Germany" spontan? Ich habe immer wieder mal gesagt, dass ich es dieses Jahr unbedingt probieren möchte. Allerdings habe ich dann irgendwann gesehen, dass die Anmeldefrist fast vorbei war – und dann ging alles ganz schnell. Da habe ich auch nicht mehr lange drüber nachgedacht. Also irgendwie war es letztlich dann doch spontan. Aber ich hatte es auch wirklich zu oft angekündigt, da musste jetzt auch was kommen von mir. (lacht) Wie haben Sie dann letztlich erfahren, dass Sie tatsächlich dabei sind? Mitten im Arbeitsstress habe ich damals einen Anruf erhalten, mein bester Freund Basti war auch dabei. Und in dem Telefonat wurde noch Spannung aufgebaut. Ich habe ehrlich gesagt gedacht, es wäre eine Absage. Das hat sich so hingezogen und es wurde betont, dass sie hoffen, dass ich die Nachricht gut auffasse und sowas. Das war echt fies. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von The Voice of Germany (@thevoiceofgermany) Umso größter war die Freude, dass es doch geklappt hat? Ich bin total rumgesprungen, voll unprofessionell bei der Arbeit. (lacht) Aber ich konnte meine Freude wirklich nicht zurückhalten. Wer hat Sie zu den Blind Auditions begleitet? Meine Mama, mein Papa und meine Tante standen hinter der Bühne. Eigentlich war meine andere Tante Jennifer Mertens, für die ich derzeit auch im Styling-Bereich arbeite, auch eingeladen. Aber sie konnte leider nicht. Dafür saßen im Publikum noch ganz viele Freunde aus Berlin. Wie groß war die Aufregung? Ich stehe ja relativ oft auf der Bühne und singe zum Beispiel auch auf Hochzeiten – und bin eigentlich auch immer aufgeregt. Das gehört einfach dazu. Man will schließlich immer sein Bestes geben als Künstler. Aber &bdquo;The Voice of Germany" war echt anders. Eine solche Aufregung habe ich noch nie gespürt. Ich hatte noch nie auf der Bühne das Gefühl, dass ich meine Augen nicht aufmachen kann, weil ich nicht weiß, was passiert. Der Gedanke, dass sich während dieser eineinhalb Minuten so viel verändern kann, hat mich echt fertiggemacht. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Sarah Alawuru // The voice of Germany 2022 (@wuwu_official_) Sind Sie letztlich zufrieden mit Ihrem Auftritt in der Show oder hat Sie die Aufregung doch zu sehr aus dem Konzept gebracht? Ich war schon ziemlich angespannt – auch vor dem Auftritt. Zwei Tage vorher bin ich auch noch heißer geworden. Komplette Rachenentzündung. Das ist mir bis jetzt nur einmal passiert, dass ich vor Aufregung meine Stimme verloren habe. Damals bei meinem allerersten Wohnzimmer-Konzert bei den Falken im Frei:Raum. Aber auch da habe ich es schon durchgezogen, genau wie jetzt. Hatten Sie sich vorher überlegt, zu welchem Coach Sie am liebsten gehen würden, wenn sich jemand umdreht? Na klar. Das war schon eher so eine Familien-Entscheidung. Da ich meistens in Englisch denke und auch spreche, ist es mir einfach wichtig, dass mich mein Coach verstehen kann und ich mich so ausdrücken kann, wie ich bin. Vor allem, wenn ich in meinem kreativen Mindset bin. Dann sprudelt es manchmal nur so aus mir raus. Also war Rea Garvey Ihr Favorit?Schon. (lacht) Haben Sie Pläne für Freitag, wie und wo Sie die Show schauen? Ganz ehrlich? Ich bin ein ganz gemütlicher Mensch. Ich glaube, wir sitzen einfach alle zusammen ganz nah beisammen im Wohnzimmer vorm Fernseher. Meine ganze Familie wird dazukommen, wir werden mindestens 15 Leute sein. Aber ich weiß auch, dass nebenbei Facetime und Telefonate laufen werden. Es haben sich schon ganz, ganz viele Leute angekündigt. Sie waren ja schon immer ziemlich zielstrebig. Vor allem im Hinblick auf Ihre politische Karriere. Sie waren Sprecherin des Gütersloher Jugendparlamentes, saßen als Vertreterin der Gütersloher Jugendlichen im Kinder- und Jugendbeirat NRW und sind vor zwei Jahren als jüngstes Mitglied in den Stadtrat eingezogen. Rückt Politik wegen der Musik jetzt in den Hintergrund? Mein Fokus geht jetzt schon sehr auf Musik. Ich habe jetzt die Möglichkeit, meine kreative Ader auszuleben, und das möchte ich auch machen. Die Referenzen, um Politik und Antidiskriminierungsarbeit weiterzumachen, gehen mir dabei nicht verloren. Ich glaube, dass ich das im Kreativen auch kann. Das ist eine Industrie, in der man sich in jeglicher Art und Weise ausdrücken kann. Wie haben Ihre Parteikollegen – allen voran Bürgermeister Norbert Morkes – auf Ihre Teilnahme bei &bdquo;The Voice of Germany" reagiert? Die unterstützen mich wirklich alle. Wir hatten vor kurzem unsere Gesamt-Fraktionssitzung und ich war gerade so richtig vertieft in die Themen und unter dem Tagesordnungspunkt &bdquo;Verschiedenes" haben unsere Fraktionsvorsitzenden dann einfach mal rausgehauen: &bdquo;Wir haben voll die tollen Nachrichten, Sarah macht bei ’The Voice of Germany dabei." Das war schon lustig, aber alle haben sich gefreut – und das zeigt mir, dass ich mich für die richtige Partei entschieden habe. Sie haben vor zwei Jahren in einem Interview mit meinem Kollegen Rainer Holzkamp mal gesagt, dass Sie sich durchaus vorstellen können, in 15 Jahren das Bürgermeister-Amt anzustreben. Steht das Ziel noch? Das ist schwierig zu beantworten. Ich bin gerade an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich mir alles offenlasse. Es ist auf jeden Fall ein realistischer Weg, aber jetzt gerade ist mein Fokus auf einem anderen Weg. Das war kein &bdquo;Nein". Genau das wollte ich damit ausdrücken. (lacht)

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