Mehr als 100 Interessenten: Enormer Andrang auf neue Wohnungen in Gütersloh

Gütersloh. Wohnraum ist und bleibt gefragt. In der jetzigen Situation, in der täglich Flüchtlinge aus der Ukraine in Gütersloh Schutz suchen, vielleicht gefragter denn je. Auch der Gütersloher Bauverein hilft. Er zeigt nicht nur mit einer Ukraine-Flagge an prominenter Stelle am Gerüst am Verwaltungsgebäude in der Innenstadt Solidarität, sondern stellt auch Wohnraum zur Verfügung. Drei Wohnungen wurden laut Vorstandsvorsitzendem Jörg Höfel in Zusammenarbeit mit der Stadt bereits an Geflüchtete vermittelt. Mehr Leerstand habe der größte Vermieter im Kreisgebiet aktuell nicht. Kaum Leerstand Der Bauverein bewirtschaftet, Stand Ende 2021, 1.254 eigene Wohnungen. Darüber hinaus verwaltet er 402 Miet- und 194 Eigentumswohnungen für Dritte. Die Leerstandsquote habe im vergangenen Jahr gerade mal bei 0,2 Prozent gelegen. Lediglich 114 Kündigungen gingen 2021 beim Verein ein – fast alle Objekte konnten zeitnah wieder vermietet werden. Die Warteliste für Wohnungen sei dauerhaft voll, so Höfel. Sogar für einen Neubau, der noch nicht fertig ist.Neubau Holzrichterstraße An der Holzrichterstraße, mitten in der Depenbrock-Siedlung, entstehen derzeit 22 neue Wohnungen – aufgeteilt auf drei zweigeschossige Häuser. 4,8 Millionen Euro investiert der Bauverein insgesamt in den Neubau. Laut Jörg Höfel liege man aktuell ziemlich gut im Zeitplan. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass die ersten Mieter in der zweiten Jahreshälfte einziehen können.“ Das Interesse sei bereits seit Bekanntgabe der Pläne für das Neubauprojekt enorm. Schon jetzt stünden mehr als hundert Interessenten auf der Warteliste – und die Wohnungen seien noch nicht mal offiziell auf den Immobilien-Plattformen ausgeschrieben. Entsprechend länger werde die Liste in den kommenden Wochen vermutlich noch werden. Lesen Sie auch: Hier ist Wohnen in Gütersloh am teuersten - und hier am günstigsten &bdquo;Bei den bisherigen Interessenten handelt es sich erst einmal nur um Mieter, die bereits in anderen Wohnungen vom Bauverein wohnen und sich verändern möchten.“ Vor allem die komplette Barrierefreiheit der Wohnungen an der Holzrichterstraße sei besonders für ältere Menschen ein ausschlaggebender Punkt.Die zwei Gebäude mit jeweils acht Wohneinheiten sind laut Höfel frei finanziert, das Gebäude mit sechs Einheiten wird öffentlich gefördert. Entsprechend variieren auch die Mietpreise. Wohnungen im öffentlich geförderten Gebäude werden für 6,40 pro Quadratmeter angeboten; die anderen für 10 Euro. Sanierung Blankenhagen Im Wohnquartier Dresdener Straße/Jenaer Straße in Blankenhagen modernisiert der Bauverein bereits seit Frühjahr vergangenem Jahr etliche Wohnungen. Der erste von drei Bauabschnitten ist mittlerweile abgeschlossen: 30 Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen wurden komplett saniert. Unter anderem wurden Energiesparfenster eingebaut, die Dächer gedämmt, Balkone ausgetauscht, neue Heizkörper installiert, Beleuchtung erneuert und Bäder saniert. &bdquo;Die Gebäude sind aus dem Jahr 1967, die meisten Wohnungen und Zimmer waren seitdem größtenteils unsaniert – da sieht man jetzt schon einen deutlichen Unterschied.“ Alle Bauarbeiten wurden durchgeführt, ohne dass die Mieter ihre Wohnungen verlassen mussten. &bdquo;Wir haben einen hohen Zuspruch erhalten“, sagt Jörg Höfel, &bdquo;nicht nur von den direkt betroffenen Mieter, sondern auch aus dem Umfeld. Die Modernisierung tut Blankenhagen von der Wahrnehmung her wirklich gut.“ Im zweiten Schritt folgen nun 30 weitere Wohnungen an der Dresdener Straße 12 bis 18. Bis Ende des Jahres plant der Bauverein die Bauarbeiten abzuschließen. Der dritte Bauabschnitt ist für 2023 vorgesehen. Lesen Sie auf unserer Themenseite alles rund um Bauen, Mieten und Wohnen im Kreis Gütersloh Nebenkosten steigen Mitglieder zahlen durchschnittlich 5,64 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. &bdquo;Damit liegen wir deutlich unter der Durchschnittsmiete in Gütersloh von mehr als acht Euro“, betont Jörg Höfel, &bdquo;wir schöpfen die rechtlich zulässigen Mieterhöhungsmöglichkeiten bei Weitem nicht aus.“ Dennoch werden auch die Mieter des größten Vermieters im Kreisgebiet künftig mit höheren Preisen rechnen müssen – bei den Nebenkosten.Die gestiegenen Gaspreise werden sich in den Abrechnungen im kommenden Jahr mehr als bemerkbar machen. Entsprechend sei der Bauverein derzeit dabei, die Mieter anzuschreiben und vorzuwarnen.Höfel: &bdquo;Wir sensibilisieren und appellieren, die Vorauszahlungen entsprechend anzupassen, damit es im nächsten Jahr kein böses Erwachen und Nachzahlen von mehr als 1.000 Euro gibt.“

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