Kreis Gütersloh muss Impfzentrum wieder aufmachen - in zwei Wochen geht es los

Kreis Gütersloh. Der Kreis Gütersloh wird sein ehemaliges Impfzentrum an der Marienfelder Straße wieder in Betrieb nehmen. Bereits in zwei Wochen können dort die ersten Impfungen – zumeist wohl Auffrischungsimpfungen – vorgenommen werden. &bdquo;Wir folgen damit dem Erlass des Landes NRW", teilte Krisenstabsleiter Frank Scheffer den Mitgliedern des Ausschusses für Gesundheit mit. Zwar trägt die Räumlichkeit dann nicht mehr den Namen &bdquo;Impfzentrum" – das ist ja Ende September auch auf Geheiß des Landes offiziell geschlossen worden – sondern heißt dann &bdquo;Impfstelle". An drei Tagen in der Woche sollen dort drei Impfstraßen betrieben werden. &bdquo;Es wird ein vorübergehendes ergänzendes Impfangebot sein, um die Impfkampagne der niedergelassenen Ärzte zu unterstützen", so der Krisenstabsleiter. Lesen Sie auch: Corona-Inzidenz im Kreis Gütersloh schießt weiter dramatisch nach oben In dem Maße, in dem die Schlangen vor den mobilen Impfstationen im Kreis immer länger wurden – am Mittwoch reichte sie in Gütersloh vom ehemaligen Karstadt-Gebäude bis weit hinter die Martin-Luther-Kirche – wurden auch die Rufe nach der Wiedereröffnung des Impfzentrums lauter. Auch die SPD-Fraktion hatte das für die gestrige Gesundheitsausschuss-Sitzung gefordert – eine Abstimmung darüber erübrigte sich dann. Nach der landesweiten Schließung der Impfzentren Ende September sollten die Impfungen eigentlich ausschließlich über die Hausärzte laufen. Doch mit dem Aufruf zur Auffrischung des Impfstoffs nach sechs Monaten, der sogenannten Booster-Impfung, ist dort jetzt Land unter. &bdquo;Die Praxen sind massiv belastet", bestätigte Heinz-Josef Sökeland (CDU), Allgemeinmediziner in Harsewinkel und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses. Bis Ende des Jahres habe er keinen Impftermin mehr frei. &bdquo;Wir sind überrannt worden von den Über-80-Jährigen, die wir seinerzeit gar nicht geimpft haben." Er befürchtete jedoch auch, &bdquo;dass jetzt alle zur Impfstelle rennen, weil sie dort schneller drankommen, auch wenn sie bereits einen Termin beim Hausarzt haben. Da ist dann das Chaos wieder vorprogrammiert." Wie der Krisenstabsleiter erläuterte, brauchen Impflinge für den Besuch der Impfstelle einen Termin. &bdquo;Den können sie sich demnächst über das neue Buchungsportal des Kreises Gütersloh reservieren." Die Impfstelle werde voraussichtlich mittwochs, freitags und samstags öffnen, also an den Tagen, an denen die Hausärzte in der Regel nur einen eingeschränkten Praxisbetrieb haben. Scheffer geht jedoch davon aus, dass diejenigen, die nicht so mobil sind, nicht zur Marienfelder Straße kommen, sondern sich beim Hausarzt impfen lassen. &bdquo;Können wir nicht sicherstellen, dass diejenigen, die den größten Schutz brauchen, auch als Erste drankommen?", fragte Christine Disselkamp (CDU). &bdquo;Natürlich wäre es sinnvoll, zuerst die ältere Generation und diejenigen, bei denen die Impfung mehr als sechs Monate her ist, zu impfen", bestätigte Michael Hanraths, als ehemaliger ärztlicher Leiter des Impfzentrums nun für die Impfkoordination zuständig. Das sehe der Erlass des Landes NRW jedoch nicht vor. Dort stehe jedoch ganz klar, dass niemand, der geimpft werden wolle, weggeschickt werden soll. Derzeit laufen die weiteren Planungen für die Eröffnung der Impfstelle. Personal muss eingestellt werden und die Impfstoffbestellung bedarf eines Vorlaufs.Die steigenden Fallzahlen machen deutlich, dass ein zusätzliches Angebot geschaffen werden muss. Gesundheitsamtsleiter Anne Bunte zeigte sich angesichts der aktuellen Inzidenzen besorgt – die Coronalandkarte sei an vielen Stellen tiefrot. &bdquo;Bis zum Mittag hatten wir bereits 131 neue Meldungen", teilte sie dem Gesundheitsausschuss mit. Hinzu komme noch aktuell ein erneuter Ausbruch in der Lebensmittelindustrie.

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