Diese besonderen Gütersloher Tiere suchen dringend ein neues Zuhause

Gütersloh. Die Zwinger sind voll und jeder Bewohner sucht ein Plätzchen in einem eigenen Zuhause. Keine leichte Aufgabe, aber die Hoffnung stirbt selbst bei schwer vermittelbaren Tieren zuletzt. Irgendwo gibt es immer ein Herrchen oder Frauchen, das bereit ist, ein paar Ecken und Kanten in Kauf zu nehmen oder eben genau dieses Tier mit seiner Besonderheit gesucht hat. Also los! Jeanette Salzmann und NW-Fotograf Andreas Frücht haben die Tiere kennengelernt, fotografiert und kleine Videos erstellt, die im Netz abgerufen werden können. Das Tierheim befindet sich in Gütersloh-Spexard, &bdquo;In der Worth 116". Besuche sind zurzeit nur mit Termin möglich. Keiner interessiert sich für Katze Vicky &bdquo;Ich verstehe einfach nicht, warum sie noch da ist", Vickys Tierpflegerin ist ein wenig verzweifelt, denn sie weiß: &bdquo;Diese Katze ist top!" Aber die Tierheimbesucher gehen bislang an dem weiß-braunen Kätzchen vorbei. Das soll sich jetzt ändern. Vicky kam Anfang Juni mit drei Kitten ins Tierheim. Die Bewohner eines Altenheims hatten das herrenlose Tier versorgt, bis die Katzenkinder auftauchten und man die Sache doch lieber in die Hände von Profis geben wollte. &bdquo;Die Kitten sind noch in unserer Pflegestelle, aber bereits alle drei reserviert", deshalb gilt es jetzt, für das Muttertier, das auf etwa drei Jahre geschätzt wird, auch ein tolles Zuhause zu finden, damit sie ebenfalls ausziehen kann. Weil Vicky Freiheit kennt, sollte sie diese auch zukünftig wieder genießen dürfen. Eine reine Wohnungshaltung ist für sie nicht das Richtige. Sie ist inzwischen kastriert und dürfte auf Mäusejagd gehen. Andere Katzen sollten im Haushalt allerdings nicht vorhanden sein. &bdquo;Wir haben hier eine kleine Prinzessin. Sie lehnt Gesellschaft von anderen Katzen rundheraus ab." Die große Katzen-Gruppe im Tierheim bereitet ihr deshalb gehörigen Stress. Sie liebt es, mit ihren Menschen allein zu sein und ist dabei extrem zutraulich. Wer hat ein Körbchen frei? Abgebenen im Doppelpack - Kater Anton &bdquo;Das hier ist Anton", nach einer kurzen Pause folgt die zweifelnde Frage: &bdquo;Oder ist es Lutz?" Die Tierpfleger der schwarz-weißen Tiger schaffen es kaum, die beiden Kater auseinanderzuhalten, weil sie sich so ähnlich sehen. Im Doppelpack sind sie ein wildes Duo, dass gemeinsam nach einem neuen Zuhause sucht. Eine Trennung wäre undenkbar, denn die beiden kennen kein Leben ohne den anderen. Lutz und Anton sind zum zweiten mal im Tierheim Gütersloh. Nachdem Sie im Mai 2016 als Babykatzen gefunden und abgegeben wurden, sind sie in eine Familie vermittelt worden. Fünf tolle Jahre durften sie dort verbringen – allerdings indoor. Ein Leben als Freigänger kennen sie nicht. Nun kam ein neues Menschenkind in die Familie, das allergisch auf Katzen reagiert. Seit Mitte September sitzen Anton und Lutz deshalb wieder im Tierheim. &bdquo;Wir wollen nicht, dass unsere Tiere Wanderpokale werden", die vermittelten Katzen dürfen in Notfällen zurückgegeben werden. Lutz und Anton sind kastriert, geimpft, gechipt. Auch wenn sie fürs Foto nicht stillhalten wollen, weiß man im Tierheim: &bdquo;Die beiden sind total menschenbezogen." Clara, Steffi und Nila: Wer will dieses Riesen-Glück? Für die braune Clara war es ein Glücksfall, dass sie nicht länger alleine im Stall sitzen musste. Nila und Clara wurden auch noch im Tierheim abgegeben und seither bilden die drei Deutschen Riesen eine Wohngemeinschaft. Dazu gehören noch Julian und Alexander, die wie ihre beiden weiß-braunen Schwestern im Tierheim abgegeben wurden. Zu den Hasendamen dürfen sie natürlich nicht und wohnen deshalb ein paar Stalltüren entfernt. Nila fehlt wegen einer entzündeten Kralle ein Stückchen von ihrer linken Vorderpfote, aber das beeinträchtigt sie nicht. Am liebsten würden die drei zusammen bleiben. &bdquo;In einer isolierten Schutzhütte ist Draußen-Haltung kein Problem", so die Tierpfleger. Alle drei sind handzahm und wer mit Möhre ins Gehege kommt, wird freudig begrüßt. Eine coole Riesen-Truppe! Hund Oli wurde als Problemfall zurückgegeben Welche Rassen in dem hübschen Rüden stecken, lässt sich nur erahnen. Vielleicht ein bisschen Appenzeller Sennehund? Oli ist mit sechs Monaten aus dem größten rumänischen Tierheim nach Gütersloh gereist, um hier eine bessere Hunde-Zukunft zu haben. Im ersten Anlauf hat das noch nicht geklappt, denn seine Besitzer haben es versäumt, ihm Grenzen zu setzen und eine klare Führung zu vermitteln. &bdquo;Er ist ihnen wohl auf der Nase herumgetanzt", vermuten seine Tierpfleger. Das Ergebnis? Oli hat eine Leinen-Aggression entwickelt. Sieht er beim Gassi-Gehen andere Hunde, weiß er sich nicht mehr zu benehmen und beißt auch mal um sich. Nun sitzt er wieder im Gütersloher Tierheim, denn seine Besitzer haben ihn nach nur drei Monaten zurück gebracht. Oli braucht einen neuen Besitzer, der es mit ihm aufnehmen kann. &bdquo;Man kann das in den Griff bekommen", dazu bedarf es aber Hundeerfahrung, Konsequenz und einen klaren Willen. &bdquo;Er ist super lernwillig, sehr schlau und er hat Bock auf Training", wissen seine Hundetrainer. Und damit die guten Seiten nicht untergehen: bei seinen Menschen ist er ein superfreundlicher Hund, verspielt und verschmust. Wer hat Lust auf Herausforderung? Hund Cairo wurde als Welpe verschenkt Cairo versteht die Welt nicht mehr. Seine Familie hat ihn vor drei Wochen im Tierheim abgeliefert. Warum? Weil das Ordnungsamt von der Gütersloher Familie verlangt hat, dass die Halterauflagen für ihn als Gefahrenhund eingehalten werden. Cairo ist ein einjähriger American Staffordshire. Wenn das nicht passiert, muss der Hund weg. Und so ist es jetzt gekommen. &bdquo;Cairo wurde der Familie angeblich als Welpe geschenkt. Die Besitzer hatten keine Ahnung von der Rasse und den Bedingungen, die man hierfür erfüllen muss. Und als ihnen das gesamte Ausmaß an Auflagen und Kosten klar war, haben sie ihn entsorgt." Die Hundetrainer aus dem Tierheim haben nun ein Powerpaket, das in die Vermittlung muss, damit der Rüde schnellstmöglich wieder ein stabiles Zuhause bekommt. &bdquo;Cairo ist ein Jahr alt und mit der Situation hier überfordert und zugleich unterfordert. Er ist ein kleines Sensibelchen." Seine &bdquo;blaue" Fellfarbe mit der hübschen weißen Zeichnung sorgt dafür, dass Cairo ein echter Hingucker ist. &bdquo;Er spielt super gerne und ist sehr verschmust." Irgendwelche Macken? Nein, die gibt es nicht. Auch eine Vermittlung zu Kindern ist kein Problem, denn die kennt er bereits aus seiner ersten Familie.

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