Corona-Verstöße in Gütersloh: Ist der Mohns Park ein Brennpunkt?

Gütersloh. Der Sommer naht, die Inzidenzen sinken, die Zahl der Geimpften steigt und zugleich mehrt sich auch an diesem langen Pfingstwochenende im Kreis Gütersloh die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Normalität. Übermut ist jedoch nicht angebracht. Das Fallenlassen der strengen Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus erst recht nicht. Maskenpflicht, Abstandsregelung, Kontaktbeschränkung – diese drei Dinge stehen meistens im Fokus. &bdquo;Die Bürger halten sich weitestgehend dran", weiß Polizei-Pressesprecher Mark Kohnert. Gleichwohl gehört die Kontrolle der Einhaltung für die Beamten und auch die Mitarbeiter der städtischen Ordnungsbehörden seit Monaten zum Tagesgeschäft. Und sie ist nach wie vor erforderlich, denn Kohnert sagt auch: &bdquo;Natürlich haben wir auch immer wieder mit Verstößen gegen die Schutzverordnung zu tun." 465 Ordnungswidrigkeitsverfahren seit dem 1. Januar Die Stadt Gütersloh hat nach eigenen Angaben vom 1. Januar bis 17. Mai, also zu Beginn der zurückliegenden Woche, insgesamt 465 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Im vergangenen Jahr sind es 1.024 Fälle gewesen. Die Zahlen sind gleichzusetzen mit Corona-Verstößen. &bdquo;Am häufigsten betrifft das die Nichteinhaltung der Kontaktbeschränkung, die mit 250 Euro geahndet wird. Oder wenn der Mund-Nasen-Schutz nicht wie vorgeschrieben getragen wird. Dafür sind 50 Euro zu zahlen ist", erklärt Thomas Habig, Leiter des städtischen Fachbereichs Ordnung. Seine Mitarbeiter tragen für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit im Stadtgebiet Sorge und sind dabei regelmäßig an vielen Orten präsent – auch an Feiertagen und Wochenenden. Einer dieser Orte ist der Mohns Park im Gütersloher Norden, in dem sich die Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung häufen sollen. Ist das so? &bdquo;Die Situation ist bekannt und wird regelmäßig überwacht ", lautet dazu der offizielle Wortlaut von Ordnungsamtsleiter Thomas Habig. Heißt soviel wie: Aus eigener Beobachtung während Kontrollgängen des Außendienstes sowie aus Mitteilungen von Anwohnern weiß die Stadt, &bdquo;dass in Mohns Park die Abstands- und die Maskenpflicht nicht von allen, die sich dort aufhalten, eingehalten wird." Das gelte für unterschiedliche Bereiche, unter anderem die Calisthenics-Arena mit den Fitness-Geräten. Lesen Sie auch: Corona-Kontrollen - Überwachung der Bürger bald mit Drohnen? Stellen mit Aufenthaltsqualität im Fokus Diese Erfahrung hat auch Bürgermeister Nobert Morkes gemacht, der die Kräfte vom Ordnungsamt vor einiger Zeit im Einsatz begleitet hatte. Da er befürchtet, dass mit steigenden Temperaturen auch die Nachlässigkeiten in Sachen Corona-Regeln erhöhen, hatte Morkes mit Hinblick auf das Pfingst-Wochenende Gespräche mit Polizei und Ordnungsamt angekündigt, um sich darüber auszutauschen, &bdquo;welche Möglichkeiten neben den normalen Kontrollen zusätzlich genutzt werden können." Von einem echten Brennpunkt zu sprechen, hält Morkes allerdings für übertrieben. Das Problem der Nichteinhaltung von Corona-Schutzvorgaben geschieht nämlich auch an anderen Stellen im Stadtgebiet mit Aufenthaltsqualität, wie Annette Blumenstein anmerkt. &bdquo;Zum Beispiel auf Plätzen im Zentrum", sagt die stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Gütersloh. Die Mitarbeiter vom Ordnungsamt seien sehr regelmäßig an all diesen Orten präsent und würden entsprechend eingreifen. &bdquo;Nur", und da bitten Blumenstein, Habig und Morkes unisono um Verständnis, &bdquo;können sie logischerweise nicht überall gleichzeitig sein." Lesen Sie auch: Corona-Bußgeld - "Rekord" liegt bei 2.000 Euro Polizei: Keine Hotspots im Kreisgebiet Auch aus Sicht der Kreispolizeibehörde verteilt sich das Geschehen im Bezug auf Verstöße nicht schwerpunktmäßig. &bdquo;Ich kann nicht bestätigen, dass wir im Kreis Gütersloh Hotspots haben", sagt Polizei-Pressesprecher Mark Kohnert. Obendrein sei für den Mohns Park im Jahr 2021 polizeilich ein einziger Verstoß registriert worden, bei dem sich am 21. März zwei Personen aus eine größeren Gruppe wegen Nichteinhaltung der Kontaktbeschränkung verantworten mussten. An Christi Himmelfahrt hat es bei den Sachen Corona-Verstößen sowohl seitens des Ordnungsamtes im Mohns Park keine Auffälligkeiten gegeben als auch aus polizeilicher Sicht hinsichtlich des Gesamt-Geschehens in der Region. So seien kreisweit lediglich vier Verstöße festgestellt worden, die sich aber allesamt auf die Ausgangsbeschränkungen bezogen hätten. Von Superspreader-Events und Massentreffen keine Spur! Das macht Mut für das bevorstehende Pfingst-Wochenende im Kreis Gütersloh, an dem überall gleichsam Zuversicht und Vorsicht angesagt sind. Der Sommer 2021 wird schließlich nicht mit den Inzidenzwerten von heute oder morgen entschieden.

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