Heike Meyer zu Bentrup kümmert sich in Gütersloh künftig um die Umwelt

Gütersloh. &bdquo;Ich bin ein Kind des Teutoburger Waldes", sagt Heike Meyer zu Bentrup. &bdquo;Aber das, was ich jetzt sehe, ist nicht mehr der Teutoburger Wald meiner Kindheit", sagt die 45-Jährige mit Blick auf die vielen toten Fichten und die ausgelichteten Buchen-Kronen. Ein Drittel des Teutos ist zerstört, die Folgen der Hitze, der Trockenheit, der Borkenkäferplage sind deutlich zu sehen. &bdquo;Hier betrifft der Klimawandel mich persönlich.", sagt die studierte Landschaftsplanerin, die in Steinhagen-Amshausen aufgewachsen ist. Seit April ist sie die Leiterin der Abteilung Umwelt beim Kreis Gütersloh und Nachfolgerin von Wilhelm Gröver. &bdquo;Es sind große Fußstapfen, in die ich da trete. Wilhelm Gröver hat Geschichte geschrieben", sagt sie über ihren Vorgänger, der 35 Jahre lang beim Kreis in Sachen Umwelt tätig war und der es immer wieder schaffte, zwischen gegensätzlichen Interessen zu vermitteln. &bdquo;Diesen guten kooperativen Weg möchte ich weitergehen", sagt sie, &bdquo;wir bekommen die Probleme nur gelöst, wenn wir sie gemeinsam lösen." Gröver sei auch jetzt noch ihr &bdquo;Telefonjoker", erzählt sie schmunzelnd. Allerdings einer, den sie bisher erst zwei Mal in Anspruch habe nehmen müssen. Eine Stelle mit reizvoller Bandbreite Sechs Wochen arbeitete sie an der Seite ihres Vorgängers, um das 30-köpfige Team und die vielfältigen Aufgaben der Abteilung kennenzulernen. Es geht hier um Natur- und Artenschutz, Abfall und Boden, Landschafts- und Kreisplanung, Breitbandausbau, Mobilität und Klimaschutz. &bdquo;Es ist vor allem diese Bandbreite, die mich an der Stelle gereizt hat", erzählt sie. Lesen Sie auch: Gütersloher Klimaaktivist: "Vergiften wir die Umwelt, vergiften wir uns" Beste Voraussetzungen bringt die dunkelhaarige Frau dafür mit. Nach dem Abitur 1994 am Friedrich-von Bodelschwingh-Gymnasium in Bielefeld-Bethel lernte sie den Beruf der Landschaftsgärtnerin von der Pike auf - bei Lütkemeyer in Gütersloh-Isselhorst. &bdquo;Rückwärtsfahren mit Anhänger habe ich mit dem Trecker gelernt", erinnert sie sich. Irgendwie habe ihr das Grüne wohl in den Genen gesteckt – ihr Vater sei noch in Bielefeld-Quelle auf dem Bauernhof aufgewachsen. Von ihm habe sie nicht nur die Liebe zur Natur, sondern auch zum Reiten geerbt. Sie berechnete das Risiko von Naturkatastrophen Nach der Lehre ging’s hinaus in die Welt – zunächst zum Diplom-Studium Landschaftsplanung an die TU Berlin. Ihr Praxissemester absolvierte die junge Frau in den USA – beim Grünflächenamt der Stadt Atlanta und einer Nicht-Regierungsorganisation, die sich auf das Fundraising für Grünflächen spezialisiert hatte. Ein Schwerpunkt ihrer Diplomarbeit in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsund Landnutzungsforschung war die Analyse von Geodaten. Mit diesem Wissen ging Heike Meyer zu Bentrup zunächst in die Wirtschaft – zu einem internationalen Rückversicherer nach München. Das Risikomanagement von Naturkatastrophen fiel für die frischgebackene Uniabsolventin in eine aufregende Zeit – sie berechnete die Folgen der Hurrikans in den USA, des Tsunami in Südostasien. &bdquo;Das war eine gute Schule, man lernt, in Zusammenhängen zu denken", sagt sie rückblickend. Nächste Station für 14 Jahre war der Regonalverband FrankfurtRheinMain mit 75 Mitgliedskommunen. Hier war sie als Referentin Landschaftsplan unter anderem für die Gesamtplanung eines regionalen Flächennutzungsplanes zuständig. Vor gut zwei Jahren zog es Heike Meyer zu Bentrup mit ihrer Familie wieder zurück in die Heimat – zur Abteilung Umweltplanung der Stadt Bielefeld. &bdquo;Ich wollte gerne in der Nähe meiner Mutter sein", erzählt sie. Kindern die Schönheit der Natur vermitteln Beim Kreis Gütersloh reizt sie nun die Aufgabe, über Ortsgrenzen hinweg nachhaltig planen und handeln zu können. &bdquo;Wir verstehen uns schon als Berater und Dienstleister für die Kommunen", sagt sie. Und man solle &bdquo;Ermöglichungsbehörde sein, erinnert sie an einen gern genutztes Schlagwort von Landrat Sven-Georg Adenauer. Im Moment müssten die Bürgerinnen und Bürger bei Bauanträgen jedoch ein wenig Geduld haben – die Bewältigung der Corona-Pandemie binde viel Personal. Ob beruflich oder privat – Heike Meyer zu Bentrup liegt der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft am Herzen. Wenn sie mit ihren Kindern – ihr Sohn ist neun, die Tochter sechs - durch die Natur streift, macht sie immer wieder auf die Schönheiten aufmerksam. &bdquo;Mich wundert, dass viele Familien in Smart Homes wohnen und die Gärten dazu so naturentfremdet sind", sagt sie kopfschüttelnd. Gerade für Kinder sei es doch wichtig, die Natur kennen zu lernen und etwas für deren Erhalt zu tun. Das Potenzial, das in der Fridays for Future-Bewegung stecke, möchte sie gerne nutzen. &bdquo;Der ehrenamtliche Naturschutz ist bundesweit sehr überaltert – wir müssen die Kinder- und Jugendlichen mehr einbinden", findet sie. Es geht um die Zukunft - nicht nur am Teuto.

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