ZigZag eröffnet ungewöhnlichen zweiten Laden in Gütersloh

Gütersloh. Dass kein normaler Laden dabei rauskommt, wenn ZigZag eine Filiale eröffnet, ist klar. Die Mode etwas lässiger, der Umgang ein freundlich-entspannter, eine Musik, die keine konservige ist, das gehört zum Selbstverständnis dieses Gütersloher Bekleidungsgeschäftes dazu. Neu und bemerkenswert an dem zweiten Laden ist etwas anderes: Er ist sehr öko. Seit wenigen Tagen ist &bdquo;Treehopper" eröffnet. Der Laden, rund 100 Quadratmeter und damit ein Viertel der Hauptfiliale groß, liegt an der Königstraße 34 nahe Dreiecksplatz, in jenen Räumen, in denen sich zuletzt &bdquo;Mad Hatters" versuchte. Inhaber Philipp Pelster hat ihn englisch nach der Buckelzirpe benannt, weil er findet, dass das irgendwie grün und nach Natur klingt, aber keinesfalls zu platt. Fast alle Marken tragen ein Siegel Im Treehopper findet sich Kleidung, die Pelsters Ansprüchen an guter, hochwertiger Ware genügt und zugleich die Umwelt schont. &bdquo;Wir setzen hier fast ausschließlich auf Marken, die mit Fairtrade- und Nachhaltigkeitssiegeln ausgezeichnet sind", sagt der 40-Jährige. Der &bdquo;Grüne Knopf", der GOTS-Standard (Global organic textile standard): Das etwa sind die Kriterien, nach denen Pelster und seine Lebensgefährtin Andrea Waterstrat (54) das Sortiment ausrichten. Hinzu kommen die Produkte örtlicher Hersteller, deren Produktionsweise sie kennen und mit denen sie konform gehen. &bdquo;Wir möchten hier nur Sachen im Laden haben, die wir aus Überzeugung verkaufen", sagen sie. Dass es dabei vorkommen kann, nicht alle Größen vorrätig zu haben, nehmen sie in Kauf. &bdquo;Strictly organic", lautet ihr Motto, so organisch wie möglich halt. Der Anteil an biologisch erzeugten Fasern soll hoch, die Bedingungen, unter denen sie produziert wurden, sollen fair sein. Manche Artikel, sogar Schuhe, kommen ohne Tierprodukte aus (&bdquo;animal-free), sind sozusagen vegan. Andere Artikel, etwa bestimmte Jeans, bestehen bis zu 35 Prozent aus recyceltem Material, und bei ihrer Herstellung war der Verbrauch an Wasser minimal. Gleichwohl, so Pelster, soll nichts davon &bdquo;hippiemäßig oder so" wirken. &bdquo;Das ist ein Öko-Laden, der aber nicht aussehen soll wie ein Ökoladen." Aus zwei alten Hosen kann man eine hübsche neue nähen Etliche der Artikel bot ZigZag schon im 2001 eröffneten Hauptgeschäft an der Blessenstätte an, doch dort fand man sie eher in den Nischen. Nun, in der Zweitfiliale, kann Pelster den Nachhaltigkeitsaspekt besser herauskehren. Selbst Second-Hand-Ware bietet er an: Hosen, die fadenscheinig und verschlissen waren, lässt er neu und bewusst auffällig zuammennähen und mit Treehopper-Flicken kenntlich machen. &bdquo;Upcycling" nennt er das. &bdquo;Es wird definitiv zu viel und zu früh weggeschmissen. Wer bei uns seine alte Jeans abgibt, bekommt 20 Prozent auf eine neue, und wir sehen zu, dass wir von der gebrauchten möglichst viel wiederverwenden." Einige Zeit werde er stets sammeln müssen, dann folge wieder eine Upcycling-Verkaufs-Woche. Wiederverwertet ist auch die Einrichtung des Ladens. Die Regale hat Pelster aus alten Fahrradrahmen und Gerüstbohlen gebaut, die Vorhänge der Umkleiden aus früheren Theaterbeständen genäht. Den Teppich hat er vorm Sperrmüll gerettet, einen ehemaligen Turnhallen-Bock zur Sitzgelegenheit umfunktioniert &bdquo;Bis auf ein paar Schrauben und Dübel ist hier wirklich nichts Neues drin", sagt Pelster. Das Sofa vor der Kaffee-Theke ist eines vom Dachboden, die Barhocker kommen vom Altbestand des &bdquo;Türmer", den Plattenständer hat ein Handwerker auf eine alte Schulbank getischlert. Auch die Platten in dem Ständer kommen natürlich irgendwo her: Eddie, der Zappelfeten-DJ der Weberei, hat sie geliefert; es sind gute Scheiben dabei. Einfach nur dort sitzen, einen Bio-Kaffee trinken und plaudern, das geht im Treehopper genauso gut wie im ZigZag.

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