Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh warnt vor heimlich verabreichten Drogen an Karneval

In Harsewinkel wurden vor vier Jahren an Karneval heimlich K.O.-Tropfen verabreicht - die Stadt Rietberg verteilt in diesem Jahr bunte Bierdeckel, um auf das Thema aufmerksam zu machen

Narren sollten auf ihre Gläser und Flaschen achten. | © picture alliance

26.02.2019 | 26.02.2019, 11:35

Kreis Gütersloh. Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis warnen vor K.o.-Tropfen zur Karnevalszeit. Diese meist farb- und geschmacklosen Substanzen werden häufig unbemerkt in Flaschen oder Gläser getropft, um einen anderen Menschen in einen Zustand der Willenlosigkeit und Hilflosigkeit zu versetzen.

Unter Wirkung dieser Droge kommt es immer wieder zu Raub- und Sexualdelikten. Es wird geraten, das Glas niemals unbeaufsichtigt stehen zu lassen, die Getränke am besten selbst zu bestellen oder von der Bedienung direkt in Empfang zu nehmen. Sind K.O.-Tropfen auch ein Thema im Kreis Gütersloh? „Ja, leider, insbesondere in den kommenden Wochen in den Karnevalshochburgen des Kreises wie Harsewinkel, Rietberg und Schloß Holte-Stukenbrock", sagt Monika Edler-Rustige, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Harsewinkel.

"Auch Jungen und Männer betroffen"

Sie erinnert sich noch gut an einen Fall vor vier Jahren, wo diese ‚fiese Droge‘ unbemerkt im Karneval in Harsewinkel verabreicht wurde. „Nicht nur Frauen und Mädchen müssen diese Droge fürchten, sondern auch Jungen und Männer, die damit außer Gefecht gesetzt und bestohlen werden", warnt Edler-Rustige.

„Wir möchten, dass im Karneval alle sicher feiern können und dass das K.O.-Tropfen-Problem präsent ist", sagt auch Andrea Buhl, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rietberg und stellt die aktuelle Aktion vor: „Wir verteilen bunte Bierdeckel mit dem Hinweis ‚Pass auf Dein Glas auf!‘" Mit dem Deckel können Feiernde ihr Glas abdecken und ihr Getränk vor den fiesen Drogen schützen. Darüber hinaus können über einen QR-Code Hilfe- und Beratungsangebote aufgerufen werden. Außerdem werden, wie in den Vorjahren, Plakate aufgehängt, die ebenfalls mit Hinweisen zur Vorsicht warnen und auf Hilfeangebote hinweisen.

Glas niemals unbeaufsichtigt stehen lassen

Barbara Fleiter, Gleichstellungsbeauftragte in der Karnevalshochburg Schloß Holte-Stukenbrock rät dazu, das Glas niemals unbeaufsichtigt stehen lassen, die Getränke am besten selbst bestellen oder von der Bedienung direkt in Empfang zu nehmen. "Machen Sie sich bewusst, dass Täter auch Freunde oder Bekannte sein können. Wenn Übelkeit oder Schwindel auftreten, holen Sie sofort Hilfe beim Personal oder den Rettungskräften. Achten Sie auch auf Mitfeiernde. Wenn bei einer Person zunächst eine nicht erklärbare Überdrehtheit oder ein Rauschzustand und später Orientierungslosigkeit auftreten, bleiben sie zum Schutz in der Nähe und organisieren Sie Hilfe."

Die Betroffenen befinden sich dann in einer schwierigen Situation: Die Erinnerungen an die zurückliegenden Stunden sind bruchstückhaft oder verwischt. Da die K.O.-Tropfen nur sehr kurz im Blut oder im Urin nachweisbar sind und je nach Dosierung Gesundheitsgefahren nicht ausgeschlossen werden können, ist schnelles Handeln gefragt und eine Untersuchung im Klinikum Gütersloh oder im Sankt Elisabeth-Hospital Gütersloh ratsam.