Rettung gescheitert: Insolventer FC Gütersloh wird aufgelöst

Gütersloh. Der Traditionsverein FC Gütersloh wird aufgelöst. Das teilte der Verein am Mittwoch mit. Die Rettung des insolventen Clubs sei damit gescheitert. Der FC Gütersloh werde mit seinen Mannschaften zwar noch bis Ende Mai seine Spiele austragen, danach werde der Vereinsbetrieb umgehend eingestellt, heißt es auf der Website des Vereins. &bdquo;Wir sind mit unserem Latein am Ende", gibt Hans-Hermann Kirschner zu. Am Dienstagabend hatte der ehemalige Direktor der Sparkasse Gütersloh mit Kimon Kantis, dem Vertreter des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Rainer Eckert, sowie FCG-Sprecher Helmut Delker die Oberliga-Fußballer informiert. Kirschner wäre wie Delker und Heiner Kollmeyer, der zusammen mit Hermann Korfmacher die Rettungsinitiative gegründet hat, bereit gewesen, den Vorstand eines &bdquo;neuen FCG" anzuführen. &bdquo;Voraussetzung dafür war, dass wir den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, den der noch amtierende Vorsitzende Andre Niermann am 2. Januar gestellt hat, zurücknehmen und die nächsten Spielzeiten seriös finanzieren können", erklärt Kirschner. &bdquo;Letztlich fehlen uns zwischen 100.000 und 150.000 Euro, um einen Neustart verantwortbar zu wagen", erklärt der designierte Vorsitzende. &bdquo;300.000 Euro hätten wir Minimum für die neue Serie gebraucht, 200.000 Euro, um den Spielbetrieb für die Restsaison bezahlen und die Altschulden ablösen zu können." Die Forderungen der Gläubiger an den FCG belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Hinzu kommen neue Rechnungen der Berufsgenossenschaft in Höhe von etwa 20.000 Euro. Entscheidung für "Ende mit Schrecken" &bdquo;Es ist uns nicht gelungen, die Gütersloher Wirtschaft und Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass es gut und richtig ist, den FCG und damit den höherklassigen Fußball in dieser Stadt zu unterstützen", räumt Korfmacher ein. Unter anderem hatte die Rettungsinitiative zu einer Spendengala in die Skylobby eingeladen und auf der Suche nach Sponsoren die Klinken vieler Gütersloher Firmen geputzt und – vergebens – ihr Glück auch bei &bdquo;den Großen", Miele und Bertelsmann, versucht. Letzte Woche wurde offenbar auf Vermittlung von Bürgermeister Henning Schulz bei den Stadtwerken und bei der Sparkasse Gütersloh ein letzter Versuch unternommen, um wenigstens noch so viel Geld hereinzuholen, &bdquo;dass wir es hätten riskieren können", so Kirschner. Weil es da nur eine Zusage gegeben haben soll, entschied sich der designierte Vorstand &bdquo;für ein Ende mit Schrecken" (Korfmacher), statt auf die Erlöse aus Benefizspielen von Schalke 04 und des HSV, die Clemens Tönnies und Heribert Bruchhagen in Aussicht gestellt hätten, zu hoffen. &bdquo;Aber nicht die letzten, die wir vergebens gefragt haben, sind schuld, dass es nicht geklappt hat – der Schaden ist auf der Strecke passiert", gibt Kollmeyer zu bedenken und verweist auf die Pleiten-Pech-und-Pannen-Geschichte des FC Gütersloh 2000. &bdquo;Aber was wird jetzt aus dem Innenstadtfußball in Gütersloh, und was passiert mit dem Heidewaldstadion, wenn da kein Verein mehr spielt?" Aus hat Folgen für Heidewaldstadion Die Politik zusammen mit der Stadt wird in Zukunft zu entscheiden haben, was mit der traditionsreichen aber auch sanierungsbedürftigen Arena geschehen soll. &bdquo;Die Frage ist, ob sich wirklich Jeder der Tragweite bewusst ist, was das Ende des FCG für diese Stadt bedeutet", sagt Heiner Kollmeyer vom FC. Der FC gilt als Traditionsverein in Gütersloh. In seiner rund 100-jährigen Geschichte kann der Club auf einige Erfolge zurückblicken: Zur Saison 1995/96 stieg die Mannschaft in die 2. Bundesliga auf. 1998 verpasste man sogar knapp den Aufstieg in die 1. Liga. Zu den bekanntesten Spielern gehört unter anderem Ex-Nationalspieler Arne Friedrich, der in der Jugend beim FC Gütersloh spielte. Auch Heribert Bruchhagen, heute Vorstandsvorsitzender beim Hamburger SV, spielte für den Verein. &bdquo;Kommt jetzt nicht noch ein Phönix aus der Asche" (Korfmacher), wird spätestens am 31. Mai das Insolvenzverfahren über das Vermögen des FCG eröffnet, der Spielbetrieb für alle Mannschaften eingestellt und der FCG aufgelöst. Rückblick auf die vergangenen Jahre des FC Gütersloh 2000:

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