Gütersloh

Städtisches Gymnasium Gütersloh ist "Fairtrade School"

Zertifikat für fünffache Fairness

Stolz auf die geleistete Arbeit: Gisela Kuhlmann (v. l., Fairtrade-Town), Jannika Kuckelt, Annika Patz (Fairtrade-Schools), Soeren Keuntje, Zisane Demirtas, Noah Kahmen (alle Schulteam), Leiterin Sibylle Geißler, Schulleiter Axel Rotthaus sowie Michael Wittenstein und Roland Thiesbrummel (Stadt Gütersloh) . |

25.03.2017 | 25.03.2017, 06:00

Gütersloh. Fünf Kriterien galt es zu erfüllen, damit das Städtische Gymnasium sich offiziell als erste Schule in Gütersloh als "Fairtrade-School" bezeichnen darf. Jetzt wurden die Anstrengungen der Lehranstalt, den fairen Handel im Schulalltag umzusetzen und so die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauernfamilien und Beschäftigten in den Anbauländern zu verbessern, offiziell bei einer Feierstunde gewürdigt und von Annika Patz von der Fairtrade-Kampagne zertifiziert.

Während der vergangenen zwei Jahre wurden am Gymnasium die fünf Kriterien für die Bewerbung um das Zertifikat erarbeitet. Das erste Kriterium ist die Bildung eines Schulteams, das im Juni 2016 von Soeren Keuntje, Noah Kahmen, Jannika Kuckelt, Zisane Demirtas und den Lehrern Michael Liesk (Initiator), Sybille Geißler, Michael Fürste sowie der Elternvertreterin Margit Ziegler-Knuhr ins Leben gerufen wurde. Nachdem Liesk die Schule verlassen hatte, übernahm Sybille Geißler die Leitung des Teams.

Die Erstellung eines Fairtrade-Kompasses stellte das zweite Kriterium dar. Damit muss dokumentiert werden, wie der Fairtrade-Gedanke an der Schule umgesetzt wird. Alle Aktionen sowie die weitere Planung sind dort schriftlich verankert und von der Schulleitung unterzeichnet.

Das dritte Kriterium verlangt das Angebot und den Verkauf von mindestens zwei fair gehandelte Produkten. Das Gymnasium übertrifft dieses Kriterium in Zusammenarbeit mit dem Kiosk: Hier werden Kaffee, Tee und Schokolade angeboten - natürlich aus fairem Handel.

Ein weiteres Kriterium ist die Behandlung des Themas im Unterricht in mindestens zwei Klassenstufen und in zwei unterschiedlichen Fächern. Dies geschah zum einen im Fach Biologie in Klasse 8, in der eine Unterrichtseinheit zum Thema Handyrecycling durchgeführt wurde.

Im Politikunterricht der Jahrgangsstufe 9 wurden die Arbeitsbedingungen in Niedriglohnländern am Beispiel der Textilfabriken wie etwa in Bangladesch thematisiert. "Keine krummen Geschäfte - fairer Handel am Beispiel der Bananen" stand auf dem Stundenplan der 6. Klassen in Religion.

Am konkreten Beispiel erfuhren die Schüler, wie sich die Lage der Kleinbauern durch Fairtrade verbessert und was der Verbraucher tun kann. Das fünfte und letzte Kriterium besagt, dass mindestens einmal im Schuljahr eine Fairtrade-Aktion stattfinden muss.

In der Adventszeit, auf dem Schulfest im vergangenen Sommer und am Tag der offenen Tür im November war das Schulteam vertreten, um Schüler, Lehrer und Gäste über Fairtrade zu informieren.

"Als erste 'Fairtrade-School' in Gütersloh sind wir stolz auf unsere geleistete Arbeit und werden uns weiter für den Fairtrade-Gedanken einsetzen", sagt Sibylle Geißler zur erfolgreichen Zertifizierung. Das Schulteam hat schon viele neue Ideen entwickelt, so sollen beispielsweise in Zukunft die Abitur-Sweatshirts aus fairem Handel stammen.

Als neue Aktion ist beim nächsten Elternsprechtag ein Stand geplant, bei dem Crêpes mit fairen Bananen und fairer Schokocreme angeboten werden sollen. Der Wunsch, dass sich durch ihr Engagement auch andere Schulen oder Organisationen für den Einsatz für den fairen Handel begeistern lassen, treibt das Schulteam weiter an.