Youtube-Star "EsKay" begeistert Gütersloher Schüler

Gütersloh. Jungen und Mädchen springen auf, halten sich die Hände vor den Mund, zappeln wild hin und her – und beginnen zu schreien. Als der Youtuber &bdquo;EsKay" die Aula des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums betritt, herrscht eine Stimmung wie bei einem Popkonzert. In der darauffolgenden Stunde aber ist es mucksmäuschenstill, während EsKay auf Einladung von Bertelsmann über seinen Arbeitsalltag als Youtuber erzählt. Und der habe es in sich, wie der 21-jährige Sebastian Kransen alias EsKay erklärt: Jeden Tag veröffentliche er ein Video auf Youtube, meist rund zehn Minuten lang. Dafür investiere er durchschnittlich zwei bis vier Stunden. Oft stelle er eine gewisse &bdquo;Leere im Kopf" fest, was Thema und Inhalt der einzelnen Videos angehe. &bdquo;Dann hilft es, sich anzuschauen, was meine Kollegen so erzählen", sagt EsKay. Dazu zählen junge Menschen wie &bdquo;Gronkh", &bdquo;Bibi" und &bdquo;KranCrafter". Sie alle haben auf Youtube eine große Anhängerschaft gewonnen. Einige filmen sich beim &bdquo;Zocken" von Computerspielen – so wie EsKay; andere geben Schminktipps und plaudern über Musik und Mode. Eskays Videos verfolgen aktuell 330.000 Abonnenten. Zur Einordnung: Das wäre in etwa so, als würde jeder Einwohner Bielefelds dem Youtuber auf seinem Kanal folgen. Seine Videos wurden seit Winter 2013 43 Millionen Mal angeklickt. Damit liegt er in der deutschen Youtube-Szene im oberen Bereich – aber nicht an der Spitze. Von dieser enormen Öffentlichkeit profitieren die Youtuber auch finanziell. Durch &bdquo;Produktplatzierungen", &bdquo;längerfristige Kooperationen" und &bdquo;Merchandise" hätten es einige bereits zur ersten Millionen geschafft. Wie viel Geld für EsKay bislang heraussprang, ließ er offen. Angesichts des großen Zulaufs sei es wichtig, sich zu vermarkten, kreativ zu sein und über rechtliche Dinge bescheid zu wissen. Auch die Nähe zu den Fans sei von Bedeutung, sagt EsKay. So reagiere er regelmäßig auf die Kommentare seiner Anhänger und beantworte ihre Fragen in seinen Videos. Der 21-Jährige machte bei seinem Besuch in Gütersloh deutlich, dass die Tätigkeit als Youtuber nur ein Teilbereich seines Lebens sei. Nach dem Abitur und einer eher schwierigen Schulzeit begann er ein Studium am Bodensee. &bdquo;Eigentlich müsste ich jetzt gerade in der Vorlesung hocken", sagt er. Privat lese er gern, treibe viel Sport – und sei abseits der Kamera gar nicht immer so lustig. Viele andere Youtuber aber würden nur auf eine Karte setzen und ihre Ausbildung oder Schule abbrechen, um im Internet Karriere zu machen. &bdquo;Das sehe ich kritisch", sagt EsKay. &bdquo;Das Geschäft ist kurzlebig und kann schon am nächsten Tag wieder vorbei sein." Wichtig sei ihm, &bdquo;offen und ehrlich" vor der Kamera zu wirken. Auch das sei nicht immer bei allen seiner Kollegen der Fall. Den knapp 300 Gütersloher Schülern erklärte EsKay abschließend noch, welche Ausrüstung sie benötigen, um selber einmal eine Karriere als Youtuber zu beginnen. Fragen der Schüler zum Thema Medienkompetenz beantwortete der Gast im Anschluss nicht mehr. Dafür blieb keine Zeit. EsKay schrieb reihenweise Autogramme, knipste Selfies mit den Schülern und stand auch für Gruppenfotos bereit. &bdquo;Für manche ist er schon eine Art Promi", sagten die Achtklässlerinnen Courtney, Tara und Mila. Sie verfolgen pro Woche ungefähr drei Videos des Youtubers. Den Vortrag fanden sie &bdquo;richtig gut und spannend". Die versprochenen Fragen der Schüler will EsKay nachträglich noch beantworten – natürlich per Video.

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