Gütersloh

Lars Abromeit berichtet von seinen Expeditionen

Geo-Redakteur zu Gast im Evangelisch Stiftischen Gymnasium

18.02.2016 | 18.02.2016, 21:00
Im Einsatz: Lars Abromeit lässt sich in die Riesending-Höhle in den Alpen abseilen. - © Thomas Matthalm
Im Einsatz: Lars Abromeit lässt sich in die Riesending-Höhle in den Alpen abseilen. | © Thomas Matthalm

Gütersloh. Er taucht zwischen Millionen Quallen in der Südsee, steigt im Himalaya auf über 7.000 Meter hohe Berge, klettert in China in unerforschte Höhlen - und schreibt anschließend in Hamburg darüber: Lars Abromeit ist Expeditionsredakteur beim renommierten Reportage-Magazin Geo aus dem Hause Gruner + Jahr.

Auf Einladung von Bertelsmann war der Journalist am Dienstagnachmittag zu Gast in Gütersloh und berichtete rund 60 Schülern des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums und des Städtischen Gymnasiums aus dem "Alltag" eines Redakteurs für Abenteuer und Expeditionen. Den Gymnasiasten aus Geschichts- und Sozialwissenschaftskursen schilderte der 41-Jährige dabei eindrucksvoll einige seiner spannendsten Expeditionen. Für seinen ersten Geo-Job reiste Abromeit 2002 mit Forschern in die Antarktis und musste dort im Camp erst einmal lernen, wie man bei 50 Grad unter Null in Eiswüste und Schneesturm überleben kann.

Vortrag: Der Geo-Reporter im Evangelisch Stiftischen Gymnasium. - © privat
Vortrag: Der Geo-Reporter im Evangelisch Stiftischen Gymnasium. | © privat

"Wenn man sich morgens die Zähne putzen möchte, sollte man abends die Zahnpasta mit in den Schlafsack nehmen", riet Abromeit den Schülern. Seit der ersten Expedition vor fast 15 Jahren reist er mehrmals im Jahr an entlegene Orte der Welt, um den Lesern zu Hause vom Abenteuer Forschung zu berichten. Dabei geht der Familienvater oft an die Grenzen des menschlich Möglichen.

Für seine Reise auf den Himalaya stieg er 2014 mit einem Team aus Ärzten und Probanden über 7.000 Meter hoch, um dort an einem Experiment zur Sauerstoffversorgung im Gehirn teilzunehmen - eine Erfahrung, die er nicht wiederholen würde. "Auf dieser Höhe konnten wir nicht einschätzen, wie gefährlich die Situation tatsächlich war. Später haben die Untersuchungsergebnisse gezeigt, dass einige von uns in Lebensgefahr waren." Auch wenn die Expeditionen nach exotischen Abenteuern klingen - für Abromeit sind sie auch Arbeit. "Expeditionen zu entlegenen Orten machen wir nicht zum Spaß, sondern weil dort wichtige Forschungen passieren", erläutert der Journalist. Die Erkenntnisse aus der Himalaya-Expedition würden zum Beispiel in der Intensivmedizin genutzt, durch die Höhlenforschung in China versuchen die Wissenschaftler zu verstehen, wie die Wasserwelten tief unten entstehen und funktionieren. "Das kann dann Bauern in der Trockenzeit helfen", sagt Abromeit. Seine Erzählungen untermalte der gebürtige Berliner auf der Veranstaltung mit beeindruckenden Fotos, beispielsweise von riesigen unterirdischen Hallen in Neu-Guinea bis zu Robben im Meer vor Patagonien.

Information

Der Autor

Lars Abromeit, im Jahr 1974 in Berlin geboren, konnte sich nach dem Abitur nicht für eine Fachrichtung entscheiden.

Daher studierte er zunächst Rechtswissenschaften und Biologie, ehe er dann an der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg das Handwerk des Schreibens und Recherchierens lernte.

Seit 2002 ist er Redakteur bei GEO.

Für seine Reportagen – auch als freier Autor – erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Henri-Nannen-Preis.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Gütersloher Schüler Gelegenheit, dem professionellen Abenteurer Fragen zu stellen, bevor Abromeit wieder zurück in den Zug nach Hamburg stieg. Dort bereitet er sich schon auf die nächste Expedition vor: Ende Februar geht es für ihn nach Südamerika. Die genauen Details dazu behielt er noch für sich - Ziel und Thema sind noch geheim.