Hausmeister wird zum Teamworker

Gütersloh. Die Stadt will 2016 zwei zusätzliche Hausmeister einstellen. Außerdem will sie ihre Schulhausmeister anders eingruppieren und somit besser bezahlen. Die derzeitige Einstufung sei dem veränderten Berufsbild und der tatsächlichen Arbeit finanziell nicht angemessen.Die Vorschläge der Verwaltung gehören zu einer Sitzungsvorlage, über die die Politiker im Bildungsausschuss nächsten Dienstag entscheiden. Kommen alle Vorschläge zum Tragen, würde das die Stadt jährlich circa 164.000 Euro mehr kosten, plus Nebenkosten.Die Stadt, Fachbereich Jugend und Bildung, ist Trägerin von 21 Kindertagesstätten, 28 Schulen und drei Jugendtreffs. Nachdem sie 2011 aus Sparzwängen sieben Stellen gestrichen hatte, stehen ihr aktuell noch 30,48 Hausmeister zur Verfügung - zu wenig, finden viele. Immer wieder wurden seither Klagen laut, die Hausmeister seien überlastet, sie hätten keine Zeit mehr, die Schulen, Kitas, Treffs ausreichend zu betreuen - Klagen, die dazu führten, dass die Stadt einen Arbeitskreis einrichtete; die Vorschläge, über die die Politiker nun beraten, sind Ergebnis dieser Sitzungen.Künftig, ab 2016, sollen es demnach also 32,48 Hausmeisterstellen sein. Die Zahl bewegt sich zwischen den Vergleichswerten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), den Wünschen der Eltern sowie den Erfahrungen, die die Stadt seit September 2014 in einem Pilotprojekt gesammelt hat. In diesem Versuch gewann die Stadt die Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, wenn Hausmeister Teams bilden; sie kümmern sich dann um mehrere Schulen und Einrichtungen ("Objekteinheiten") und teilen sich die Arbeit intern auf. Vorteil: Ihre Kompetenzen, handwerklichen und technischen Fähigkeiten ergänzen sich, die Hausmeister können sich untereinander bei Krankheit und Urlaub vertreten und auch im Alltag deutlich flexibler agieren. Die alte Rechnung - eine Schule, ein Hausmeister - ist ohnehin längst Geschichte.Macht die Stellenaufstockung 101.000 Euro Mehrkosten aus, so sind es bei der Höhergruppierung 63.344 Euro. Die Stadtverwaltung plädiert mit deutlichen Worten dafür: "Für die Mitarbeiterzufriedenheit ist eine adäquate Vergütung, die der Ausbildung sowie den Anforderungen entspricht, unabdingbar", schreibt Bildungsdezernent Joachim Martensmeier in der Sitzungsvorlage. Vom Hausmeister werde heutzutage eine "absolute Flexibilität bei hohen Anforderungen" erwartet. Die Eingruppierung in die Entgeltgruppe 6 sei angemessen.Die Stadt hat sich zu diesem Thema mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) abgestimmt - und der KAV habe keine Bedenken gegen die Höhergruppierung erhoben. Insgesamt käme es damit zu einer Vereinheitlichung: Die Zeiten, in denen der Hausmeister einer Grundschule schlechter bezahlt ist als der einer weiterführenden Schule und der wiederum schlechter als jener für die Betreuung des Rathauses oder der Flüchtlingsunterkünfte, wären damit vorbei. Alle würden durchgehend nach Gruppe 6 ("Beschäftigte mit hochwertigen Arbeiten") bezahlt.Allerdings führt das neue Konzept nicht nur zu höheren Personalkosten, sondern auch zu einem Anstieg bei den Sachkosten. So sei es künftig erforderlich, den Winterdienst nicht nur für einige, sondern für alle Objekte zu vergeben - ergäbe laut Stadt rund 12.000 Euro zusätzlich. Weitere 10.000 Euro pro Jahr entfielen auf die regelmäßige Erneuerung des Arbeitsmaterials - Werkzeug, PC, Blackberry, etc.

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