Bielefeld

Lakshmi: Vorne Seidenkleider aus Sri Lanka, hinten Safran und Curry

Einkauf von Festgarderobe und den täglichen Lebensmitteln

Die Farben Sri Lankas: Wer den Laden Lakshmi betritt, taucht in eine andere Welt ein. | © Andreas Frücht

Heidi Hagen-Pekdemir
06.08.2015 | 17.09.2015, 13:47

Bielefeld. „Lebensmittel“ ist auf der Schaufensterscheibe zu lesen. Doch wer bei Lakshmi über die Schwelle tritt, wähnt sich im falschen Laden. Seidenkleider aus Sri Lanka statt Safran und Currymischungen entdeckt der Besucher zunächst. Die Gewürze findet er im hinteren Teil des Geschäfts. Und einiges mehr.

Der Kundschaft macht es Ruben Sivananthan bequem. Seine Landsleute können sich bei ihm für eine bevorstehende Feier einkleiden und bei dieser Gelegenheit gleich für den Haushalt mit einkaufen.

Vorne im Laden halten sich gerade zwei Frauen ein Seidenkleid nach dem anderen vor dem Spiegel an den Körper: in Pink, Türkis, in Blau und Gelb. Die Entscheidung für ein festliches Gewand zum bevorstehenden Tempelfest braucht Zeit.

Hinter einem Raumteiler die Lebensmittelabteilung. Nach Anis duftet es hier, nach Zimt und Curry. In den Regalen reihen sich akkurat bunt bedruckte Schachteln aneinander. Die Bilder allein wecken Appetit auf ein scharfes Pfefferhuhn oder einen frischen Zitronenreis, je nach der Spezialität, die abgebildet ist und für die diese Gewürzmischung benötigt wird.

Sivananthan greift nach einem Plastikbeutel voller Kerne. „Bei unseren Feiern steht diese Nussmischung immer auf dem Tisch“, erklärt der 40-Jährige. Selbst Knabbersachen sind bei den Tamilen scharf, in diesem Fall sorgen Curry und Paprika für die feurige Note.

Bevor Sivananthan sein Geschäft eröffnete, hat er im „Raben“ gekocht, als das Lokal noch der Krimiautorin Mechtild Borrmann gehörte. „Ich liebe es zu kochen“, sagt er. „Und ich liebe es auch, mein Geschäft weiter auszubauen.“ Gute Arbeit sei ihm eine Herzensangelegenheit.

Neben Gewürzmischungen verkauft Sivananthan auch frisches Obst und Gemüse, Chutneys und Obstkonserven. Jackfruit – dieser Name macht neugierig. Mit der Maulbeere soll diese Frucht verwandt sein. Vegetarier bereiten sie wie Hähnchenfleisch zu, in Indien mahlen sie aus den Kernen ein feines Mehl für Fladen.

Eine Kühltruhe mit asiatischen Fischen gehört ebenfalls zum Warensortiment des freundlichen Geschäftsmanns. Auch unterschiedliche Reissorten, einige abgepackt in 22-Kilo-Beuteln und in dieser Größenordnung wohl eher etwas für Gastronomen. Naheliegend, dass auch Numa-Besitzer Lars Reddemann im Lakshmi einkauft. ,,Das ist jedes Mal wie eine kurze Reise nach Sri Lanka. Frische Curryblätter und einige Gewürze fürs Restaurant finden wir dort.’’ Bliebe noch zu erklären, was es mit dem Namen des Ladens aus sich hat: Lakshmi ist der Name einer Göttin.

  • Lakshmi, Wilhelmstraße 9, geöffnet: montags bis freitags 10 bis 19, samstags 10 bis 18 Uhr.

Information

Rezept

Ananas-Pistazien-Sorbet

Eine Sweet-Ananas von Schale und Strunk befreien und in zwei mal zwei Zentimeter große Würfel schneiden. Die Ananas-Würfel etwa fünf Stunden in einer flachen Schale im Eisfach gut durchfrieren lassen.

150 ml Kokosmilch (ungesüßt), 50 ml Sahne, 50 g Puderzucker, 2 El Zitronensaft und eine Prise Kardamom-Pulver über die gefrorene Ananas geben und mit einem Stabmixer alles fein pürieren. Am besten eignet sich dafür ein nicht zu breites aber hohes Gefäß.

Mit einem Eisportionierer zehn Kugeln abstechen und mit 100 Gramm gehackten Pistazien bestreuen. Verwendet man gesalzene Pistazienkerne (30), bekommt das Sorbet eine andere interessante Note.