Prime

Viel Platz zum Feiern

Clubtest (3): Die Großraumdiskothek Prime bietet vier verschiedene Tanzbereiche mit russischer, lateinamerikanischer und Charts-Musik

Großraumdiskothek: Im Prime kann auf vier verschiedenen Tanzbereichen gefeiert werden. | © Privat

Linda Schnepel
08.06.2015 | 12.10.2015, 13:21

Bielefeld. In diesem Jahr feiert das Prime in Brackwede – davor Mikado – sein 16-jähriges Bestehen. Für den nicht motorisierten Feierlustigen liegt die Großraumdiskothek ein wenig ab vom Schuss. Trotzdem ist sie den meisten Partygängern bekannt – und zwar als „Russendisko“. NW-Mitarbeiterin Linda Schnepel hat sich auf den Weg gemacht und getestet, ob diese Kategorisierung gerechtfertigt ist.

Der Club

Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bietet sich zwar nicht an. Mit dem Auto gelangt man dafür aber sehr angenehm ans Ziel, denn Parklücken suchen und Gebühren zahlen fällt flach: Empfangen wird der Besucher auf einem ausladenden Parkplatz direkt vor dem Eingang. Wer mehr als 100 Kilometer weit angereist ist, erhält außerdem zu jeder Zeit freien Eintritt. Den Treppenaufgang zum Prime säumen zwei majestätische Löwenstatuen und Lichtspiele. Nach dem Eingangsbereich gelangt der Gast in die Havanna-Bar. Dort kann er sich in einer Art Lounge mit ein paar Cocktails aufwärmen, bevor er sich in einen der vier Tanzräume begibt. Dabei kann man sich ruhig etwas Zeit lassen, denn erst gegen 0.30 Uhr geht auf der Tanzfläche die Party richtig ab.

Allein die Mainhall hat 1.800 Quadratmeter; das Penthouse und der Salsa-Raum sind etwas übersichtlicher. Die zweite, etwas kleinere Mainhall ist für russische Musik reserviert. Insgesamt finden 1.500 Gäste locker Platz und sind dank der acht Theken bestens mit Getränken versorgt.

An die typischen Grundbedürfnisse des feiernden Gastes ist gedacht: Für den kleinen Hunger gibt es einen Essbereich mit Schaschlik und Salaten, ein überdachter Außenbereich mit Heizstrahlern bietet den Rauchern Unterschlupf und in den Toilettenräumen ist ausreichend Platz.

Die Musik

Das Prime bedient viele Geschmäcker. House und Charts werden in der Mainhall gespielt, der Name Salsa-Raum spricht für sich: Hier werden zu Shakiras „Hips don’t lie“, Jennifer Lopez und anderen lateinamerikanischen Rhythmen die Hüften bewegt. Eine Besonderheit ist sicherlich die regelmäßige Versorgung mit russischer Musik: Die reicht von traditioneller Volksmusik über aktuelle Top-Ten-Hits bis zu Remixes bekannter Songs, die mit russischen Texten überlegt sind. Ansonsten überwiegen Charts und House, an manchen Tagen auch Black Music. Wer Schlager sucht, wird im Prime allerdings nicht fündig.

Die Preise

Mit dem richtigen Timing schafft es jeder umsonst hinein: freitags bis 23 Uhr und samstags bis 24 Uhr, sonst zahlt man fünf beziehungsweise sechs Euro. Die über 30-Jährigen haben freien Eintritt.

Vergünstigungen bietet auch die Member-Card: Für einmalig 99 Euro beinhaltet dieses Angebot ein Jahr lang freien Eintritt und Getränke zum halben Preis.

Der normal zahlende Gast bekommt für 3,50 Euro ein 0,33 Becks, Cola, Fanta, Sprite für drei Euro und alkoholhaltige Cocktails ab 7,50 Euro. Spirituosen gibt es ab 2,50 Euro.

Der Stil

Modern und in Schwarz-Weiß gehalten ist die Einrichtung. In allen Ecken laden weiße Ledersofas zum Abhängen und Quatschen ein. Das Publikum ist in jeder Hinsicht bunt gemischt: Von volljährig bis Mitte dreißig reicht die Altersspanne. Schicke Hemden und Lederschuhe kreuzen den Weg von Caps und Sneakern.

Russische Musik spielt nicht jede Disko. Das beeinflusst die Publikumsstruktur ein wenig, aber nicht maßgeblich. Vor allem in den letzten Jahren ist das Prime in alle Richtungen internationaler geworden. Regina Morosow (28) aus Rheda-Wiedenbrück kommt seit 10 Jahren her: „Ich finde es schon gut, hier viele Leute mit russischen Wurzeln zu treffen.“ Aber nicht nur das gefällt. Man werde nicht blöd angebaggert und vor allem: „Es laufen keine Schlager.“

Die Atmosphäre

Im Prime bleiben wenig Wünsche offen, und das merkt man auch. Die Stimmung ist ausgelassen, locker und es wird in allen Ecken getanzt. José Luís (23) checkt mit seinem Kumpel in der Salsa-Bar die Lage. „Gute Musik – entspannte Leute.“ So fasst er das zusammen.

Besonders die große Mainhall bietet ein berauschendes Discoflair. Von einer kreisförmigen Empore kann man das Treiben auf der Tanzfläche beobachten. Wenn die Lichtshow einsetzt und das Konfetti rieselt, ist es ein bisschen wie im Partyhimmel.

Das ganz Besondere

Auf der Empore in der Mainhall gibt es einen abgetrennten VIP-Bereich, den man beispielsweise für Junggesellenabschiede mieten kann. Überraschungseffekt haben Flammenshows, Bühnentänzer und CO2-Shots von der Decke.

Fazit

Eventuelle Vorurteile vergessen, die Freunde ins Auto laden und ausprobieren. Die Vielzahl an Möglichkeiten birgt positive Überraschungen.