
Bielefeld. Wie Skulpturen ragen die geschwungenen Rampen empor. Aus Stahl die eine, aus hellem Lärchenholz die andere. Seit zwei Tagen installieren Handwerker aus Bayern die wohl größte Anlage in Deutschland für Skater und BMX-Fahrer auf dem Kesselbrink.
Andreas Schützenberger ist mit seinem Team aus Passau angereist. Iou Ramps heißt die Firma des Tischlers und Freizeitskaters. Die Bielefelder Holzkonstruktion könnte bereits seine 1.000. Rampe sein, schätzt der 42-Jährige.
Neuer Ablaufplan
Baudezernent Gregor Moss bleibt zuversichtlich, dass der Kesselbrink noch im Mai eröffnet werden kann.Die Straßen rund um den Platz sollen bis Juni 2014 umgebaut werden, damit sie zum Stadtjubiläum fertig sind. Die Zeit ist knapp.
Den Zeit- und Ablaufplan hat das Amt für Verkehr erneut geändert. Bisher wollte es mit der Friedrich-Ebert-Straße beginnen, jetzt gehe es auf der August-Bebel-Straße los, erklärte Amtsleiter Reinhard Thiel.
Damit ständen an Ebert- und Verleger-Straße zeitweise noch provisorische Stellplätze zur Verfügung.
In Afghanistan hat er allein drei gebaut, weitere in der Mongolei, in Dubai, Russland und in fast allen europäischen Ländern. Mit Benni Kopp, dem amtierenden deutschen Meister der BMXler auf der Half-Pipe, ist Schützenberger seit 15 Jahren befreundet. Und nach Kopps Vorstellungen wird die Anlage auch gebaut. "Das ist hier kein Glücksrad, das wir drehen", sagt der Bielefelder. "Alles haben wir gemeinsam geplant."
Im Mai könnten die ersten Skater die Anlage testen, wenn denn das Wetter hält, schätzt Kopp. Jeden Tag schaut er auf der zur August-Bebel-Straße gelegenen Baustelle vorbei.
Schreiner Schützenberger rechnet mit der Fertigstellung nach drei Wochen. "Dieses Konzept ist deutschlandweit wohl einmalig", lobt er den Skaterpark. Die Baukosten werden mit einer halben Million Euro beziffert.
Gestalt nimmt auch die Stahlwanne an, deren Aufbau ebenfalls fest in bayrischer Hand liegt. Das Team der g.ramps AG aus Lenggries setzt die tonnenschwere Konstruktion aus Einzelteilen zusammen. Heute Abend wollen Projektleiter Peter Wagner und seine Kollegen damit fertig sein. "Montag kommt die Holzverkleidung. Anschließend wird der Boden betoniert. Das wars dann auch schon", so Wagner.
Betreut wird der Park später vom Sportverein TSVE 1890 Bielefeld. Zunächst ohne feste Trainingszeiten und ohne Eintritt. 200 bis 300 Sportler erwartet Benni Kopp an guten Tagen. Lauter soll es nicht werden, doch auch früher habe sich niemand über die Skater beschwert.
Im September sollen die besten Sportler wieder zum "Bielefeld City Jam" eingeladen werden, unterstützt mit Mitteln aus dem Projekt "Ab in die Mitte", für das die Bielefeld Marketing gerade wieder den Zuschlag erhalten hat. Auch in diesem Jahr werden zu dieser Veranstaltung Teilnehmer aus der ganzen Welt erwartet – wie bei den vorausgegangenen "Bielefeld City Jams". Die Vorbereitungen laufen.