Bielefeld

Schön trotz Chemotherapie

Krebspatientinnen erhalten Tipps für gutes Aussehen

Gewusst wie: Sabine Biermann lässt sich von Silke Meier-Arndt zeigen, wie die Augenbrauen optimal betont werden. | © FOTO: NW

13.03.2015 | 13.03.2015, 10:04

Bielefeld. Das Tumorzentrum im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) und die Kosmetikmarke Alcina unterstützen krebskranke Frauen dabei, ihre schönen Seiten wieder zu entdecken. Eine aktuelle Studie belegt: Patienten, die sich um ihr Wohlbefinden kümmern, haben eine bessere Prognose.

Sabine Biermann wird wenige Tage später 49 Jahre alt. "An meinem Geburtstag wird es mir schlecht gehen", sagt die selbstständige Friseurmeisterin voraus. "Es ist die erste Woche nach der Chemo, und die ist nicht einfach durchzustehen." Sabine Biermann bekam im Oktober 2014 die Diagnose Brustkrebs. Eine Lymphknoten-Operation und sechs von acht Chemositzungen vor der brusterhaltenden Operation musste sie durchstehen. "Ich hatte in meinem Job als mobile Friseurin mit Frauen zu tun, denen ich wegen ihrer Chemotherapien die Haare raspelkurz geschnitten habe. Als ich das aber bei mir selbst machen musste, war das ein sehr, sehr befremdliches Gefühl", erzählt sie.

Dass Krebspatienten, die sich um ihr Wohlbefinden kümmern, auch eine bessere Prognose haben, bestätigt Dominique Finas, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Seine Klinik ist Teil des Tumorzentrums des EvKB, das von Florian Weißinger geleitet wird. Der Onkologe geht noch einen Schritt weiter. "Wenn ein Patient eine positive Einstellung zu den Medikamenten hat, verträgt er sie besser, dann sind sie auch wirksamer", so Weißinger.

Die positive Einstellung der Patientinnen wird auch von anderer Seite gestärkt. Zum internationalen Frauentag hatten sich das Tumorzentrum mit Silke Meier-Arndt, Expertin für schöne Haut und Haare, und Alcina erneut zusammengetan, um im Zuge der Kampagne "Bielefeld gegen Krebs" ein Zeichen zu setzen. Alle Patientinnen des Tumorzentrums erhielten am internationalen Frauentag einen Gutschein für einen Verwöhnnachmittag im Alcina-Café.

Bei Prosecco und Fingerfood wurden dort Probleme während der unterschiedlichen Therapiephasen angesprochen. "Für mich ist auch in dieser Situation wichtig, nicht krank auszusehen. Dann fühle ich mich gleich wohler", beschreibt Ursula Storck (71) ihren Umgang mit der schweren Krankheit.