
Bielefeld. Coman hat das Potenzial, ein Star zu werden. Der Neuzugang der Universität Bielefeld für das Team der Roboterforschung kommt aus Italien und zeigt verheißungsvolle Fähigkeiten: Coman bewegt sich weich, er kann Stöße wegstecken, ohne umzukippen und zeigt allgemein eine ungewöhnliche Mischung aus Leichtigkeit und Robustheit. Sein Trainer ist Professor Jochen Steil. Er ist begeistert von dem menschenähnlichen Wesen, Humanoid genannt. Steil ist entschlossen ihm allerhand feine Fertigkeiten beizubringen.
Roboter vom Schlage Comans gibt es nur drei auf der Welt, einen im "Italien Institute of Technology" in Genua, wo sie gebaut werden, einen in der Schweiz, einen jetzt in Bielefeld. Professor Steil hat erste Experimente mit Coman gemacht. Er hat den 95 Zentimeter großen und 31 Kilogramm schweren Freund laufen und tänzeln lassen, beide haben sich die Hand geschüttelt und Steil hat ihn angerempelt. Coman hat bestanden. Im Wortsinn. "Das Besondere an ihm ist, dass seine 23 Gelenke aus einer Kombination von Elektromotoren und echten Federn bestehen", sagt der Professor. Hinzu kommen anatomische Vorteile. "Er hat viel Freiheit in der Schulter."
Roboter Asimo war klobiger. Er war fünf Jahre in Bielefeld, seit einem Jahr ist er wieder in Japan bei Honda. Asimo war auch gut. Die Forscher waren mit ihm erfolgreich. Sie haben zwölf Patente angemeldet. Mit Coman – der Name ist eine Abkürzung von "Compliant Humanoid" – geht es nun weiter in Richtung Roboter mit menschlichen Möglichkeiten. Schließlich sollen sie einmal eine Hilfe sein für uns: in Industrie, Pflege oder Alltag. "Wir wollen aber nicht den Menschen nachbauen, das würde nie gelingen", erklärt Steil. Dafür sind die menschlichen Fähigkeiten viel zu komplex, das stellen vor allem Roboterforscher wie Steil bei ihrer Arbeit fest. Humanoiden wie Coman können noch so gut werden: Wir bleiben besser.