Bielefeld

Bauernhausmuseum: Lutz Volmer neuer Chef

Ein junger Mann kommt quasi wieder nach Hause

Dr. Lutz Volmer engagiert sich für westfälische Häuser und ist jetzt neuer Leiter des ihm vertrauten Bauernhausmuseums. | © FOTO: ANDREAS FRÜCHT

18.07.2013 | 18.07.2013, 00:00

Bielefeld (kurt). Ein richtiger Jöllenbecker Junge wird neuer Leiter des Bauernhausmuseums: Dr. Lutz Volmer, vor sechs Jahren Träger des mit 2.000 Euro dotierten Gustav-Engel-Preises des Historischen Museums, wird ab September Nachfolger von Rosa Rosinski. Darauf haben sich die Gesellschafter der Bielefelder Bauernhausmuseums GmbH geeinigt.

1977 geboren gehört Volmer zu den jüngeren Museumsleiterin, er ist immerhin Chef von Deutschlands ältestem Bauernhausmuseum. Vor 18 Jahren legte er den Grundstein für seine Karriere: Noch vor dem Abitur hatte er mit seinem Bruder Kai in Jöllenbeck und der ländlichen Umgebung Bielefelds ravensbergische Bauernhöfe fotografiert und untersucht. Präzise nahm er das Aufmaß der Höfe, blieb dem Thema verbunden.

Auf die Fakten, die er damals zusammentrug, griffen 1995 die Planer beim Wiederaufbau des abgebrannten Bauernhausmuseums zurück: Der vernichtete Meyerhof zu Ummeln sollte nicht rekonstruiert werden, zwei Höfe aus dem Norden Bielefelds standen zur Debatte – es kam aber letztlich der Hof Möllering aus Rödinghausen an die Ochsenheide. Dennoch ist Volmer eine Besetzung, die das Museum in und auswendig kennt.

Über die Höfe "Eismann" aus Häger und Kleine-Wöhrmann aus Jöllenbeck hatte Volmer etliche Daten zusammengetragen. Das brachte ihm damals viel Anerkennung ein. Volmer ist promovierte Ur-, Früh- und Kunstgeschichtler. Johannes Altenberend vom Historischen Verein würdigte ihn 2007: "In Ihrer Dissertation zum Wandel des Hausbestands in Ravensberg von 1700 bis 1870 haben Sie eindrucksvoll eine hohe Kompetenz und Fähigkeit als Hausforscher bewiesen."

2011 erhielt Volmer dann noch für seinen Einsatz den "Förderpreis für westfälische Landeskunde" – für die volkskundlich-historische Hausforschung in Westfalen zuerkannt. Derzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Museumsdorf Cloppenburg-Niedersächsisches Freilichtmuseum.