Brüssel/Bielefeld

Nackt-Attacke auf Brok: Bedauern aus der Ukraine

Ministerpräsident entschuldigt sich für Vorfall

03.04.2013 | 03.04.2013, 08:22
Nackt-Attacke auf Brok: Bedauern aus der Ukraine - © Bielefeld
Nackt-Attacke auf Brok: Bedauern aus der Ukraine | © Bielefeld

Brüssel/Bielefeld (rtm). Die Bilder waren bizarr: Eine barbusige Frau schlug auf den Europaabgeordneten Elmar Brok ein. Für den Vorfall entschuldigte sich jetzt der ukrainische Ministerpräsident Mykola Asarow.

Das war passiert: Eine halbnackte Frau stürmt auf Elmar Brok los, prügelt auf ihn ein, beschimpft den Europaabgeordneten der CDU wüst. Ihre Brüste zieren die Worte: "Ukraine is not a brothel" ("Die Ukraine ist kein Bordell"). Dokumentiert werden die Szenen von einer Videokamera. Auf einer Internet-Seite aus der Ukraine wird das Video veröffentlicht – und Vorwürfe gegen Brok: Er habe sich bei einem Besuch in Kiew am 20. Dezember vergangenen Jahres mit Escort-Damen vergnügt. Die Vorwürfe erhebt, wie berichtet, die ukrainische Frauenbewegung Femen.

Brok selbst hatte Vorwürfe der Frauenrechtlerinnen im Gespräch mit nw-news dementiert: Er sei gegen 9 Uhr in der Ukraine angekommen, habe sich mit Premierminister Mykola Asarow, dem deutschen Botschafter und Vertretern der inhaftierten ehemaligen ukrainischen Premierministerin Julia Timoschenko getroffen und sei abends weiter nach Tiflis geflogen.

"Vorwürfe gegen Herrn Brok sind falsch"

"Ich war von der ersten bis zur letzten Minute meines Aufenthalts in der Ukraine in Betreuung der Botschaft. Ein Kontakt zu Prostituierten war überhaupt nicht möglich", sagt Brok. Nicht die Nackt-Attacke an sich, vielmehr die erfundene Geschichte, die dahinterstehe, ärgere ihn. "Da muss man sich überlegen, ob man in solche Länder fährt und dort übernachtet", so Brok.

Zwischenzeitlich hatte sich auch die europäische Botschaft in der Ukraine eingeschaltet: "Die Vorwürfe gegen Herrn Brok sind falsch", hieß es in einer Erklärung. Jetzt entschuldigte sich der ukrainische Ministerpräsident Mykola Asarow bei Brok. Laut Spiegel bezeichnete er die Aktion von Femen als "Verleumdungskampagne". Asawow versicherte, seine Regierung habe mit den Vorwürfen gegen Brok nichts zu tun und entschuldigte sich bei ihm.