BIELEFELD

Endlich wieder Leben im Kachelhaus

Gastronomen-Ehepaar eröffnet am Samstag

Ingrid Cholodetzky und Ibo Polat sind für die Eröffnung vorbereitet. | © FOTO: ANDREAS ZOBE

22.06.2012 | 22.06.2012, 09:45

Bielefeld (ha). Zwei Monate haben die Umbauarbeiten gedauert. Samstag eröffnen Ingrid Cholodetzky und ihr Mann Ibo Polat ihr Café-Restaurant im Kachelhaus an der Goldstraße.

Herzstück des Lokals ist ein neun Meter langer Tisch, sein Unterteil besteht aus dem früheren Tresen vor der Längsseite des 200 Quadratmeter großen Raums. Die 1,40 Meter breite Tischplatte besteht aus gescheuertem Holz aus einer alten Ziegelei.

Das Speisenangebot besteht überwiegend aus mediterranen Spezialitäten von Pasta bis Pizza. Flammkuchen, Salate und selbstgebackene Kuchen runden das Repertoire ab. Zum Leineweber-Markt im Mai war das Lokal mit dem Namen "Kachelhaus" bereits kurzfristig in Betrieb.

Der Eigentümer des Kachelhauses ist Hermann Meinert aus Hiddenhausen, ein Enkel von Wilhelm Harms, der das Gebäude im Jahr 1928 bauen und mit grünen Meißner Kacheln verkleiden ließ, nach Plänen des Architekten Paul Löwenthal.

Die Immobilie beherbergte seit ihrer Fertigstellung unterschiedliche Geschäfte: Ab 1944 waren der ,,Butterkeller Kronsbein" und später das ,,Brothaus Rohde" sowie ,,Zoo Kaese" dort zu Hause.
1983 zog die Kaufmannsfamilie Ebeler mit einem Feinkostgeschäft ein. Ende August 2010 hatte Stephan Ebeler den 200 Quadratmeter großen Laden für viele seiner Kunden überraschend geschlossen.

Seine Nachfolgerin, eine Konditorin aus Bad Pyrmont, zog ein knappes Jahr später ein und schloss das Café bereits nach acht Monaten.

Das Kachelhaus gehört zu den interessantesten Gebäuden der Stadt. Innen und außen ist es mit Meißner Fliesen abgesetzt. Nach seiner Fertigstellung entbrannten kontroverse Diskussionen. Viele Bürger empfanden den Bau als Provokation.