BIELEFELD

Auf dem Flugplatz soll künftig ein weiteres schweres Flugzeug starten

Tönnies-Gruppe mit neuem Geschäftsreise-Flugzeug

26.04.2012 | 21.10.2019, 15:24

Bielefeld-Senne (sik). Auf dem Flugplatz in Windelsbleiche soll künftig neben dem Flugzeug der Firma Oetker KG ein zweites schweres Flugzeug starten und landen dürfen.

Einen entsprechenden Antrag stellt die Flughafen GmbH in der Sitzung der Bezirksvertretung Senne, die um 18 Uhr im Sennesaal, Senner Markt 1, beginnt.

Grundsätzlich darf der Flugplatz Bielefeld nur von Flugzeugen mit einem Maximalgewicht von 3 Tonnen genutzt werden, bis zu 5,7 Tonnen mit vorheriger Genehmigung. Schwerer darf laut Mitbenutzungsvertrag zwischen der Stadt Bielefeld und der Flughafen Bielefeld GmbH bislang nur das Oetker-Flugzeug sein.

Jetzt möchte die Tönnies-Gruppe ihr Geschäftsreise-Flugzeug vom Typ Cessna Citation Jet 2+, mit dem sie seit 2006 den Flugplatz nutzt, durch eine Weiterentwicklung, die Cessna (Citation Jet 4), ersetzen, die allerdings mit 7,7 Tonnen deutlich über der zulässigen Gewichtsgrenze liegt. Sie verfügt über zwei weitere Passagiersitze, außerdem ist ihre Reichweite größer.

Allerdings sei sie zwar schwerer, aber auch leiser als ihre Vorgängerin, sagte der Geschäftsführer der Flughafen GmbH, Lars Oliver Geertz, auf NW-Anfrage. "Das ist wie bei neuen Autos." Das jetzige Flugzeug werde verkauft, die Zahl der Starts und Landungen blieben gleich. Sowohl Oetker als auch Tönnies würden zwei- bis dreimal die Woche aus Windelsbleiche starten. "Sie sind dann für etwa eine Minute zu hören."

Seit 2001 habe der Flugbetrieb insgesamt abgenommen, zudem hätten die seit 2006 auf dem Flugplatz startenden und landenden Jets nicht zu einem Mehr an Lärm geführt, sagte Geertz mit Hinweis auf das aktualisierte Bodenlärmgutachten, in dem der Flugbetrieb 2011 untersucht wird. So betrage der dort ermittelte Lärmwert an der Ecke Buschkampstraße/Am Pferdebrink aktuell 53,9Dezibel (dB) gegenüber 56 dB im Jahr 2001, an der Grenze zum Wohngebiet Am Pferdebrink seien es 55 dB (57 dB, 2001). Dabei ziehe das neue Gutachten zusätzlich den Bodenlärm mit ein.

Die Bürgerinitiative Landeplatz-Senne weist darauf hin, dass die Lande- und Startstrecke in Windelsbleiche für den neuen Jet zu kurz sei. Damit sei sein Betrieb dort unzulässig.