BIELEFELD

Bielefelds jüngster Notar

34-jähriger Anwalt bei der Bestenauslese erfolgreich

Udo Öpping, zeigt das Handwerkszeug seiner Profession: Stempel und Siegel. | © FOTO: THOMAS KOPSIEKER

19.01.2012 | 21.10.2019, 15:27

Bielefeld-Brackwede (tok). Notare stellte man sich gemeinhin als im Dienst ergraute Rechtsanwälte vor, die mit ernster Miene wichtige Dokumente mit amtlichen Stempeln und Siegeln versehen. Auf Udo Öpping trifft das fast alles zu.

Aber eben nur fast. Er ist Rechtsanwalt, verfügt über die besagten Stempel und Siegel und kann auch eine ernste Miene aufsetzen. Nur eines ist er nicht, im Dienst ergraut. Udo Öpping ist erst 34 Jahre jung. Damit ist der Brackweder Jurist Bielefelds bislang jüngster Notar.

"Bis vor kurzem wäre es noch gar nicht möglich gewesen, bereits in so jungen Jahren zum Notar bestellt zu werden", erläutert Karl Wendt von der Kanzlei Wendt, Thäter, Gruner und Öpping, der Öpping seit Jahresbeginn als Partner angehört.

Schwierige Fachprüfung

Bis 2010 war eines von vielen Kriterien für die Vergabe von Notariaten unter anderem auch die Zeit, die ein Jurist bereits als Rechtsanwalt tätig war. Seit 2011 spielen die Berufsjahre keine entscheidende Rolle mehr. Entscheidendes Kriterium ist jetzt die bei einer in dieser Form neuen, sehr schwierigen notariellen Fachprüfung erzielte Note.

"Ich habe mich intensiv in Lehrgängen und Repetitorien auf diese Prüfung vorbereitet", berichtet Öpping. "Und das hat sich gelohnt", sagt Karl Wendt, erfreut über den Erfolg seines jungen Kollegen, der bereits fünf Jahre als angestellter Anwalt in der Kanzlei tätig ist. Wie wird man eigentlich Notar? "Bei Bedarf schreibt die Justiz die Stellen aus, und man bewirbt sich", erläutert Öpping. Chancen haben allerdings nur Bewerber, die nicht nur die besagte notarielle Fachprüfung bestanden haben, sondern auch bereits mindestens fünf Jahre als Anwalt tätig sind.

Udo Öpping: "Drei davon muss man in dem Amtsgerichtsbezirk gearbeitet haben, in dem man sich um das Notariat bewirbt." Unter den Bewerberinnen und Bewerbern findet dann eine Bestenauslese statt. Gehört man zum Kreis der Besten, leistet man einen Amtseid und darf fortan Verträge und andere wichtige Schriftstücke mit offiziellen Siegeln und Stempeln versehen. In Bielefeld dürfen das übrigens aktuell 63 Männer und Frauen.