BIELEFELD

"Das perfekte Dinner" in Ostwestfalen

Kochen vor der Kamera: Fünf Bielefelder bei VOX-Serie

17.11.2011 | 17.11.2011, 10:07
"Das perfekte Dinner" in Ostwestfalen - © BIELEFELD
"Das perfekte Dinner" in Ostwestfalen | © BIELEFELD

Bielefeld. Ronald Fortmann ist ein Glücksgriff für jeden Fernsehmacher. Eloquent, charmant, durchgestylte Wohnung – ein Mann von Welt. Das einzige Problem: Die unanständigen Zeichnungen an seinen Wänden. Fortmann und vier weitere Bielefelder sind Ende Januar in der VOX-Kochdoku "Das perfekte Dinner" zu sehen. Vergangene Woche wurde gedreht. Die größte Herausforderung: Elegant an den Fortmannschen Kunstwerken vorbeizufilmen.

Ronald Fortmann ist gebürtiger Österreicher. 1988 kam der Salzburger nach Bielefeld, um hier die Kosmetikfirma seines Onkels zu übernehmen. Zwei Dinge sind geblieben: der geschmeidige Dialekt und die Vorliebe für die österreichische Küche. Deshalb will Fortmann Leckeres aus seiner Heimat auftischen.

Als das Kamerateam sich am späten Nachmittag des letzten von fünf Drehtagen in seiner Wohnung ausbreitet, gibt sich der Gastgeber selbstsicher. "Nervös? Nein, nein!" Später sollte sich dann doch das eine oder andere Schweißtröpfchen bilden. Gegen 19 Uhr werden die Begrüßungsszenen gedreht. Fortmann hat einen Aperitiv aus Ananassaft und Wein (Grüner Veltliner) gezaubert. Zigfach wiederholen können die Fernsehleute die Szene nicht. Fortmann: "Der Schaum sackt mir nach zwei Minuten zusammen." Und doch brauchen die Akteure zwei Anläufe bis die Szene sitzt. Soll der Koch den Gästen erst die Jacken abnehmen? Oder gleich nach den Mitbringseln greifen? Fortmann kommt ins Schleudern – und muss noch mal ran. "Ronald, nimm erst die Geschenke", sagt Dennis Holtgreve, der für den Dreh verantwortlich ist. Man duzt sich am Set, das ist Usus beim perfekten Dinner. Überhaupt haben die fünf Drehtage Fernsehleute und Protagonisten zusammengeschweißt. "Man arbeitet stundenlang stramm durch, da lernt man einander kennen", sagt Nathalie Mathieu.

Französische Schleckereien

Staunend schauen sich die Gäste in Fortmanns durchkomponierter Wohnung um: Kleine Tanzfläche, Urwaldecke mit Riesenpalmen, offene Küche – und eben die Bilder und Symbole an den Wänden fesseln die Kandidaten. Überrascht scheinen sie aber nicht ob Fortmanns speziellem Verhältnis zur körperlichen Vereinigung. Mitstreiterin Nathalie diplomatisch: "Ronalds Humor ist etwas rustikal." Die ehemalige erste Tänzerin bei den Bühnen der Stadt Bielefeld hatte am Vortag zum Abendessen geladen. Wie es ihrer Herkunft gebührt, servierte sie französische Schleckereien. Am Vormittag hatte Nathalie Mathieu mit einem weiteren der insgesamt drei Kamerateams im Real an der Teutoburger Straße eingekauft.

Nathalie Mathieu, Bianca Meetz, Ronald Fortmann, Ines und Jonas (wollten ihre Nachnamen nicht verraten, bei derartigen TV-Produktionen beschränkt man sich ausschließlich auf Vornamen, v. l.) löffeln die von Ronald Fortmann kredenzte Kürbissuppe. Auf dem Korkenbett liegt die nackte Schöne, die dem Kamerateam Kopfzerbrechen bereitete ("Wir senden schon um 19 Uhr"). - © FOTO: OLIVER KRATO
Nathalie Mathieu, Bianca Meetz, Ronald Fortmann, Ines und Jonas (wollten ihre Nachnamen nicht verraten, bei derartigen TV-Produktionen beschränkt man sich ausschließlich auf Vornamen, v. l.) löffeln die von Ronald Fortmann kredenzte Kürbissuppe. Auf dem Korkenbett liegt die nackte Schöne, die dem Kamerateam Kopfzerbrechen bereitete ("Wir senden schon um 19 Uhr"). | © FOTO: OLIVER KRATO

Gegen 19.30 Uhr schreiten die Gäste im Hause Fortmann zur Tafel. Der Gastgeber trägt Kürbissuppe auf, eilt in die Küche, hastet an den Tisch, bremst – und muss noch mal anfangen. Regisseur Holtgreve ist unsicher: Fortmann hat seine Tafel mit einer nackten Fraufigur dekoriert. "Können wir das bringen?", fragt er sein sechsköpfiges Team. Immerhin läuft die Sendung schon ab 19 Uhr. Ob es die Dame ins Fernsehen schafft oder nicht, sei an dieser Stelle aber noch nicht verraten.

Ausgestrahlt wird die Bielefelder Dinner-Woche voraussichtlich Ende Januar. Den genauen Sendetermin gibt die Neue Westfälische rechtzeitig bekannt.