Bielefeld-Jöllenbeck (jr). 1,20 Meter war das Spindelstrauchbäumchen ("Euonymus japonicus") groß, dass eine 81-jährige Jöllenbeckerin hinter dem Findling ihres Familiengrabes auf dem Friedhof Jöllenbeck gepflanzt hatte. Doch plötzlich hat sich ein dreister Dieb für ihr Bäuchen interessiert – gleich zwei Mal schändete der Unbekannte das Grab der Seniorin.
Laut Polizeisprecher Friedhelm Burchard war der erste Diebstahl des Bäumchens am Samstag, 30. April, erstmals aufgefallen. Die 81-Jährige meldete den Diebstahl umgehend bei der Polizei und beauftragte den Friedhofsgärtner, umgehend ein gleichartiges Bäumchen an gleicher Stelle zu pflanzen.
Dieser folgte diesem Auftrag am Dienstag, 3. Mai, und pflanzte ein vergleichbares, ebenfalls 1,20 Meter hohes Spindelstrauchbäumchen hinter dem Findling der Grabstätte ein.
Doch das Drama um die Grabstätte der 81-Jährigen war damit noch längst nicht beendet: "Am Donnerstagabend bemerkte die Geschädigte, dass auch ihr zweites Bäumchen weg ist", sagte Polizeisprecher Friedhelm Burchard. Tatsächlich hatte ein Zeuge das begehrte Bäumchen an jenem Donnerstag, 5. Mai, noch um 17 Uhr gesehen.
Zweieinhalb Stunden später war es mit samt Wurzelwerk verschwunden.
Die verzweifelte 81-Jährige regte sogar an, ein drittes, diesmal aber präpariertes Bäumchen zu pflanzen, um den Täter zweifelsfrei zu überführen. Der pragmatische Polizist Burchard hatte für die ältere Dame einen anderen Vorschlag: "Pflanzen Sie erstmal eine Rose oder ein anderes Dornenbuschgewächs, dass nicht so leicht zu händeln ist."