Bielefeld (clu). In der Bielefelder Innenstadt sind erneut Taschendiebe auf Beutezug. Drei bulgarische Taschendiebinnen hat die Polizei am Donnerstag gefasst, aber nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Staatsanwaltschaft konnte auf Anfrage dazu keine Stellung nehmen. Die mit dem Fall befasste Staatsanwältin sei nicht mehr zu erreichen, erklärte der Pressesprecher der Behörde, Oberstaatsanwalt Reinhard Baumgart. Oft liege in solchen Fällen kein Geständnis vor, weshalb ein beschleunigtes Verfahren ausscheide. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft noch mit Schnellgerichten gedroht, um die großen Welle von Taschendiebstählen in der Innenstadt einzudämmen.
Ein Ladendetektiv hatte die drei Frauen im Rewe-Markt an der Hauptstraße in Brackwede dabei beobachtet, als sie eine 85-Jährige aus Bielefeld bestehlen wollten. Zwei der Diebinnen aus Dortmund hatten das Opfer von beiden Seiten eingeengt, während die dritte Schmiere stand. Die Diebinnen legten der alten Dame einen Pullover über den Arm, an dem sie einen Stoffbeutel mit ihrer Geldbörse trug. Schnell schnitten sie den Beutel mit einer Nagelschere auf, es gelang ihnen aber nicht, die Geldbörse zu greifen.
Der Detektiv hielt die drei Frauen auf und übergab sie der Polizei. Die machte Fotos von den Diebinnen und nahm ihnen Fingerabdrücke ab. Ihnen wurde ein Aufenthaltsverbot für das Bielefelder Stadtgebiet erteilt. Die drei Frauen waren bereits wegen versuchten Ladendiebstahls und des Verdachts des Trickdiebstahls in Bielefeld aufgefallen.
Allein sieben weitere Taschendiebstähle zählte die Polizei zwischen Mittwoch und Donnerstag in der Innenstadt. Am Mittwoch stahlen Unbekannte einer 82-Jährigen ihre Geldbörse aus dem Rollator, als diese gerade Kopfbedeckungen anprobierte. Am Donnerstag stahlen Unbekannte weitere Geldbörsen aus Handtaschen und Kinderwagen. In einem Fall erbeuteten die Taschendiebe auch ein Handy. Hinweise an die Polizei unter Tel. (05 21) 54 50.