BIELEFELD

Euro-College geht, Euro-Akademie kommt

Willi Joachim strukturiert College am Boulevard um / Keine neuen Studenten für Semester 2010/2011

16.10.2010 | 16.10.2010, 00:00
Der Direktor kämpft für sein Euro-College.
Der Direktor kämpft für sein Euro-College.

Bielefeld. Wegen Umstrukturierung des Euro-Business-Colleges (EBC) zum Ende des Jahres werden ab dem Semester 2010/2011 keine neuen Studienanfänger mehr aufgenommen. Ab Januar firmiert das College am Boulevard im Neuen Bahnhofsviertel als Euro-Akademie, als Europäische Schule für Verwaltung und Management.

"Dieser Betrieb wird nicht dicht gemacht, sondern neu ausgerichtet", versichert Direktor Prof. Dr. jur. Willi Joachim. Der Bielefelder leitet das EBC seit 2005. Die private Hochschule wird bis Ende 2012 weitergeführt, bis der letzte Studierende sein Studium beendet hat.

Die neue Euro-Akademie will Personen mit Abitur, Fachabitur oder mittlerer Reife durch ein duales Studium mit Theorie und Praxis in dreieinhalb Jahren bis zum Bachelor bringen. ,,Wir wollen hier den Berufsbezug stärker in den Vordergrund stellen", betont Joachim. In der Euro-Akademie würden ,,schon heute junge Menschen auf eine erfolgreiche Zukunft in der Wirtschaft von morgen vorbereitet". Und zwar in den Berufen Fremdsprachenkorrespondet/-in, Europasekretär/in, European Management Assistant sowie Tourismus-, Event- und Marketing-Management. Die Kosten pro Studienplatz sollen monatlich 300 bis 400 Euro betragen.

Den Programmwechsel im EBC, das zu der bundesweit aktiven, privat geführten Euro-Schulen-Organisation (ESO) gehört, ist betriebswirtschaftlich bedingt. 150 bis 180 College-Studierende, wie in Bielefeld, die monatlich 590 Euro zahlen, seien zu wenig. Nötig wären 250 bis 300. Diese Zahl soll auf längere Sicht im EBC nicht zu erreichen sein. Ein Handicap ist u. a. die fehlende staatliche Anerkennung der privaten Hochschule.

Für eine Euro-Akademie genügen 100 bis 150 Studierende. Das private College, das neben einem Stab von Dozenten bisher acht feste Mitarbeiter hatte, wird künftig voraussichtlich fünf ESO-Beschäftigte haben.

Willi Joachim (55), Jurist und vereidigter Buchprüfer, hält die Neuausrichtung seines Hauses für sinnvoll. Die abendliche Ausbildung werde fortgesetzt. Joachim will auch intern weiter dafür kämpfen, dass Bielefeld ein ESO-Hochschulstandort bleiben kann. Das Euro-College besteht seit 2001 in Bielefeld.