Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 versuchte die "Volkswacht", noch einmal die Massen gegen die Diktatur zu mobilisieren. 8.000 Menschen nahmen Anfang Februar an einer Großkundgebung teil. Es war ein letztes Aufbäumen: Vom 23. bis 25. Februar 1933 wurde über die Zeitung "ein befristetes Verbot" verhängt, weil am 31. Januar ein Plakat abgebildet war, das als "eine böswillige Verächtlichmachung eines leitenden Beamten des Staates" angesehen wurde. Das Plakat zielte auf die Notverordnung und enthielt den Text "Unser tägliches Brot nimmt uns Herr v. Papen".
Am 27. Februar erschien die letzte Ausgabe der "Volkswacht". "Bielefeld ist rot und bleibt rot!" war zu lesen. Und: "Ihr könnt das Wort verbieten, ihr tötet nicht den Geist." Was dann folgte, waren Verhaftungen, Flucht ins ausländische Exil oder innere Immigration. Gebäude und Betriebsvermögen der "Volkswacht" wurden am 2. Mai 1933 beschlagnahmt, als am Tag nach dem "Tag der nationalen Arbeit" die freien Gewerkschaften zerschlagen wurden.
Nach Zweitem Weltkrieg und Naziterror setzte ab 3. April 1946 die Freie Presse die Tradition der Volkswacht fort. Chefredakteur wurde Carl Severing, Verleger war Emil Groß. Zum 1. Juli 1967 vollzogen Freie Presse und Westfälische Zeitung die Fusion zur Neuen Westfälischen.