Großbrand in Bielefelder Industriehalle: Feuerwehr kämpft noch immer mit Glutnestern

Bielefeld. Großeinsatz in Altenhagen: An der Straße Vinner Holz war am Samstag, 29. November, ein Feuer in einem Industriegebäude ausgebrochen. Laut Einsatzkräften war eine Fläche von mehr als 1.200 Quadratmetern eines Metall verarbeitenden Betriebes betroffen. Ein Dachdeckerbetrieb sowie eine Metallbaufirma sind nach NW-Informationen Mieter der Halle. Am Samstagabend teilte die Bielefelder Feuerwehr mit, dass der Brand unter Kontrolle sei. Auch am Sonntagvormittag kämpften die Einsatzkräfte jedoch noch mit Glutnestern und kleineren Rauchentwicklungen. Bis 4 Uhr in der Nacht zu Sonntag waren die Helfer vor Ort, um 9 Uhr am Sonntagmorgen ging der Einsatz weiter. In Absprache mit dem Umweltamt war am Samstagabend ein Teppich aus Löschschaum aufgetragen worden, um Glutnester zu ersticken. Das erklärte Alexander Beutler, Lagedienst der Bielefelder Feuerwehr, im Gespräch mit der NW. Dichter Rauch über der A2 &bdquo;Glücklicherweise konnten wir gestern große Teile des Gebäudes vor den Flammen schützen“, sagte Beutler am Sonntag. Der Teil der Halle, der den Flammen zum Opfer fiel, ist nach wie vor einsturzgefährdet. Aktuell sind acht Einsatzkräfte für Löscharbeiten an der Brandruine. Alarmiert wurde die Feuerwehr um 15.43 Uhr. Anwohner hatten eine starke Rauchentwicklung gemeldet. Als die Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, stand der vordere Teil des Gebäudes bereits komplett in Flammen, erklärte die Einsatzleitung vor Ort. Es gab zudem Probleme mit der Versorgung mit Löschwasser. Darum wurde zusätzliches Wasser herantransportiert. Flammen schlugen aus dem Dach. In dem Gebäude waren immer wieder kleinere Detonationen zu hören. Es handelte sich offenbar um Druckkartuschen, die explodierten. Die Rauchsäule war kilometerweit über der Stadt und auch im Kreis Herford zu sehen. Auf der nahe gelegenen A2 kam es zu Sichtbehinderungen. Straßen rund um den Brandort waren für den Feuerwehreinsatz mehrere Stunden gesperrt. 230 Einsatzkräfte am Brandort Die Berufsfeuerwehr Bielefeld rief sogar Einsatzkräfte hinzu, die eigentlich frei hatten. Auch die Freiwillige Feuerwehr war mit etlichen Löschabteilungen vor Ort. Insgesamt waren am Samstag mehr als 230 Einsatzkräfte eingebunden. Auch Drehleitern sowie eine Drohne kamen zum Einsatz. Verletzt wurde nach aktuellen Erkenntnissen niemand. Vor Ort wurden drei Angehörige einer betroffenen Firma betreut, die jedoch glücklicherweise körperlich unversehrt blieben. Aktuell gibt es noch keine Informationen dazu, was der Auslöser des Brandes gewesen sein könnte. Laut Auskunft der Polizei am Sonntagvormittag laufen dazu aktuell die Ermittlungen. Asche auf Autos und Grundstücken Aufgrund des Brandes haben auch Warn-Apps ausgelöst. Katwarn alarmierte vor allem Menschen aus dem Kreis Herford, weil der Rauch nach Norden zog. &bdquo;Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden“, hieß es. Am Abend gab die Feuerwehr dann Entwarnung: Es habe keine Auffälligkeiten bei den Schadstoffmessungen gegeben. Möglich ist allerdings, dass sich auf Grundstücken in der Umgebung oder auf in der Nähe geparkten Autos Ruß oder Asche abgesetzt hat. &bdquo;Betroffene sollten die Kontamination mit Wasser und Seife beseitigen oder mit ihren Autos in die Waschanlage fahren“, riet Alexander Beutler. Auch interessant: Welche Warn-Apps gibt es und wie stelle ich sie ein? Bielefelder Dachdeckerbetrieb betroffen Ingo Dedermann gehört der Dachdeckerbetrieb Barczewski, der einer der Mieter der Halle ist. Der engagierte Bielefelder führt den Betrieb seit 25 Jahren. Er hilft Flüchtlingen und hatte seine Lagerfläche lange für die weihnachtliche Geschenkesammlung für Rumänien zur Verfügung gestellt. &bdquo;Zum Glück werden die Geschenke seit zwei Jahren woanders gesammelt und sind dort heute Morgen abgeholt worden“, erklärte Dedermann im Gespräch mit der NW. Er befürchtet, dass alles in der Firma ein Raub der Flammen geworden ist: die Rechner mit allen Daten, vier Autos, darunter ein Oldtimer-Lkw. Außerdem sein komplettes Werkzeug und – für ihn besonders wertvoll – alte Fotoalben. Seit Sommer 2021 ist er mit seiner Firma in der Halle. Dedermann schätzt den Sachschaden auf einen siebenstelligen Wert. Das Wichtigste für ihn ist aber: &bdquo;Gut, dass dort niemand mehr drin war und niemand verletzt worden ist.“ Mehr zu dem Weihnachtspäckchen-Konvoi: Tausende Glücksmomente aus Bielefeld für arme Kinder

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