Erst Mobiel, jetzt BBF – und wieder droht den Bielefeldern Ärger um Tickets

Bielefeld. Preise rauf, Tickets weg und ein ziemlich verwirrendes Konzept aus Abos und Karten: Was vor einem Monat bei der Abschaffung der Stempel-Tickets von Mobiel für Stunk in Bielefeld sorgte, scheint sich jetzt – im zweifelsohne kleineren Rahmen – bei den Bädern und Saunen der BBF zu wiederholen. Mehrere Tage nach der Einführung der neuen Abo- und Mehrfachkarten wird mitgeteilt, was sich wie und warum ändert. Wenig überraschend: Es wird teurer. Leider auch wenig überraschend: Die Stadtwerke-Kunden werden sowohl von den Änderungen selbst als auch von der Vorgehensweise einmal mehr nicht begeistert sein. Denn irgendwie kommt einem die ganze Situation merkwürdig bekannt vor. Die Stadtwerke – oder ihre Tochterunternehmen – kündigen eine nicht unerhebliche Veränderung in ihren Ticketpreisen, in der Abostruktur und im Angebot an. Und man muss kein Hellseher sein, dass auch diesmal die Veränderungen bei vielen Kunden auf Unverständnis oder gar auf Ablehnung stoßen werden. Lesen Sie auch: Bielefelder Bäder-Abo wird teurer, Sauna-Abo gestrichen – und eine Sauna schließt Sauna in Bielefeld-Heepen schließt 2026 Am meisten werden sich zweifelsohne die Gäste der Sauna in Heepen ärgern: Nicht nur die Stammkunden müssen sich nach vielen Jahren in ihrer vergleichsweise kleinen und überschaubaren Sauna umorientieren und ab November 2026 deutlich weitere Wege in Kauf nehmen, wenn sie mal ins Schwitzen geraten wollen. Für Körper und Seele: Beliebte Sauna und Wellness-Angebote in Bielefeld Doch auch für die anderen Kunden sind es praktische und lieb gewonnene Dinge, die – etwa als Pendant zum Viererticket für Bus und Bahn – verschwinden. Für die Stadtwerke-Kunden ist es ein Dankeschön für ihre Treue als Bezieher von Energie und Wasser, das sich von jetzt auf gleich in Luft auflöst. Ohne den Rabatt wird das Ticket sowohl für Einzelpersonen als auch für Familien spürbar teurer – auch, wenn bei letzteren zwei Kinder zusätzlich gebucht werden können. Mächtig Vorkasse für eine Sauna-Mehrfachkarte in Bielefeld Und letztlich gemahnen die neuen Sauna-Mehrfachkarten der BBF ein wenig an die Prepaid-Karte von Mobiel: Bei beiden muss der Kunde erst einmal in Vorkasse gehen, bei einer Zwölfer-Ishara-Karte sogar mit stolzen 270 Euro. Das macht den Eintritt zwar um knapp ein Fünftel günstiger, muss aber trotzdem erst einmal berappt werden. Es werden sicher einige Bielefelder sein, die sich mehrfach durch den Kopf gehen lassen müssen, ob sie sich das leisten können oder nicht. Chaotisch: Neue digitale Tickets in Bielefelder Bussen und Bahnen verärgern Fahrgäste Es ist aber nicht nur der anzunehmende Grimm der Kunden, der die Ticket-Umstellung von Mobiel und der BBF merkwürdig ähnlich macht. Auch bei den Stadtwerke-Töchtern selbst gibt es Parallelen: Denn die Beweggründe für die Umstellungen sind in beiden Fällen weitestgehend nachvollziehbar. Auch wenn einigen ÖPNV-Nutzern der Abschied von den Stempel-Tickets schwerfällt, wäre es absurd, zu fordern, dass in Bielefeld die Entwerter in Bussen und Bahnen hängen bleiben sollen – während sie im Rest des Landes abgebaut werden. Ebenso abwegig wäre es, zu fordern, dass die BBF eine defizitäre Sauna in Heepen weiterführt und sogar noch für eine beträchtliche Summe modernisiert. Fehlende Kommunikation bei den Bielefelder Stadtwerken Was wurmt, ist hingegen eher die Umsetzung des Ganzen – sowohl bei Bussen und Bahnen als auch bei Bädern und Saunen. Die Bestandskunden seien im Vorfeld per E-Mail über die Änderungen informiert worden, heißt es von den Stadtwerken. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alle anderen die Änderungen erst mitbekommen haben, als sie bereits in Kraft getreten sind. Kommentar: Neue Tickets in Bielefelder Bussen und Bahnen – praktisch schlecht erklärt Die neuen Modelle mögen wirtschaftlich notwendig sein, aber weder sind sie auf den ersten Blick verständlich, noch wurden sie offensiv erklärt. Wer Stammkundschaft nicht verlieren will, sollte nicht nur an Tarife denken, sondern auch an Transparenz. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass die Stadtwerke daraus endlich lernen.

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