Bielefelder Profi-Bodybuilder kommt auf internationaler Bühne groß raus

Bielefeld. Bei seiner ersten Profisaison diesen Sommer wollte der Bielefelder Bodybuilder Luc Steinker es wissen: Vier Wettkämpfe in vier Wochen, drei in den Vereinigten Staaten, einer in Deutschland. Einen Monat später legt er noch einen in Irland nach. Dennoch konnte er die Reise mit Sightseeing und neuen Bekanntschaften genießen. Los ging die Wettkampfserie bei der &bdquo;Fitworld Pro“ Ende März in Los Angeles, wo er den 6. von 12 Plätzen errang, eine Woche später ging es zur Detroit Pro (6. von 12), dann zur Utah Pro in Salt Lake City (3. von 13) und dann zurück nach Deutschland zur Fibo Pro in Köln (9. von 14). Dann setzte er einen Monat später auch noch die Bullman Pro in Dublin obendrauf (ebenfalls 6. von 12). Vier Shows in vier Wochen, &bdquo;das machen nicht mal die Veteranen“, sagt Steinker. Sonst sind mindestens zwei Wochen zwischen den Wettkämpfen Standard. Das hohe Pensum brachte einige Strapazen mit sich. Auf der Bühne haben Bodybuilder weniger Flüssigkeit im Körper, damit die Muskeln besser hervortreten. Danach muss das Wasser wieder rein. Steinkers Getränkekonsum schwankte daher zwischen acht bis neun Liter nach einer Show und ein bis zwei kurz vor einer Show. Die für sein Körpergewicht von rund 100 Kilogramm normalen drei bis fünf Liter gab es in den vier Wochen nie. Lesen Sie auch: Bodybuilder aus Bielefeld auf Mr. Olympia-Kurs: Luc Steinker will an die Weltspitze Wildunfall und Unterzuckerung Hinzu kamen weitere, unvorhergesehene Stressfaktoren wie stornierte Hotelzimmer und gestrichene Flüge, kurzzeitig Kreislaufprobleme nach einer Trainingseinheit und ein Wildunfall. Dabei unterzuckerte Steinker leicht, während er auf die Polizei wartete. Trotz aller Strapazen konnte Steinker die Reise genießen. Er ging zum Muscle Beach in Los Angeles, wo er die Atmosphäre gut, aber die Trainingsgeräte enttäuschend fand. Mit einem weiteren Profi, den er in den USA kennenlernte, und dessen Begleitung war er in Disneyland. Er besuchte ein Planetarium, vertrieb sich die Zeit in einer Spiele-Arkade und genoss ein traditionelles US-Frühstück in einem Diner. Für ihn der emotional schönste Wettkampf war bei der Fitness- und Bodybuilding Messe (Fibo) in Köln. Hier erreichte er zwar seine niedrigste Platzierung, wurde aber von Familienmitgliedern, Freunden und Klienten – er ist als Fitnesscoach und Personal Trainer tätig – angefeuert. &bdquo;Das war super“, erzählt Steinker. Die beste körperliche Form hatte er nach eigener Einschätzung in Irland, nach der längeren Pause. &bdquo;Da ist mir die Zeit zugutegekommen.“ Vor allem in Beinen und Rücken sei die Muskeldefinition deutlich besser gewesen. Auch interessant: Bodybuilder trotz Diabetes – erstaunlicher Weg eines Bielefelders Geld als Profi-Bodybuilder reicht nicht zum Leben Das Coaching-Business, mit inzwischen fünf Leuten im Team, ist sein Hauptstandbein. Als Profi-Bodybuilder verdient er zwar auch ein wenig Geld durch Preisgelder und Sponsorings, zum Leben reicht dies allerdings nicht. &bdquo;Dazu fehlen mir die Follower.“ Insgesamt ist es Steinker wichtig, auf Lebensqualität zu achten und nicht auf alles zu verzichten. Weit oben stehen bei ihm soziale Kontakte – mit Freunden ins Café oder mit Familienmitgliedern essen zu gehen. Teilweise hat er dabei zwar seine eigene Tupperdose oder eine Küchenwaage dabei, verzichtet aber so nicht auf die gemeinsame Zeit. Verzicht auf Alkohol – auch beim Rave Eine weitere Leidenschaft von ihm: Raves. &bdquo;Ich tanze stundenlang durch und habe einen Mordsspaß dabei“, sagt er. Damit deckt er oft auch sein Cardio-Pensum ab. Auf eine Sache verzichtet er aber auch beim Feiern komplett: Alkohol. Den würde er aber auch ohne den Sport nicht konsumieren: Schlecht für Muskelaufbau, man bekommt einen Kater, und er findet, dass sich Menschen unter Alkoholeinfluss häufig unangenehm verhalten. Nach dem jüngsten Wettkampf in Irland warf Steinker zunächst eine viermonatige Gürtelrose aus der Bahn. Inzwischen bereitet er sich wieder auf das kommende Jahr vor. Ab nächstem Jahr gibt es die Möglichkeit, über eine Rangliste und über Punkte zu &bdquo;Mr. Olympia“ zu kommen. Ein Sieg bei diesem Wettkampf gilt als die höchste Auszeichnung im Profi-Bodybuilding. Steinker tritt in der internationalen &bdquo;Men’s Classic Physique“-Kategorie an. Im Gegensatz zu der Offenen Gewichtsklasse wird hier ein Maximalgewicht im Verhältnis zur Körpergröße berechnet. Der Fokus liegt nicht darauf, so viel Muskulatur wie möglich zu haben – es wird mehr auf Ästhetik und eine gewisse Harmonie im Körperbau geachtet. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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