Bielefelder Politikerin Britta Haßelmann im Gespräch mit Microsoft-Gründer Gates

Bielefeld. Für die Bielefelder Grünen-Politikerin Britta Haßelmann gehört es zum täglichen Geschäft, mit einflussreichen Männern und Frauen über Geld und Unterstützung zu reden. Als sich jetzt eine amerikanische Stiftung im Büro der Grünen-Fraktion im Bundestag meldete, um ein Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden zu vereinbaren, also mit Haßelmann und ihrer Co-Chefin Katharina Dröge, da staunte die erfahrene 63-Jährige dann aber doch. Kein Geringerer als Bill Gates, der Gründer des Software-Giganten Microsoft, der mit seiner Ex-Frau Melinda 1999 die Gates Foundation und damit die größte humanitäre Privatstiftung der Erde ins Leben gerufen hatte, bat um einen Gesprächstermin. Als US-Präsident Donald Trump im März 2025 die Auflösung der US-amerikanischen Entwicklungshilfe-Behörde USAID ankündigte, waren Hilfsorganisationen und Krisenhelfer in aller Welt schockiert. Der als mächtigster Mann der westlichen Welt geltende Politiker hatte den Rückzug des reichsten Landes der Welt aus der humanitären internationalen Zusammenarbeit eingeläutet. Es war eine seiner ersten Amtshandlungen. Entwicklungshelfer und Katastrophenschützer bewerten den US-Ausstieg als Desaster, denn die Bekämpfung von Krankheiten und Armut gilt ebenso wie Klimaschutz auch als Krisenprävention. Allerdings war USAID nicht die einzige US-Institution, die sich um nachhaltige Hilfe bemühte. Bill Gates, der im Oktober seinen 70. Geburtstag feiert, beweist mit seinem Engagement, dass sich weiterhin Amerikaner für den Kampf gegen tödliche Seuchen oder die Förderung von Bildung und Entwicklung in armen Ländern interessieren - auch im eigenen Interesse. Denn unter Experten ist anerkannt, dass Epidemien und Verelendung zu den wichtigsten Ursachen für Konflikte und wachsende Migrationsbewegungen gehören. Noch immer einer der reichsten Männer des Planeten Gates, mit einem Vermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar noch immer einer der 20 reichsten Männer des Planeten, war in diesem Sommer nach Europa gekommen, um an der Geberkonferenz für die Impfallianz GAVI in Brüssel teilzunehmen und den weltweiten Kampf gegen Infektionskrankheiten von Hepatitis bis Tetanus abzusichern. Das Treffen mit Haßelmann und Dröge in Berlin fand am 24. Juni statt, am Tag vor der GAVI-Konferenz in Brüssel. Im Rahmen des Gesprächs habe Bill Gates dafür geworben, dass Deutschland und die EU bei der globalen Solidarität und der Entwicklungszusammenarbeit trotz des Ausstiegs der USA nun nicht nachlassen dürften, berichtet Haßelmann. Bei Britta Haßelmann fielen Gates’ Appelle auf fruchtbaren Boden: &bdquo;Malaria, Tuberkulose und AIDS gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten auf der Welt. Millionen Menschen, insbesondere Kinder, sterben daran“, weiß die Bielefelder Grünen-Politikerin. Globale Gesundheitsprogramme wie die Impfallianz GAVI oder &bdquo;The Global Fund“, an denen auch Deutschland beteiligt ist, wollten diese Krankheiten dauerhaft bekämpfen. Doch &bdquo;mit dem Rückzug der USA aus der internationalen Zusammenarbeit und der Auflösung von USAID sind diese Programme gefährdet. Deshalb ist es auch so wichtig, dass sich private Partner wie die Gates Foundation an Programmen zur globalen Gesundheit beteiligen.“ &bdquo;Verheerende Entscheidungen von Trump“ Haßelmann kritisiert die US-Politik und auch die bundesdeutsche Regierungsarbeit: &bdquo;Im Angesicht globaler Krisen zu sparen, ist für uns Grüne verantwortungslos“, sagt sie. &bdquo;Deshalb kritisieren wir die von Union und SPD beabsichtigten Kürzungen der Entwicklungszusammenarbeit im Bundeshaushalt und lehnen sie ab. Gerade jetzt nach den verheerenden Entscheidungen von Trump zum Ende des Hilfsprogramms USAID müssen wir Entwicklungszusammenarbeit finanziell stärken und nicht streichen.“ Lesen Sie auch: Trump gibt Dinner für Tech-Giganten Nach verschiedenen Gesprächsterminen und der Konferenz in Brüssel reiste Bill Gates privat weiter nach Venedig zur Hochzeit von Amazon-Grüner Jeff Bezos, der ebenfalls zum Club der Superreichen gehört. Gates stach auch bei diesem Abstecher nach Italien heraus. Am Rande stellte er sich Presseberichten zufolge in einer Schlange vor der Kunstakademie Gallerie dell’Accademia in Venedig an, um eine Ausstellung mit Werken von Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer und Michelangelo zu besuchen.

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