Wer schafft sich in Bielefeld eine Schreckschusswaffe an? Die Polizei erklärt den Trend

Bielefeld. Wenn man die Waffenhändler in Bielefeld fragt, dann scheint insbesondere bei den Kundinnen das Interesse an einer Schreckschusswaffe zuletzt gestiegen zu sein. So berichteten es zuletzt zwei Händler, die immer wieder erlebten, dass sich Frauen nach beängstigenden Erlebnissen zum Erwerb einer solchen Pistole oder Revolvers entschieden haben. Doch der weibliche Anteil der Bielefelder, die einen Kleinen Waffenschein besitzen, ist immer noch recht klein. Nach Angaben der Waffenrechtsstelle der Polizei Bielefeld sind nur gut 17 Prozent weiblich. Seit 2022 Jahren steigt die Zahl der kleinen Waffenscheine in der Stadt durchschnittlich um knapp 240 pro Jahr. Die Polizei spricht von einem stetigen Anstieg. Einen Grund, warum sie einen Kleinen Waffenschein haben wollen, müssen die Antragsteller nicht angeben. Die Polizeibehörde informiert sie lediglich über mögliche Verstöße und Pflichten und stellt die gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Führen von sogenannten PTB-Waffen (nur Waffen, die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt geprüft und per PTB-Siegel genehmigt wurden, sind erlaubt) klar. Zum Thema: Warum sich mehr Bielefelder mit Schreckschusspistolen bewaffnen Dabei werden die Antragsteller auch auf ihre Eignung geprüft, eine solche Waffe zu führen. In den vergangenen Jahren (2023, 2024, 2025 bis Juli) wurde die Ausstellung von insgesamt 83 Kleinen Waffenscheinen von der Bielefelder Polizeibehörde noch vor Erteilung einer Genehmigung &bdquo;versagt“. Das heißt, diese Antragsteller waren überprüft worden und aus diversen Gründen als &bdquo;nicht geeignet“ eingestuft worden. .responsive23-dgPBbVdOQzU6rhqL-donut-kleiner-waffenschein-geschlecht { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-dgPBbVdOQzU6rhqL-donut-kleiner-waffenschein-geschlecht { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-dgPBbVdOQzU6rhqL-donut-kleiner-waffenschein-geschlecht { padding-top: 166.67%; } } Gut 20 Waffenscheine gehen pro Jahr zurück Doch es gibt auch Waffenscheinbesitzer, die ihre Berechtigung wieder loswerden. Manche geben ihre Waffenscheine selbst zurück und oder sie nehmen ihre Anträge zurück. Teilweise verzichten manche auch, ihren Antrag weiter zu verfolgen, nachdem sie möglicherweise unüberwindliche Hürden des Antrags erkannt haben. Das passierte zuletzt 25- und 22-mal. Im ersten Halbjahr 2025 waren es aber bereits 19 Fälle. Besonders spannend ist die Frage, wie viele Waffenbesitzer die Berechtigung, eine Schreckschusswaffe zu führen, wieder verlieren. In diesen Fällen ziehen die Waffenrechtsexperten der Polizei den Kleinen Waffenschein ohne dessen Zutun wieder ein, weil der Besitzer eben nicht mehr als &bdquo;geeignet“ eingeschätzt werden kann. Die Polizei Bielefeld schätzt, dass bei mehr als jedem zweiten Fall vorsätzliche Straftaten mit einer rechtskräftigen Verurteilung von mindestens 60 Tagessätzen oder eine Wiederholungstat einem solchen Widerruf zugrunde lagen. 2023 wurden zehn Widerrufe ausgesprochen, 2024 waren es sieben, im ersten Halbjahr 2025 sind es bereits neun. Straftaten und missbräuchlicher Einsatz gehören zu Hauptgründen Zu einem Widerruf führen aber auch Verstöße gegen die waffenrechtlichen Pflichten. Das könnte naheliegenderweise eine missbräuchliche Verwendung der Waffe sein, so die Polizei, oder aber auch falsche Aufbewahrung der Schreckschusswaffe. Denn diese Waffen dürfen nur in einem &bdquo;verschlossenen Behältnis“ aufbewahrt werden. Wer mehrfach durch &bdquo;Rohheitsdelikte“ auffällig wird, verliert auch seine Eignung für den Kleinen Waffenschein. Zweifel an der Eignung könnten auch eine Alkoholabhängigkeit oder ein Suizidversuch auslösen. In seltenen Fällen sorgten auch Verurteilungen zu Freiheitsstrafen oder terroristische oder extremistische Aktivitäten zu einem Widerruf, heißt es von der Waffenrechtsstelle. Diese Zahlen sind im Vergleich zu den bewilligten Anträgen verhältnismäßig gering. Auch interessant: Polizeieinsatz: Junge Männer in Bielefeld mit Schusswaffe bedroht Der Bielefelder Aufwärtstrend bei den Schreckschusswaffen ist also ungebrochen. Wie sieht die Waffenrechtsstelle die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr oder des Eigenschutzes für Privatpersonen mit einem kleinen Waffenschein? Polizei Bielefeld: &bdquo;Der kleine Waffenschein ist zur Abwehr ungeeignet“ &bdquo;Aus Sicht der Waffenrechtsstelle stellt der Kleine Waffenschein ein ungeeignetes Mittel zur Gefahrenabwehr dar.“ Eine Sicherheit im Umgang mit diesen Waffen dürfte laut Polizei bei den meisten Personen nicht gegeben sein, was gegen die Tauglichkeit solcher Waffen zur Nothilfe oder Notwehr spreche. &bdquo;Ohne Handhabungssicherheit kann in Extremsituationen, in welchen der Körper enormem Stress ausgesetzt ist, eine korrekte Anwendung der Waffe kaum möglich sein“, heißt es. Hinzu komme, dass die wenigsten Personen in der Lage sein dürften, die Schreckschusswaffe im Ernstfall überhaupt rechtzeitig aus dem Holster zu ziehen. Die Waffenrechtsstelle sieht überdies die Konsequenzen als höchstproblematisch an, die aus der Anwendung einer solchen Waffe gegen Menschen hervorgehen dürfte. Unfassbar: Waffeneinsatz in Bielefeld: Streit um Parken endet mit Schüssen Deshalb kommt die Polizei zu einem ein klaren Urteil: &bdquo;Eine Schreckschusswaffe kann niemals zum Schutz vor Straftaten dienen.“ Vielmehr könnten diese Waffen sogar eine Eskalation auslösen. Der Rat der Behörde: &bdquo;Sollte man sich bedroht fühlen, hilft nur die Flucht vor der Gefahr.“ Dabei sollte oberstes Ziel sein, so viele Barrieren wie möglich zwischen sich und der Gefahr zu schaffen. Gleichzeitig sollte so schnell wie möglich die Polizei informiert werden. Bielefelder zwischen 41 und 65 Jahren haben die meisten Waffenscheine Welche Altersgruppe greift eigentlich im Bielefeld zu Schreckschusswaffen? Laut Waffenrechtsstelle besitzen die jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren 7,6 Prozent der Bielefelder Waffenscheine. Die Gruppe der 26- bis 40-Jährigen macht gut ein Viertel aus. Die meisten Kleinen Waffenscheine finden sich bei den 41- bis 65-jährigen Bielefeldern. 46,6 Prozent aller Kleinen Waffenscheine besitzt diese Altersgruppe. Die Senioren (Ü65) halten 20 Prozent. Alles zum kleinen Waffenschein: In OWL boomt der kleine Waffenschein – das sind die Folgen .responsive23-hlIk1qwJiXLKsJTK-pie-kleiner-waffenschein-bielefeld { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-hlIk1qwJiXLKsJTK-pie-kleiner-waffenschein-bielefeld { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-hlIk1qwJiXLKsJTK-pie-kleiner-waffenschein-bielefeld { padding-top: 142.86%; } }

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