Bielefeld setzt auf Technologie: Weitere High-Tech-Blitzer an Unfall-Hotspots

Bielefeld. In Bielefeld läuft seit dem Frühjahr die &bdquo;Aktion Starenkasten“: Anfang April wurden die ersten modernen Blitzer installiert, die mit ihrer schlanken Statur und den dunkelroten &bdquo;Fenstern“ nicht nur futuristisch, sondern auch deutlich respekteinflößender wirken als die altvertraute Technik. Besonders für Letzteres gibt es allen Grund – messen die silbernen Säulen doch mehr, als es manchem Autofahrer lieb sein dürfte. Anwohner dagegen freuen sich; auch an der unfallträchtigen Brockhagener Straße, wo die Menschen schon seit fast drei Jahrzehnten auf Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer warten. Bereits im vergangenen Jahr habe es eine Ausschreibung zum Ersatz der stationären Blitzer im Stadtgebiet gegeben, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit. &bdquo;Diese betraf alle sogenannten ,Starenkästen’ mit Ausnahme des OWD inklusive Tunnel und die Anlage an der Bundesautobahn 2.“ Für die veraltete Technik habe es keine Unterstützung mehr durch die Hersteller gegeben – &bdquo;keine Wartung, Eichung und letztlich auch keine Ersatzteile“. Seit März wurden die Altanlagen demontiert, im Anschluss die Fundamente für die neuen Säulen erstellt, berichtet die Stadt weiter. Anfang April seien die ersten drei Säulen gesetzt worden, am Südring, an der Lageschen und Milser Straße. Nun stehen die neuen Blitzer an insgesamt neun Stellen und messen dort (bis auf die beiden an der Lageschen und Herforder Straße) in beiden Fahrtrichtungen. Silbersäulen messen mit Lasertechnik in zwei Richtungen Die Silberlinge arbeiten (&bdquo;einfach erklärt“, so die Verwaltung) mit Lasertechnik: &bdquo;Ein feines Netz aus Laserstrahlen tastet fortlaufend den Verkehr ab und kann so Geschwindigkeitsübertretungen erkennen.“ Dabei seien sie in der Lage, mehrere Fahrzeuge auf unterschiedlichen Spuren zu prüfen. &bdquo;Auf den Fotos ist dann immer einwandfrei erkennbar, ,wem’ das Foto galt“. Und: Die neuen Blitzer könnten Geschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometern pro Stunde erfassen. Bitte lesen Sie auch: Diese 43 Unfallschwerpunkte in Bielefeld sollten Sie kennen Die Neuerung hat für die Stadt noch einen weiteren Vorteil: Sie ist unabhängig von Sensoren im Straßenbelag. &bdquo;Aufwendige Reparaturen, Folgekosten und Beeinträchtigungen des Verkehrs entfallen somit.“ Zudem lieferten die Säulen schlicht &bdquo;bessere“ Fotos, und außerdem: &bdquo;Die Übertragung der Bilder erfolgt online, so dass die Verstöße nahezu in Echtzeit beim Ordnungsamt eingehen.“ Rund 700.000 Euro hat die Stadt in die schlanken Säulen investiert. Weitere sollen folgen. Allein an den bislang neun &bdquo;Wechselstandorten“ habe die im vergangenen Jahr noch alte Technik knapp 18.000 Verstöße registriert. Doch auch an bislang blitzerfreien Straßen könnten bald futuristische Anlagen stehen. Fest geplant ist bereits eine im Bereich der Kreuzung Brockhagener/Queller Straße: Punkt 36 auf der aktuellen Auflistung der Unfallkommission. Zum Thema: Raser knackt Negativ-Rekord: Immer höhere Geschwindigkeiten auf Bielefelds Straßen Verkehrsdisplay wurde &bdquo;umgenietet“ Dort kommt es seit Jahrzehnten immer wieder zu teils schweren Unfällen wegen &bdquo;überhöhter Geschwindigkeit“, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Elke Struck, mittlerweile 68 Jahre alt, hat unzählige davon beobachtet. &bdquo;Hier crasht es immer wieder.“ Die Heidekämperin, deren Garten an die Brockhagener Straße (Landesstraße 806) grenzt, setzt sich seit fast 30 Jahren für mehr Verkehrssicherheit vor ihrer Haustür ein. Sie erinnert an das Verkehrsdisplay, das die Stadt hier 2015 als Sofortmaßnahme gegen zu schnelles Fahren aufgestellt hatte: &bdquo;Der Mast ist in einer Nacht Anfang Juni umgenietet worden.“ Der städtische Betriebshof habe einen Tag später die Reste eingesammelt. Auch interessant: Das sind die Standorte im Überblick Auch einen &bdquo;Starenkasten“ sei auf Betreiben der Anwohner aufgestellt worden, und zuletzt, &bdquo;vor ein paar Wochen“, so Struck, sogar ein mobiler Blitzer: &bdquo;Ziemlich versteckt. Es war herrlich.“ Nun also soll einer der neuen Silbersäulen installiert werden, und das &bdquo;noch in diesem Jahr“, heißt es von der Stadt. Elke Struck weist darauf hin, dass es wichtig sei, die richtige Stelle zu wählen, und dass sie dabei, da sie dort ja schon ihr ganzes Leben wohne, gern behilflich sei. Ebenfalls lesenswert: Bielefelder Anwohner empört über gefährlichen Schulweg Für weitere Wünsche der Anwohner wie einen Zebrastreifen oder eine Bedarfsampel sieht es dagegen nach wie vor schlecht aus. Einer Verbreiterung des schmalen Randstreifens, den sich Radfahrer und Fußgänger (inklusive Schulkinder) teilen müssen, hatte der Landesbetrieb Straßen NRW schon vor Jahren eine Absage erteilt. &bdquo;Da sind nun auch noch Büsche drübergewachsen – wir brechen uns hier alle Gräten“, moniert Struck. &bdquo;Viele Radfahrer nehmen jetzt die Straße – auf eigene Gefahr.“

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