Schock am Morgen: Vor dem Bett einer Bielefelderin steht ein fremder Mann

Bielefeld. Den Schreck möchte man sich gar nicht ausmalen: Im Sommer des vergangenen Jahres erwachte eine 30-jährige Bielefelderin eines Nachts in dem Bett, in dem sie gemeinsam mit ihren Kindern lag – und blickte auf den Rücken eines ihr fremden Manns, der in einer Kommode kramte. Der besonders dreiste Dieb hatte sich im Juli 2024 auch von schlafenden Bewohnern nicht von zwei Einbrüchen abhalten lassen. Das Amtsgericht verurteilte den erheblich vorbestraften 28-Jährigen nun zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. &bdquo;Ich kann es relativ kurz machen: Es stimmt“ – so lautete die kurze, aber umfassende Einlassung, die Verteidigerin Christina Peterhanwahr nach der Verlesung des Anklagesatzes vor dem Amtsgericht für ihren Mandanten abgab. Der Angeklagte ist für die hiesige Justiz kein Unbekannter, mehrfach wurde der heute 28 Jahre alte Mann seit seinen Jugendjahren verurteilt, hat mehrere Jahre im Gefängnis verbracht. Die meisten Taten – zumeist Eigentumsdelikte – hatte er damals im Alkohol- oder Kokainrausch verübt. Darauf will er sich jedoch gar nicht erst berufen: Nach seiner Haftentlassung im Februar 2024 habe er zunächst Arbeit gehabt, &bdquo;eigentlich lief alles super“. Dann habe er den Job jedoch wegen zu häufiger Krankmeldungen in der Probezeit wieder verloren. &bdquo;Dann bin ich wieder in meine alten Kreise geraten und in alte Verhaltensmuster verfallen“, sagte der 28-Jährige in der Verhandlung. Auch interessant: Horror – Plötzlich steht ein fremder Mann in ihrem Haus In Wohnung an der Falkstraße eingedrungen Und so kam es, dass er in der Nacht auf den 13. Juli 2024 an einem an der Falkstraße gelegenen Mehrparteienhaus ein Katzengitter durchtrennte, den Rollladen einer Balkontür hochschob und sich in die dortige Wohnung begab. Im Innern suchte er nach Stehlenswertem, nahm Schmuck, Bargeld und einen Autoschlüssel an sich und verließ den Ort des Geschehens wieder. Während der gesamten Zeit hatten sich die Mieterin sowie deren Mutter schlafend in der Wohnung befunden. Im Anschluss stieg der Einbrecher mittels des entwendeten Schlüssels in das Auto der bestohlenen Bewohnerin und fuhr davon. Das Fahrzeug ließ er schließlich etwa zweieinhalb Kilometer vom Tatort entfernt stehen und ging weg. Den Schmuck verkaufte der Dieb im Anschluss. Nach gleichem Muster ging der Angeklagte auch 13 Tage später an der Weddigenstraße vor, als er um 6.35 Uhr in einer Kommode kramte – und es ihm dabei offenbar vollkommen gleichgültig war, dass direkt hinter ihm Konstanze Z. (Name geändert) sowie ihre beiden kleinen Kinder schliefen. Die 30-jährige Bielefelderin hatte die Nacht im Schlafzimmer ihrer Mutter verbracht, die am Folgetag in den Urlaub fahren wollte. Noch schlaftrunken, sei ihr zunächst gar nicht klar gewesen, was sich da vor ihren Augen abspiele, sagte Konstanze Z. nun vor Gericht: &bdquo;Ich hatte Geräusche gehört und dachte erst, es sei meine Mutter.“ Als ihr kurz darauf jedoch erschreckend klar wurde, dass es sich um einen fremden Mann handelte, schrie sie den Eindringling an. Lesen Sie mehr zu dem Fall: Ein Fremder vorm Bett – Junge Mutter verjagt Bielefelder Intensivtäter aus dem Schlafzimmer Einbrecher flieht über den Balkon Dieser ergriff mit seiner Beute – Bargeld und Schmuck – die Flucht über den Balkon. Besonders dreist: Zuvor hatte der Mann sich das unmittelbar hinter dem Bett auf der Fensterbank liegende Handy der Frau gegriffen, wobei er sich direkt über die drei Schlafenden hatte beugen müssen. So couragiert ihre reflexartige Reaktion auch war, heute leidet Konstanze Z. unter dem Geschehen: &bdquo;Sobald es dunkel wird, habe ich Angst“, berichtete die 30-Jährige vor Gericht. Dass es sich bei der Wohnung ihrer Mutter um einen zufälligen Tatort handelte, glaubt Konstanze Z. nicht. So berichtete sie vor Gericht, dass der Angeklagte nach seiner vorangegangenen Haftentlassung kurzzeitig in einer der von ihrer Mutter vermieteten Wohnungen gelebt habe: &bdquo;Er kannte die Gegebenheiten genau.“ Sie habe den Einbrecher nur von hinten gesehen, doch aufgrund der Beschreibung sei ihr Umfeld bald auf den Angeklagten als mutmaßlichen Täter gekommen. Der Täter wurde sodann im Mai dieses Jahres in Dortmund festgenommen. Das Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richterin Tina Rüdiger verurteilte den 28-Jährigen schließlich zu drei Jahren und zwei Monaten Haft. &bdquo;Sie müssen mitbekommen haben, dass da drei Leute im Bett liegen“, sagte Rüdiger in der Urteilsbegründung zum Angeklagten, &bdquo;und trotzdem nehmen Sie noch das Handy von der Fensterbank. Das ist schon starker Tobak. Es war Ihnen egal, ob Menschen danach ein Leben lang Angst haben. Andere Einbrecher haben da noch einen Funken von Gewissen. Den haben Sie nicht. Das finden wir schlimm.“ Die Mutter berichtet: &bdquo;So verjagte ich den Einbrecher aus meinem Schlafzimmer“

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