Bielefelderin attackiert im Wahn ihre Familie mit einem Fleischermesser

Bielefeld. &bdquo;Ich bin froh, dass nichts passiert ist“, sagte Defne J. (Name geändert) in der Verhandlung. Die 25 Jahre alte Bielefelderin muss sich derzeit vor dem Landgericht verantworten. Sie hatte im Herbst des vergangenen Jahres ihren Vater, ihre Schwester sowie eine Polizistin mit einem Messer bedroht. Aus ihrer Erkrankung macht Defne J. keinen Hehl: &bdquo;Das passiert eigentlich immer, wenn ich Amphetamin konsumiere.“ Dann wird die junge Bielefelderin psychotisch, hört Stimmen, in selteneren Fällen sieht sie auch nicht existente Dinge. Einige Monate vor dem nun in Rede stehenden Geschehen sei sie abermals in einer Klinik in Behandlung gewesen. Nach ihrer Entlassung sei sie jedoch obdachlos gewesen, sodass sie zunächst &bdquo;bei einem Freund eines Freundes“ untergekommen sei, so die 25-Jährige in der Verhandlung. Und obwohl sie zu jener Zeit keine Drogen genommen habe, seien die Stimmen auf einmal wieder da gewesen. Bielefelderin greift zum Fleischermesser In ihren Wahnvorstellungen steigerte sich Defne J. in die Annahme hinein, ihr Vater würde sie sexuell belästigen und ihre Schwester dies gutheißen. &bdquo;Ich habe eine Woche bei meinem Bekannten im Wohnzimmer gesessen und mit den Stimmen gesprochen“, gab J. weiter an. Schließlich meinte die psychisch kranke Frau, all dem ein Ende bereiten zu müssen: Sie nahm sich ein in der Wohnung liegendes Fleischermesser (Klingenlänge: 20 Zentimeter) und begab sich gegen 23 Uhr zur nicht allzu weit entfernten Wohnung im Bielefelder Osten, in der ihr Vater und ihre Schwester leben. Lesen Sie auch: Der Podcast zu den Schüssen am Bielefelder Landgericht: Ein Augenzeuge berichtet Zunächst klingelte sie an der Haustür. Da ihre Familie sie jedoch mitsamt dem Messer vor der Tür gesehen hatte, öffnete niemand. Kurzerhand schlug Defne J. mit dem Messergriff das im Erdgeschoss befindliche Küchenfenster ein, öffnete das Fenster und kletterte in die Wohnung. Ihr Vater und ihre Schwester flohen ins Wohnzimmer, wo der dreijährige Sohn von Defne J. schlief, und stemmten sich von innen gegen die Tür. Defne J. versuchte nun, die Tür mit dem Messer zu öffnen und stach immer wieder in Kopfhöhe ihrer Verwandten auf das Türblatt ein. Noch am selben Abend kommt die Bielefelderin in eine Klinik Einige Minuten später erschien die von ihrer Schwester alarmierte Polizei am Tatort. Eine Polizistin verschaffte sich ebenfalls durch das Küchenfenster Zutritt zur Wohnung. Defne J. deutete Stichbewegungen in Richtung der Beamtin an und ließ das Messer erst nach etwa zehn Sekunden und der Androhung, dass notfalls auf sie geschossen werde, fallen. Die 25-Jährige kam noch am selben Abend in ein psychiatrisches Krankenhaus, derzeit ist sie Lippstadt-Eickelborn vorläufig untergebracht. .responsive23-Vh4b4LFzQvTHzyi2-bar-stacked-vertical-opfer-haeuslicher-gwalt-mord { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Vh4b4LFzQvTHzyi2-bar-stacked-vertical-opfer-haeuslicher-gwalt-mord { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Vh4b4LFzQvTHzyi2-bar-stacked-vertical-opfer-haeuslicher-gwalt-mord { padding-top: 142.86%; } } Lesen Sie auch: Brüder-Streit im Alkoholrausch: 31-Jähriger steht in Bielefeld vor Gericht Mittlerweile scheint sie medikamentös gut eingestellt. &bdquo;Ich war damals so auf meinen Vater fokussiert, ich hätte ihn wohl umgebracht“, sagte sie vor Gericht, &bdquo;glücklicherweise ist nichts passiert. Heute habe ich wieder ein gutes Verhältnis zu ihm.“ Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Defne J. zur Tatzeit krankheitsbedingt schuldunfähig war und betreibt die unbefristete Unterbringung der Bielefelderin in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der Prozess wird am 27. Mai fortgesetzt. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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