Bielefelder ausgewiesen: Rückfall nach fast tödlichem Gewaltausbruch

Bielefeld. Der 75-jährige Bernd Schmidt (Name geändert) war entsetzt, als der Täter von der Luisenstraße im September für ihn überraschend auf freien Fuß kam: &bdquo;Fakt ist: Der wollte mich töten. Und jetzt lassen die den frei“, berichtete der Bielefelder damals mit großem Unbehagen. Wie berichtet, hatte der 30-Jährige am 19. Januar 2024 im psychotischen Zustand immer wieder mit einem Backstein auf den Kopf des 75-Jährigen und später auch auf seine Ehefrau (74) eingeschlagen und dabei gerufen: &bdquo;Ich bin der Auserwählte!“ Nun soll der 30-Jährige des Landes verwiesen worden sein. &bdquo;Ich bin von der Polizei darüber informiert worden“, berichtet der Bielefelder. Die städtische Ausländerbehörde der Stadt Bielefeld äußert sich aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zu einem Einzelfall. Dennoch scheint es Gründe gegeben zu haben, den 30-Jährigen nun in seine nordmazedonische Heimat abzuschieben. Nach bisher unbestätigten Informationen soll der Mann nach seiner Entlassung wieder straffällig geworden sein – dabei soll erneut Drogenkonsum eine Rolle gespielt haben, wie es heißt. Das ist insofern interessant, da die Staatsanwaltschaft den 30-Jährigen nach der Backstein-Attacke dauerhaft in einer forensischen Klinik unterbringen wollte, also in einer geschlossenen Psychiatrie für Straftäter. Die Anklagebehörde war zwar davon ausgegangen, dass der 30-Jährige während der Tat schuldunfähig war, was eine strafrechtliche Verfolgung der Tat unmöglich macht. Die Ermittler der &bdquo;Mordkommission Lauf“ und der ermittelnde Staatsanwalt gingen aber trotzdem von einer dauerhaften Gefahr aus, die von dem Patienten in seinem Zustand ausgehe. Lesen Sie auch: Opfer entsetzt: Bielefelder nach brutalem Tötungsversuch mit Backstein plötzlich frei Medikamente lösen die Psychose des Bielefelders auf Doch die Kammer des Landgerichts lehnte den Antrag der Staatsanwaltschaft am Ende ab. Denn der Gutachter sprach im Verfahren inzwischen nicht mehr von einer dauerhaften Schizophrenie, sondern von einer durch Drogenkonsum ausgelösten Psychose. Nach einer medikamentösen Behandlung in der Psychiatrie hatte er zwei Monate lang keine Symptome einer Psychose mehr gezeigt, berichtete der Fachgutachter im September 2024. Weil seine &bdquo;drogeninduzierte Psychose“ nicht mehr fortbestand und damit keine Gefahr mehr von ihm ausging, lagen keine Grundlagen mehr für eine Unterbringung des Patienten in einer geschlossenen Einrichtung vor. Bernd Schmidt zeigte sich nicht beruhigt: &bdquo;Wer garantiert mir denn, dass der nicht wieder Drogen nimmt?“, fragte er nach der Gerichtsentscheidung. Ein weiteres Opfer des Mannes, das weiß Schmidt, traut sich seitdem abends nicht mehr auf die Straße. Auf insgesamt sieben Opfer soll der Mann an jenem Januartag losgegangen sein. Der 75-jährige Bernd Schmidt erlitt dabei die schlimmsten Verletzungen. Nur durch Glück wurde sein Auge nicht beschädigt. Sein Unterkiefer wird seitdem von einer Titanplatte zusammengehalten. Zum Thema: Ermittlungen zur brutalen Backstein-Attacke auf Bielefelder Rentnerpaar beendet Bielefelder Ausländerbehörde entzieht den Aufenthaltstitel Landgerichtssprecher Daniel Reiner hatte damals betont, dass der Beschuldigte zuvor 12 Jahre lang abstinent gelebt und keine Drogen mehr konsumiert hatte. &bdquo;Doch in der Silvesternacht war er rückfällig geworden.“ Die Drogen in jener Nacht müssen bei ihm eine tagelang anhaltende Psychose ausgelöst haben. Nun muss der 30-Jährige unter Drogeneinfluss wieder straffällig geworden sein. Noch bevor es zu einem weiteren Verfahren konnte, soll dem die Ausweisung zuvorgekommen sein. Mit welcher Begründung dies geschehen sein soll, ist nicht bekannt. Wenn Ausländer eine oder mehrere Straftaten begehen, kann die Ausländerbehörde ihnen den Aufenthaltstitel entziehen. Auch Drogenkonsum kann das Ausweisungsinteresse des Staates hervorrufen. Mit einer Ausweisung geht in der Regel auch ein Einreiseverbot einher, das maximal zehn Jahre lang anhalten kann. Sollte der Betroffene also vor Ablauf des Verbotes bei einem Wiedereinreiseversuch erwischt werden, würde er umgehend von der Bundespolizei festgenommen. Vielen gelingt die Wiedereinreise allerdings unerkannt. Das soll in der Vergangenheit auch dem Nordmazedonier gelungen sein, der in Bielefeld Verwandte haben soll.

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