Beim DFB-Pokalfinale in Berlin

Philipp Köster kann mit Arminia endlich den dicken Max am Breitscheidplatz machen

Für Arminia-Edelfan Philipp Köster wird mit dem Einzug ins DFB-Pokalfinale ein Traum wahr. Und DSC-Legende Ansgar Brinkmann ist sich sicher: „Die Jungs wollen den Pott nach Ostwestfalen holen.“

Der Traum wird wahr: Arminia-Fan Philipp Köster kann zum DFB-Pokalfinale endlich den dicken Max am Berliner Breitscheidplatz machen. | © Barbara Franke

Stefan Gerold
03.04.2025 | 03.04.2025, 13:25

Bielefeld. „Und wir träumten weiter von dem Jahr, in dem wir wirklich nach Berlin fahren und am Breitscheidplatz den dicken Max machen“, schrieb 11-Freunde-Chefredakteur und bekennender Armine Philipp Köster einst in seinem Buch „Tor für Bielefeld. Die besten Arminia-Spiele aller Zeiten“.

„Jetzt isses so weit, unfassbar. Es kann nur unser Ziel sein, ab jetzt durchzufeiern“, jubelte Köster nach dem Finaleinzug, den er gar nicht live auf der Alm verfolgen konnte: „Ich war schon in Wolfsburg und bin dort wegen Magenschmerzen umgedreht. Ich habe das Spiel dann im Fernsehen gesehen, aber das war nicht halb so schön.“ Dies bedauerte er, da „die Alm eines der stimmungsvollsten Stadien Deutschlands ist. Aber ich glaube, jeder hat vorm Endgerät gesehen, dass die Verbindung zwischen Publikum und Mannschaft in diesem Stadion in den magischen Pokalnächten was ganz Besonderes ist.“

Einen Vorteil hatte seine Abwesenheit aber doch: „Die Leute waren am Mittwoch erstaunt, weil sie dachten, ich sei im Stadion gewesen, und ich Teufelsheld jetzt schon wieder nüchtern war.“

Philipp Köster: „Pokalfinale ist das Hochamt des deutschen Fußballs“

Köster glaubt, dass man die epochale Wirkung des Finaleinzuges noch gar nicht abschätzen könne: „Wir werden alle so ein paar Tage brauchen, bis wir begriffen haben, was da eigentlich passiert. Man darf nicht vergessen, dass das deutsche Pokalfinale die größte Bühne ist, die man überhaupt im deutschen Fußball haben kann. Es gibt keinen Bundesligaspieltag, an dem es so scheppert und an dem alle Leute auf dich gucken, wie beim Pokalfinale. Das ist das Hochamt des deutschen Fußballs.“

Er ärgerte sich nur, nicht ein paar Euro auf Arminia gesetzt zu haben. „Ich war zufällig auf einem Ergebnisdienst, wo auch Wettquoten angezeigt wurden, und ganz kurzzeitig nach dem 1:0 für Leverkusen hätte man für einen Euro 100 wiederbekommen. Hätte ich da mal 50 Euro gesetzt, das wäre jetzt nicht schlecht gewesen, ne?“

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Vor allen Dingen sei es beeindruckend, in welcher Manier Arminia ins Finale eingezogen sei: „Es ist ja nicht so, dass wir Beton angerührt haben. Ich finde es unfassbar spektakulär, dass hier kein Bundesligist unglücklich verloren hat. Das ist die eigentliche Leistung, das muss man in der Form auch mal hinbekommen. Leverkusen ist in den letzten Wochen immer noch die zweitbeste deutsche Mannschaft gewesen. Wie Arminia die dominiert hat, konnten die fast froh sein, nicht noch das 3:1 kassiert zu haben. Ehrlich gesagt, kapier’ ich das bis heute nicht, wie das passieren konnte.“

Im Video: Philipp Köster über Arminias Finaleinzug

Ansgar Brinkmann: „Wir haben es sportlich geregelt.“

„Das war unfassbar“, freute sich Ex-Armine Ansgar Brinkmann über den Finaleinzug der aktuellen Arminia. „Wenn jemand gefragt hätte, ob wir zuerst auf dem Mars landen oder Arminia in so ein Finale einzieht, dann hätte ich auf den Mars getippt“, so der „weiße Brasilianer“, der live auf der Alm dabei war.

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Mit Hannover 96, Union Berlin, SC Freiburg und Werder Bremen hatte der DSC schon namhafte Gegner ausgeschaltet, „und dann kam mit Leverkusen noch so ein Brett“, sagte Brinkmann. Er habe Leverkusen in Liverpool und München live gesehen, „die können kicken. Doch wir haben sie Dienstagabend nicht ins Spiel kommen lassen und es sportlich geregelt.“ Spektakulär bezeichnete er die Stimmung in der Schüco-Arena: „Diese Wucht, die wir da jetzt im Stadion haben, das ist nochmal eine ganz andere Welt als zu meinen Zeiten.“

Ansgar Brinkmann stand 2002 nach dem Bundesliga-Aufstieg auf dem Rathaus-Balkon. - © Wolfgang Prüssner
Ansgar Brinkmann stand 2002 nach dem Bundesliga-Aufstieg auf dem Rathaus-Balkon. | © Wolfgang Prüssner

„Die Jungs wollen den Pott nach Ostwestfalen holen“

Egal, wie das Finale ausgehe, „die Jungs haben sich den Rathausbalkon in Bielefeld verdient. Aber wir fahren da jetzt nicht hin und wollen nur ein bisschen Spaß haben“, sagte Brinkmann: „Die Jungs wollen den Pott nach Ostwestfalen holen.“ Er selbst stand 2002 oben auf dem Balkon mit den Legenden Bastian Reinhardt, Marcio Borges, Arne Friedrich, Mathias Hain und Rüdiger Kauf. „Das sind besondere Momente in deinem Leben, das ist wie schweben. Das sind Dinge, die du dir nicht kaufen kannst.“

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Brinkmann will auf jeden Fall beim Finale in Berlin live dabei sein. „In Bielefeld wird an dem Tag wahrscheinlich kein Mensch sein, da kann man überall am helllichten Tage einbrechen, der Alarm wird in Berlin gemacht.“