Auszeichnung für Bielefelder Altstadt-Restaurant besitzt besondere Bedeutung

Bielefeld. Feierstimmung im &bdquo;Numa“. Das Team dort kann die gute Nachricht kaum fassen: Ein bekannter Genussführer hat das für seine außergewöhnliche Küche bekannte Restaurant an der Obernstraße in seine neueste Ausgabe aufgenommen. Bis es endlich so weit war, sind einige Jahre vergangen. Entsprechend groß ist die Freude. Das &bdquo;Numa“ hat die Hürde genommen, gehört neuerdings zu den Empfehlungen im &bdquo;Slowfood“-Genussführer 2025/26. Schon länger dabei ist das &bdquo;Historische Gasthaus Buschkamp im Museumshof Senne“. Wobei das Altstadt-Lokal bereits seit seiner Gründung vor 15 Jahren zu den Unterstützern der Bewegung gehört. Nicht um Sternetempel und teure Spitzengastronomie geht es bei der Auswahl, empfohlen werden stattdessen Adressen, die &bdquo;Slowfood“-Prinzipien wie &bdquo;gut, sauber, fair“ konsequent umsetzen und die auf Convenience-Produkte und Geschmacksverstärker verzichten. Ein wichtiges Kriterium ist ebenso die Transparenz der Bezugsquellen. &bdquo;Regionale Kompetenz der Betreiber und die Verwendung lokaler Grundprodukte bei der Pflege regionaler Rezepturen sind vorrangige Anliegen“, heißt es auf der Website des Vereins. &bdquo;Numa“ profitiert von modernem Kriterien-Katalog Doch nicht mehr alle Kriterien sind verbindlich. &bdquo;Slowfood“ hat den Katalog zusammengestrichen. Klassische regionale Rezepte auf der Karte sind keine Voraussetzung mehr für die Aufnahme in den Genussführer. Davon profitiert jetzt das &bdquo;Numa“. Zwar bezieht Mitbegründer Lars Reddemann seit 15 Jahren für seine Küche nahezu ausschließlich Erzeugnisse aus der Region, und ebenso lange legt er auch seine Einkaufsquellen offen. Doch das reichte der Jury nicht. Traditionelle regionale Gerichte sollten auf den Tisch, das war so seit 1992, dem Gründungsdatum des Vereins in Deutschland, und das sollte auch so bleiben. Auch interessant: Beliebt und stark bewertet: Das sind die italienischen Top-Restaurants in Bielefeld Das &bdquo;Numa“ mit seinem Angebot aus mediterranen und asiatischen Speisen hatte trotz regionaler Produkte zunächst keine Chance. Der &bdquo;Grünkohl New Delhi-Style“, schon mal Thema in der &bdquo;Guten Morgen-Kolumne“ des &bdquo;NW“-Lokalteils, die japanisch angerichtete Rote Bete mit Seidentofu-Mayonnaise und deutschem Meerrettich, der gebratene Rosenkohl zu Ravioli – alles nicht regional, hieß es immer wieder. Bielefelder Köche interpretieren neu für frische Traditionen Frühstücken kann man im &bdquo;Numa“ übrigens auch, das sieht zum Beispiel so aus: Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von NUMA | Restaurant & Catering (@numa.restaurant) Gutes Zureden der &bdquo;Slowfood“-Leute, es doch mal mit traditionell westfälischen Spezialitäten zu versuchen, konnte Reddemann und seinen Geschäftspartner Dirk Timmermann nicht umstimmen. Im Gegenteil. Der Senner Spargel schmurgelte weiterhin im Wok, die Forelle aus einem Gewässer bei Bünde kam nicht &bdquo;blau“, sondern als Beilage eines grünen Thai-Currys auf den Tisch. &bdquo;Slowfood“ machte seinem Namen alle Ehre. &bdquo;Bei uns lief das wirklich sehr slow“, beschreibt Birgit Hohls die jahrelangen Diskussionen um die Kriterien für das Nachschlagwerk, das gedruckt und auch als App existiert. Die Verantwortliche für Social-Media-Auftritte ihres Vereins und Mitarbeiterin des Genussführers kennt das &bdquo;Numa“ und seine Inhaber seit Gründung des Restaurants. Sie attestiert beiden Köchen &bdquo;echte Handwerkskunst“ und betont besonders den hohen Bio-Anteil der verwendeten Produkte: &bdquo;Das Restaurant ist mit allen auf der Karte aufgeführten Produkten biozertifiziert.“ Hohls fordert: &bdquo;Es wird Zeit, dass sich unser Genussführer nun endlich auch gegenüber Lokalen offen zeigt, die regionale Erzeugnisse neu interpretieren.“ Lesen Sie auch: Gault & Millau 2025: Diese vier Bielefelder Restaurants wurden ausgezeichnet Das schließt im &bdquo;Numa“ auch die Desserts mit ein. Und egal, welche Frucht gerade Saison hat – Versorgungsprobleme kennt das Team nicht. Erdbeeren, Kirschen oder Mirabellen ernten alle gemeinsam. Köche, Kellner, oft auch mit Kindern – alle zieht es mit Beginn des Sommers hinaus aufs Land zu befreundeten landwirtschaftlichen Betrieben, um dort zu pflücken und gelegentlich auch zu naschen. Und wenn demnächst am Waldesrand wieder der Duft von Knoblauch hochsteigt, dann bedeutet das für Lars Reddemann: Es gibt wieder Bärlauch, eine begehrte Zutat für neue hauseigene Pesto-Varianten. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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