Feinstaubalarm in Bielefeld: Bundesamt warnt vor Sport und Gesundheitsrisiken

Bielefeld. Auch über Bielefeld hängt aktuell eine Feinstaubglocke. Der Grund: die Inversionswetterlage. Das heißt, die Abluft aus Heizungen, Industrie und Verkehr kann nicht komplett abziehen. Warme Luft liegt über der kalten Luft am Boden, und das behindert den Luftaustausch. Die Luftqualität in Bielefeld ist aktuell so schlecht, dass das Umweltbundesamt warnt. Was das für Bürgerinnen und Bürger bedeutet, wenn es zum Beispiel um Sport an der &bdquo;frischen“ Luft geht. In Bielefeld werden unter anderem Daten von der Messstation an der Detmolder Straße an das Bundes- und das Landesumweltamt weitergeben. Aktuell (Stand: Mittwoch, 11 Uhr) werden dort 37 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft gemessen, was der Einstufung &bdquo;schlecht“ und einer roten Warnstufe entspricht. Zeitweise wurden am Dienstag dort auch Werte notiert, die sogar als &bdquo;sehr schlecht“ (dunkelrot) qualifiziert wurden. Vorübergehend war am 11. Februar die Luftqualität nahezu bundesweit mies. Inzwischen verbessert sich die Lage Richtung Westen leicht. In Bielefeld wird aber noch bis zum Wochenende von einer angespannten Situation ausgegangen. Das Umweltbundesamt erwartet in diesem Zeitraum eine Feinstaubkonzentration von mehr als 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, bezogen auf Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern. Die Abkürzung dafür ist &bdquo;PM2,5“. Feinstaub-Alarm: Umweltbundesamt rät vom Joggen in Bielefeld ab Für Menschen mit Vorerkrankungen können sich schon ab der gelben Stufe &bdquo;moderat“ gesundheitliche Probleme ergeben, warnt das Umweltbundesamt. &bdquo;Daher empfehlen wir dieser Gruppe in der aktuellen Situation auf anstrengende Aktivitäten im Freien, wie zum Beispiel den Jogginglauf, zu verzichten.“ Sei der Indexwert &bdquo;sehr schlecht“, gelte dies für alle. &bdquo;Besser ist ein gemütlicher Spaziergang, anstatt zu joggen. Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper.“ Feinstaub entsteht beim Verbrennen von Kraftstoffen, wie dies in Kohle- und Gaskraftwerken, aber auch im Straßenverkehr oder in Holzöfen passiert. Im Winter ist der Feinstaubausstoß generell höher. &bdquo;Die Schadstoffe sind in solchen Situationen quasi in den unteren Luftschichten gefangen“, erklären die Experten vom Umweltbundesamt. Nur der Wechsel zu einer Tiefdruckwetterlage mit Wind und Regen führe zu einer raschen Entspannung der Situation. Mehr zum Thema: Luftqualität in Deutschland schlecht Feinstaubbelastung in Bielefeld mit Gesundheitsrisiko Wegen einer leichten östlichen Strömung sorgen derzeit auch die Emissionen beim östlichen Nachbarn Polen für eine schlechte Luftqualität bis nach Ostwestfalen. In Polen sind noch zahlreiche Kohlekraftwerke am Start, wird auch noch in größerem Maße mit Kohle geheizt. Nach Angaben des Umweltbundesamtes geht die &bdquo;dicke Luft“ zum Beispiel im nahen Hannover zu 25 Prozent auf diesen Einfluss zurück, in Berlin sogar zu 50 Prozent. Je nach Größe und Eindringtiefe der Feinstaub-Teilchen seien die gesundheitlichen Wirkungen verschieden, so das Umweltbundesamt. &bdquo;Sie reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien oder den Lungenalveolen bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems (Herzfrequenzvariabilität).“ Allerdings: Wer sich in diesen Tagen körperlich nicht zu viel zumutet, muss auch keine großen gesundheitlichen Einschränkungen fürchten. Aktuelle Daten zur Luftqualität können auch auf der Webseite des Landesumweltamts eingesehen werden. Feinstaub in NRW: Luftqualität in NRW hat sich laut Umweltamt 2023 verbessert – auch in Bielefeld Bielefelder Feinstaubbelastung größer als in Köln Schon 2022 war die durchschnittliche Feinstaubbelastung in Bielefeld größer als in Köln, wie diese Grafik zeigt:

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