Bielefelder Dream-Team: So wurde aus einem Welpen ein Traum-Hund

Bielefeld. Geschichten über Hunde aus dem Ausland, Welpen gar, die nach Deutschland vermittelt werden, enden oft tragisch: Viele Menschen informieren sich vorab nur unzureichend, worauf sie sich da einlassen. Der süße Vierbeiner aus Internet oder Kleinanzeige entpuppt sich vor Ort ganz anders, bringt mitunter sogar gesundheitliche &bdquo;Baustellen“ mit. Doch es gibt auch Geschichten, die gut verlaufen – und enden: wie die von dem rumänischen Mischlingswelpen Toni. Hat sein neuer Besitzer einfach nur Glück gehabt, oder steckt mehr dahinter? Toni war ganze fünf Monate jung, als er in einem Sprinter mit anderen Hunden aus dem rumänischen Tierheim Cainelui nach Deutschland gebracht wurde. &bdquo;Wir hatten überlegt, uns einen eigenen Hund anzuschaffen“, berichtet Tom Kunz (29), der als Weinhändler im alteingesessenen Bielefelder Weinparadies Hess arbeitet. Von einer befreundeten Hundetrainerin hörte er, dass das ausländische Tierheim Pflegestellen suchte. Zusammen mit seiner damaligen Freundin – und heutigen Ehefrau – Anna (25) beschloss er daraufhin, zunächst einen Pflegehund aufzunehmen. &bdquo;Dann können die Leute vorbeikommen und sehen, ob’s passt“, verweist Kunz auf die Vorteile. Der Hund dagegen könne erst einmal das Leben in Deutschland und in einer Familie kennenlernen. Sonst bestehe etwa die Gefahr, dass das neue Familienmitglied doch nicht so kinderfreundlich sei und &bdquo;wieder weg“ müsse. Das sei nicht nur für den vermittelnden Verein superfrustrierend. &bdquo;Die größten Verlierer sind die Hunde.“ Tierheime in OWL im Überblick: Hier suchen Tiere überall ein neues Zuhause Bielefelder hat Erfahrung mit schwierigen Hunden Der Bielefelder, der inzwischen in Spenge wohnt, hat Erfahrung mit schwierigen Hunden. &bdquo;Mein Vater hatte 15 Jahre einen Angsthund aus dem Tierschutz.“ Auch seine Frau, die als Erzieherin arbeitet, ist mit Hunden aufgewachsen. Deshalb fühlten sich beide für ihre neue Aufgabe gut gerüstet. &bdquo;Aber wir wussten überhaupt nicht, was es jetzt werden würde, es hätte auch ein krasser Angsthund sein können.“ Doch dann wurde aus den vielen Hunden in den Transportboxen Toni für sie ausgewählt: ein winziges, zuckersüßes Fellbällchen. &bdquo;Und da wurden wir auch gleich zu Pflegestellenverweigerern“, erzählt die 25-Jährige. &bdquo;Wir haben Toni direkt behalten“. Der erste und einzige Interessent, Tonis Tierarzt, wurde nach einer Woche Bedenkzeit abgelehnt. In den nächsten Monaten zeigte sich, wie anstrengend das Leben mit einem anspruchsvollen Welpen ist. Toni war nicht stubenrein, lief nicht brav an der Leine, war mit vielem überfordert. Kunz: &bdquo;Er war ein kleiner Rabauke. Wir haben dann geschaut, dass er viele Reize kennenlernt.“ Grundkommandos wurden geübt und vieles mehr, was ein kleiner Hund in Deutschland wissen muss. Mehr zum Thema: Bielefelderin adoptiert Hund aus dem Ausland – doch der ist schwer krank Bielefelder Besitzer trainieren regelmäßig mit Hund Toni Anspruchsvoll ist Toni bis heute – er ist alles andere als ein &bdquo;Nebenbei“-Hund. Seine Besitzer trainieren regelmäßig mit ihm. &bdquo;Man muss immer am Ball bleiben – und immer eine klare Linie haben“, sagt Kunz. Konsequenz sei wichtig für Hunde. Das Sofa etwa ist für Toni tabu. Wenn er aber einen Tag drauf dürfe und am nächsten mit dreckigen Pfoten nicht, dann frage sich der Hund: &bdquo;Was denn jetzt?“, sagt Kunz. Toni (inzwischen viereinhalb) merke auch sofort, wenn man nicht bei der Sache sei, und teste seine Grenzen aus. &bdquo;Aber er ist so vielseitig, supersportlich, intelligent und lernwillig – er macht alles mit“, schwärmt Ehefrau Anna. Lange Spaziergänge, mehrfach am Tag, sind ein Muss, am Fahrrad läuft Toni ebenfalls regelmäßig – er braucht viel Bewegung. Ganz in Ruhe gelassen wird er dagegen in einer großen Box in der Dreizimmerwohnung, ein Tipp von einer befreundeten Hundetrainerin. &bdquo;Da geht er von selbst rein, da schläft er auch, da geht es ihm gut“, sagt Kunz. Doch das musste ebenfalls trainiert werden: &bdquo;Einmal Hund in die Box – das funktioniert nicht.“ &bdquo;Hunde lernen über Verknüpfungen“, unterstreicht der 29-Jährige. Also erst die erwünschte Handlung, dann ein Leckerli. &bdquo;Mit der Zeit versteht er das.“ Auch bei Toni habe er Leckerlis als ersten Impuls genutzt, dann aber auf Konsequenz gesetzt. &bdquo;Er weiß, wenn man pfeift, soll er kommen.“ Dann werde er ausgiebig gelobt. Andererseits könne sich Toni darauf verlassen, dass seine Bedürfnisse beachtet würden. &bdquo;Toni will zum Beispiel nicht immer gestreichelt werden.“ Wann er dazu bereit sei, entscheide er selbst. &bdquo;Man muss akzeptieren, wenn er nicht will.“ Familienhund aus dem Tierschutz: Darauf sollten Sie achten Inzwischen ist aus Herr und Hund ein gutes Team geworden, das zusammen gern neue Dinge wie Motorradfahren (Kunz: &bdquo;Das war schon immer mein Hobby“), Baden in einem zugefrorenen Tümpel im Teutoburger Wald (&bdquo;Toni fand’s auch witzig“), Stand-up-Paddling oder Roadtrips mit Zelten in den Bergen ausprobiert. &bdquo;Toni ist ein toller Begleithund“, sagt Tom Kunz. &bdquo;Und wenn ich mich freue, dann freut er sich auch.“ .responsive23-5zrhrA4r1ZsMZ40h-map-hundeauslaufflaechen-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-5zrhrA4r1ZsMZ40h-map-hundeauslaufflaechen-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-5zrhrA4r1ZsMZ40h-map-hundeauslaufflaechen-in { padding-top: 142.86%; } }

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