Beim letzten Derby auf der Alm gegen die Preußen aus Münster kam es zu einer kurzen, aber denkwürdigen Szene am Rande. Ein Trupp Alt-Arminen, der schon dabei gewesen ist, als die Elfmeter noch aus der Hand geschossen wurden, bog von der Melanchthonstraße Richtung Almparkplatz ab.
Aus der Gegenrichtung kreuzte ein verlorenes Häuflein Preußen-Fans den Weg, alle im Durchschnitt etwa ein Drittel so alt wie die schwarz-weiß-blauen Altinternationalen. Mit von einer Menge Zigaretten und bewusstseinserweiternden Getränken gestählter Stimme erhob einer dieser Recken unvermittelt zum Schmähruf an: „Was steht an jeder Ecke?“ Wie aus der Pistole geschossen antworteten die Alt-Arminen lautstark im Chor: „Preußen verrecke!“Nun, Genugtuung auf der einen Seite und Verwunderung auf der anderen Seite, dass die vermeintlich lieben Opis keineswegs altersmilde geworden waren. Die Abneigung gegen Telgte West nimmt der echte Armine halt mit ins Grab.
Wie wird Grodowski jubeln?
Nun wechselt mit Joel Grodowski ein junger Stürmer vom Erzfeind die Seiten. Mit Argwohn werden die DSC-Fans verfolgen, ob der 27-Jährige seine Gepflogenheit beim ersten Torjubel für die Armina gewissenhaft ablegen oder eine alte Gewohnheit vor der Süd zelebrieren wird.
Denn der pfeilschnelle Knipser pflegt nach seinen Treffern gleich einem Vogel mit den Armen zu rudern wie das Münsteraner Wappentier. „Wenn der nach einem Tor vor der Kurve den Preußen-Adler macht, dann kann der gar nicht so schnell gucken, wie der hier wieder abfliegt“, wetterte ein dem Leineweber sehr gut bekannter Jung-Armine.
Nun, Adler hin oder her. Hauptsache, der Junge lässt uns wieder in die 2. Liga fliegen!
