Schnee-Chaos-Bilanz: Winterräumdienst kracht in Glastür eines Bielefelder Supermarkts

Bielefeld. Was war da plötzlich los? Als am Donnerstagmittag dichter dicker Schnee vom Himmel fiel, wurde es plötzlich enorm rutschig auf so mancher Bielefelder Straße. Sogar einen Winterräumdienst hat es erwischt: Der Fahrer eines der Räumfahrzeuge verlor auf dem Gelände eines Supermarktes in Gellershagen die Kontrolle über sein Gefährt und prallte in die Eingangstür des Supermarktes. Die Glastür ging zu Bruch, damit der Tag der offenen Tür nicht dauerhaft anhielt, wurde die Glasfront am späten Abend provisorisch geschlossen. Polizeisprecher Michael Kötter zog am Freitag Schneebilanz und zählte am Ende 77 Unfälle im Stadtgebiet und auf den Autobahnen in der Region. Wie berichtet, hatte die Polizei ja bereits in den Mittagsstunden alle Verkehrsteilnehmer dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben, wenn es möglich sei. Zu viele Unfälle hatten sich in der heißen Phase rund um die Mittagszeit ereignet. Unter den 77 gemeldeten Unfällen seien viele kleinere gewesen, erklärt Kötter. Oft seien es Hilfeersuchen gewesen, wenn Fahrzeuge in den Graben gerutscht waren oder Absicherungen, damit nicht weitere Autos von der Straße schlittern. Und es gab auch reichlich Blechschäden. Sattelzug rammt Bielefelder Auto auf der A2-Abfahrt: Eine Person verletzt Zum Glück gab es nur zwei Leichtverletzte zu beklagen, so Kötter. Um 12.55 Uhr war der Honda Jazz eines 18-Jährigen aus Bad Salzuflen an der Babenhauser Straße in den Graben gerutscht. Dabei habe sich der Fahrer leicht verletzt. Um 14.23 Uhr wurde der Polizei ein Unfall in der Autobahnabfahrt Bielefeld-Ost gemeldet. Hier war ein Sattelzug von der A2 kommend die Abfahrt zur B66 heruntergekommen. Als ein Auto vor ihm verkehrsbedingt abbremsen musste, sei dem Lkw-Fahrer das nicht mehr gelungen. Die Zugmaschine prallte ins Heck des Pkw. Eine Person in dem wurde dabei ebenfalls leicht verletzt. Interessant: Nach Schneefall in Bielefeld: Wo Bürger selbst zur Schaufel greifen müssen Überhaupt war die Lagesche Straße rund um die Auf- und Abfahrten der A2 eine neuralgische Stelle am Schnee-Donnerstag gewesen. Hier hatten sich zeitweise mehrere Sattelzüge quergestellt oder waren in den Graben gerutscht. Die Folge war eine mehrstündige Teilblockade der Bundesstraße und reichlich Stau bis hinein in die Innenstadt. Zum Schluss rutscht Räumfahrzeug in Bielefelder Supermarkt Als sie am Abend die Lage längst beruhigt hatte, kam es zum skurrilsten der Schneeunfälle. Wie Polizeisprecher Michael Kötter mitteilte, meldete ein Zeuge den Winterdienst in der Supermarkttür um 21.40 Uhr. &bdquo;Das war dann der letzte der Unfälle in dieser langen Liste“, sagt Kötter. Auch am Freitag kamen bis zum späten Nachmittag keine weiteren Unfälle mehr dazu. Unklar ist noch, wie der Räumdienstwagen so ins Rutschen geraten konnte, dass er doch recht weit von der Parkplatzfläche entfernt in die Supermarkttür krachen konnte. &bdquo;Die Fläche dort ist relativ eben“, sagt auch Kötter. Technisch am anspruchsvollsten war am Ende sicherlich die Bergung des 40-Tonnen-Lastzugs (Lkw mit Anhänger), der ausgerechnet beim Weg über die steile Bergstraße von Steinhagen und Dornberg die Bodenhaftung verlor. Der Anhänger hatte sich schon fast in den Graben verabschiedet und stand so schräg, dass sich auch Abschlepp-Experten für Großfahrzeuge nicht mehr trauten, den absturzgefährdeten Speditionsanhänger einfach wieder nach oben zu ziehen. Am Ende musste ein Autokran hinzugerufen werden, der den drohenden Absturz mit seinem starken Kranarm verhindern konnte. Die Bergstraße blieb während der stundenlangen Blockade und der anschließenden aufwendigen Bergung dauerhaft gesperrt. Lesen Sie dazu: Der ganze Überblick über das Schneechaos in Bielefeld

Meistgelesen