Polizeieinsatz in Bielefeld: Mann übergießt Frau mit Benzin und ist weiter auf der Flucht

Bielefeld. Die Bielefelder Polizei ist am Montagabend, 18. November, zu einem Einsatz nach Hillegossen ausgerückt. Wie die Polizei bestätigte, hat dort an der Detmolder Straße ein Mann eine 39-jährige Frau mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen. Wie Polizeisprecherin Sarah Siedschlag nun am Dienstagmittag mitteilte, soll es aber keinen Versuch gegeben haben, das Benzin anzuzünden. Der Notruf ging um 20.22 Uhr bei der Bielefelder Feuerwehr ein. Wie die Polizei inzwischen bestätigt hat, handelte es sich bei der Flüssigkeit um Benzin. Entgegen ersten Informationen habe der Tatverdächtige, ein 34-jähriger Bielefelder, nicht versucht, das Gemisch zu entzünden. Auslöser soll ein Streit in der Nähe der Aral-Tankstelle an der Detmolder Straße um Zigaretten gewesen sein. Update, 12.30 Uhr: Polizeisprecherin Sarah Siedschlag spricht davon, dass sich die Frau und der mutmaßliche Täter flüchtig kennen. Sie seien aber keine Partner oder liiert. Auf oder in der Nähe des Tankstellengeländes habe der flüchtige Bekannte die 39-Jährige um Zigaretten angeschnorrt. Weil sie aber keine Zigaretten abgeben wollte, sei der Mann aggressiv geworden. Bielefelder zapft Benzin vorher von der Zapfsäule Er soll daraufhin einen Behälter genommen haben, in dem sich Kraftstoff befand und den Inhalt über die 39-Jährige geschüttet haben. Die Polizei geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter das Benzin vorher von einer der Zapfsäulen an der Tankstelle gezapft hatte. Die Frau soll ausgesagt haben, dass der Mann den Kraftstoff zuvor bei der Tankstelle gestohlen habe. Beide Personen seien womöglich betrunken gewesen, beide haben derzeit keinen festen Wohnsitz, der 34-Jährige ist der Polizei bereits gut bekannt. Als der Mann sich über die Weigerung der Frau, Zigaretten abzugeben, geärgert habe, soll er sie mehrfach geschubst haben und ihr dann das Benzin über den Kopf geschüttet haben. Anschließend soll er davongelaufen sein. Ob dies noch in direkter Nähe zur Tankstelle oder schon etwas weiter in Richtung Hillegossen geschah, ist noch unklar. Es scheint möglich, so Siedschlag, dass beide vorher ein Haus in der Nähe der Waldenburger Straße aufgesucht hatten. Offenbar wollte die Frau nach dem Benzin-Vorfall dorthin wieder zurückkehren. Die Rettungskräfte fanden sie jedenfalls in der Nähe des Hauses. Täter wird wegen gefährlicher Körperverletzung gesucht Auch am Dienstagmorgen fahndet die Bielefelder Polizei weiterhin nach einem tatverdächtigen Mann (34). Sicher ist inzwischen, dass der Mann trotz der bedrohlichen Situation, nicht versucht haben soll, das Benzin anzuzünden. Es wurde daher auch nicht wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Die Kripo geht derzeit von versuchter gefährlicher Körperverletzung in dem Fall aus. Laut Sarah Siedschlag sei aber auch das fraglich, da es zu keiner konkreten Körperverletzung gekommen sei. Die Frau war bei Eintreffen von Notarzt, Polizei und Feuerwehr unverletzt. Allerdings sei sie vermutlich ohnehin psychisch so beeinträchtigt gewesen, dass die Notärztin empfahl, die Patientin in die Psychiatrie zu bringen. Laut Siedschlag sei die Frau deshalb seitdem in psychiatrischer Behandlung. Sollte keine versuchte Körperverletzung mehr in Frage kommen, bliebe noch der Vorwurf einer Sachbeschädigung – wegen der benzingetränkten Kleidung der Betroffenen. Fahndung der Bielefelder Polizei in Stieghorst und Hillegossen Rettungskräfte und Polizisten waren am Montagabend mit mehreren Fahrzeugen zum Tatort geeilt. Auch weil die erste Meldung unklar war und durchaus die Befürchtung bestand, dass der Täter das Benzin sogar angezündet haben könnte. Da der Tatverdächtige nach dem Zwischenfall zu Fuß die Flucht in Richtung Stieghorst ergriffen hatte, suchten zahlreiche Streifenwagen in Hillegossen und Stieghorst nach dem Mann – vergeblich Die Kriminalpolizei übernahm noch am Abend die Tatortarbeit, nahm Spuren und Beweisstücke auf. Dazu gehörten auch größere Gegenstände, die die Ermittler in große Papiertüten steckten, um sie anschließend spurentechnisch überprüfen zu können. Nach der kriminaltechnischen Untersuchung hat die Kripo die weiteren Ermittlungen übernommen. Die Ermittlungen dauern nach Angaben der Leitstelle vom Dienstagmorgen weiter an. Lesen Sie dazu auch: Bielefelderin mit Benzin übergossen: So geht es dem Opfer nach der unfassbaren Tat

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