Gleich vier neue Parkzonen in Bielefeld: Das wird teuer für Autofahrer

Bielefeld. Im vergangenen Jahr machten die Grünen von sich reden, als sie vorschlugen, für einen Anwohnerparkausweis 360 Euro statt bislang 30 Euro pro Jahr zu verlangen. Zuletzt waren 60 Euro im Gespräch. Aber auch dazu ist bislang keine Entscheidung gefallen. Beschlossen werden soll aber jetzt eine massive Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung. Das heißt, in deutlich mehr Bereichen der Stadt als bisher müsste für das Abstellen von Fahrzeugen künftig gezahlt werden. In welcher Höhe – das bleibt zunächst offen. Das städtische Amt für Verkehr hat jetzt einen Plan vorgelegt, in dem vier Parkraumbewirtschaftungszonen ausgewiesen sind: das Altstadt-Hufeisen, die Innenstadt, der erweiterte Innenstadtbereich und die Kernstadt, also Bereiche mit dichter Bebauung. Die künftige Parkraumbewirtschaftung würde danach nicht nur die gesamten Stadtbezirke Mitte, Schildesche und Gadderbaum, sondern auch Teile von Brackwede und Dornberg, hier vor allem der Bereich hinter der Uni, einbeziehen. Ziel sei es, den Anteil der Bewohnerparkplätze in den ausgewiesenen Bereichen im Verhältnis zur Gesamtzahl der vorhandenen Stellplätze zu erhöhen, heißt es in einer Beratungsvorlage des Amtes für Verkehr für die Politiker. Eingeplant werden sollen auch Serviceparkplätze für Handwerker, Pflege- und Lieferdienste. Platz im Quartiersparkhaus für 110 Euro monatlich Die neuen Parkraumbewirtschaftungszonen sind Teil der städtischen Mobilitätsstrategie, wonach der Anteil des Autoverkehrs an den zurückgelegten Wegen in der Stadt bis 2030 halbiert werden soll – von derzeit 50 auf 25 Prozent. ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sollen entsprechend gestärkt werden. Sie bilden den sogenannten Umweltverbund. Erreicht werden könne dieses Ziel nur durch &bdquo;Restriktionen“ für den &bdquo;motorisierten Individualverkehr“, also Beschränkungen für den Autoverkehr, heißt es. Als besonders wirksam gelte dabei die Parkraumbewirtschaftung. Um in Bereichen mit besonderem Parkdruck Entlastung zu schaffen, sollen Quartiersparkhäuser entstehen. Das Amt für Verkehr arbeitet aktuell an Konzepten für vier solcher Quartiersparkhäuser. Zwei Standorte sind bekannt: der Parkplatz am künftigen Kaufland-Markt (früher Real) an der Teutoburger Straße und der Parkplatz an der Alm. So könnte an der Teutoburger Straße ein Quartiersparkhaus mit 280 Plätzen entstehen, an der Alm ein etwas kleiner dimensioniertes Objekt. Nach ersten Berechnungen des Amtes für Verkehr läge die monatliche Stellplatzmiete bei 110 Euro, damit die Häuser wirtschaftlich betrieben werden könnten. Um die Quartiersparkhäuser attraktiver zu machen, müsse in deren Umfeld das Abstellen von Fahrzeugen im Straßenraum entsprechend bezahlpflichtig werden. Lesen Sie auch: Vorstoß der Grünen: Anwohnerparken soll in Bielefeld 360 Euro im Jahr kosten Bei der Einrichtung der künftigen Parkraumbewirtschaftungszonen will sich die Stadt am sogenannten Münchener Modell orientieren. Dabei werden die einzelnen Zonen ausgehend vom Zentrum abgestuft in Ringen angelegt. In den übrigen Stadtteilzentren, etwa in Heepen, Sennestadt oder Jöllenbeck, soll sich zunächst nichts bei der Parkraumbewirtschaftung ändern. Auf lange Sicht sollen aber auch sie darin einbezogen werden. 340.000 Einwohner und 220.000 Fahrzeuge in Bielefeld Im Thema Parken steckt reichlich politischer Zündstoff. Auch innerhalb der rot-grün-roten Rathauskoalition gibt es dazu unterschiedliche Auffassungen. Über die Quartiersparkhäuser hätte bereits in der Bezirksvertretung Mitte und anschließend im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert werden sollen. In beiden Gremien war die Angelegenheit zuletzt jedoch vertagt worden. Die Zahl der Kraftfahrzeuge in der Stadt steigt unvermindert weiter. 220.000 sind gemeldet, davon allein 180.000 Pkw. In Bielefeld leben 340.000 Menschen. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Service: Parkhäuser und Parkplätze in Bielefelds Innenstadt 2024 – ein Überblick

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