Nächste Gefängnisstrafe: 54-Jähriger zerkratzt Autos in Bielefelder Innenstadt

Bielefeld. &bdquo;Ich kann mir das nicht erklären, ich habe da doch nichts von. Ich will niemandem schaden“, sagte Jackson N. (Name geändert) in der Verhandlung. Zum wiederholten Mal musste sich der 54-jährige Mann vor einem Gericht verantworten. Und wie stets lag das daran, dass er den Lack an etlichen Autos beschädigt hatte. Das Gericht verurteilte ihn nun zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten. In der Zeit von April 2023 bis zum Mai dieses Jahrs beschädigte Jackson N. mit Steinen, Scherben und anderen Gegenständen 18 Autos in Bielefeld, ein weiteres in Herford. Dabei war es purer Zufall, welche Autos es erwischte. Ebenso wie die verursachten Schäden gänzlich unterschiedlich waren: Mal lagen diese bei 200 Euro, in anderen Fällen im mittleren vierstelligen Bereich. Lesen Sie auch: 42 zerkratze Autos in Bielefeld: Notorischer Wiederholungstäter schlägt wieder zu In Bielefeld schlug N. im Tatzeitraum insbesondere im Bereich der erweiterten Innenstadt zu. Und dies nicht zum ersten Mal, ist er doch wegen gleichgelagerter Taten bereits in Erscheinung getreten und auch zu Haftstrafen verurteilt worden. Taten dürften mit Amphetaminkonsum zusammenhängen Hat man es also möglicherweise mit einem notorischen Autohasser zu tun? Hatte sich N. geärgert, weil die Fahrzeuge aus seiner Sicht rücksichtslos geparkt waren? Waren es persönliche Gründe, kannte er die Halter der Autos? Nichts von alledem trifft zu. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht suchte auch der Angeklagte nach einer Erklärung. Letztlich scheinen die Taten mit seiner Amphetaminabhängigkeit zusammenzuhängen, denn mit klarem Kopf – so wie es derzeit aufgrund seiner Untersuchungshaft der Fall ist – wirkt der 54-Jährige ausgesprochen reflektiert. Er könne sich das nur mit dem Drogenmissbrauch erklären, berichtete N. vor Gericht. Auch habe er bereits schon einmal eine durch den Substanzmissbrauch hervorgerufene Psychose gehabt. &bdquo;Ich kenne die Leute nicht, ich liebe Autos. Es tut mir leid für die Leute und auch leid für mich – ich sitze nicht gerne im Gefängnis“, sagte der Angeklagte. Aufgrund seiner Drogensucht hatte N. vor einigen Jahren seine Wohnung verloren, seither war er obdachlos. Lediglich zwei Monate vor der ersten der nun in Rede stehenden Taten war N. aus dem Gefängnis entlassen worden, in dem er nach Urteilen der Amtsgerichte in Lemgo und Herford 15 Monate lang hatte einsitzen müssen, weil er zahlreiche Autos zerkratzt hatte. Lesen Sie auch: &bdquo;Ist eine riesige Überwindung“: Zwei Bielefelder erzählen, wie sie wohnungslos wurden Bielefelder Angeklagter nimmt das Urteil an Besonders übel erwischte es im Juli des vergangenen Jahres einen an der Jöllenbecker Straße abgestellten Opel Astra. Dort zerkratzte Jackson N. nicht nur den Lack, sondern ritzte auch noch Nazi-Symbole und Obszönitäten in die Karosserie. &bdquo;Der zerkratzte Lack ist ja schon ärgerlich genug. Aber mit so einem Auto fährt dann wirklich niemand mehr durch die Gegend“, sagte Richterin Michaela Lixfeld. Auch für die an dem Opel hinterlassenen Symbole und Botschaften hatte Jackson N. keine Erklärung. &bdquo;Ich bin ja noch nicht einmal Deutscher – und ganz bestimmt kein Rechter“, sagte der in Herford geborene britische Staatsbürger. Das Gericht verurteilte N. letztlich zu weiteren 15 Monaten Gefängnis – ohne Bewährung. &bdquo;Eine günstige Prognose kann ich derzeit leider nicht stellen“, sagte Richterin Lixfeld in der Urteilsbegründung, &bdquo;auch nach der letzten Haft haben Sie sich sofort wieder Drogen besorgt und weitergemacht. Da sehe ich kein Licht am Horizont.“ Lesen Sie auch: Zahlreiche Autos in Bielefelder Innenstadt zerkratzt: Verdächtiger muss vor Gericht Jackson N., sein Verteidiger Torsten Giesecke sowie Oberamtsanwalt Jan Witthus erklärten, auf Rechtsmittel gegen die Entscheidung verzichten zu wollen. Das Urteil ist somit rechtskräftig.

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