Bielefeld. Eigentlich ist sie darauf ausgebildet, Sprengstoff zu erschnüffeln. Jetzt aber zeigte Diensthündin Jette von der Bielefelder Polizei, dass sie auch Langfingern das Handwerk legen kann. In der Nacht auf Donnerstag, 12. September, hatte die vierbeinige Ermittlerin laut Mitteilung der Polizei einen entscheidenden Anteil daran, dass ihren zweibeinigen Kollegen ein dreiköpfiges Verbrechertrio ins Netz ging.
Die Männer waren als Einbrecher unterwegs und hatten es auf Badarmaturen abgesehen, die sie in einem leer stehenden Klinik-Gebäude an der Schildescher Straße/ Ecke Beckhausstraße vermuteten. Ein Zeuge wurde gegen 4.30 Uhr auf Bewegungen in dem unbewohnten und ungenutzten Haus aufmerksam. Er handelte umgehend und rief über den Notruf die Polizei.
Spürhund nimmt sofort die Fährte auf
Die eintreffenden Beamten nahmen ebenfalls Geräusche und den Lichtschein von Taschenlampen wahr. Auf der Suche nach den Tätern kam dann Jette zum Einsatz: Sie nahm sofort die Fährte auf und stellte die drei Personen in einem Toilettenraum.
Der Auftritt der Hündin verfehlte ihre Wirkung nicht: Die Männer ließen sich widerstandslos festnehmen. Nachdem die Handschellen geklickt hatten, stellten die Polizisten fest, dass die Einbrecher offenbar schon etwas länger im Haus aktiv gewesen sind.
Ein halbes Badezimmer zum Abtransport bereitgelegt
Das Trio hatte bereits mehrere Waschtischarmaturen und Siphons aus Metall demontiert und für den Abtransport bereitgelegt.
Gegen einen der Festgenommenen, einem 36-jährigen Mann ohne festen Wohnsitz, lag bereits ein Haftbefehl wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vor. Auch die anderen beiden Tatverdächtigen, ein 43-jähriger und ein 40-jähriger Bielefelder, waren keine unbeschriebenen Blätter: Ihre Personalien waren der Polizei ebenfalls schon bekannt. Aller drei müssen sich nun wegen des schweren Bandendiebstahls verantworten.