Neue Initiative will Bielefelds Ostwestfalendamm mit „hängenden Gärten“ verschönern

Bielefeld. Mehr als ein Ideen-Impuls ist es noch nicht, aber der hat es in sich: Das Tor zum Bielefelder Westen, die Unterführung an der Elsa-Brändström-Straße/Ecke Arndtstraße und Goldbach und Richtung Studi-Wohnheim &bdquo;Orangenkiste“ soll grüner werden. Mit dem Banner &bdquo;Aufenthaltsqualität durch Stadtbegrünung“ zieht man heutzutage aber keinen Hering mehr von der Roste, wie wär’s dann mit &bdquo;Die hängenden Gärten von Bielefeld?“ Im Westen konstituierte sich nun eine Initiative, die angefangen hat, öffentliche Wahrnehmung zu schaffen für ihren Wunsch, die derzeit recht schmuddelige Ecke mit rudimentärem Grün grüner zu machen und dieses Grün noch auszuweiten – vielleicht sogar bis zum Taubenhaus an der Mindener Straße. &bdquo;Die Brutalität aus Beton schlägt mir immer wieder aufs Gemüt, wenn ich hier vorbeikomme“, gesteht Ulrich Bosse, ein Gründungsvater der Initiative &bdquo;Die hängenden Gärten von Bielefeld“. Und Bosse kommt hier fast täglich vorbei, wohnt er doch nur wenige hundert Meter entfernt. Seine Gemütsverfassung manifestiert er bei einer Ortsbesichtigung mit den Worten: &bdquo;Durch dieses Tor will ich gerne durchgehen, tue ich aber nicht“. Mehr als 20 Betriebe und Firmen wollen die Initiative unterstützen Aus der Luft gegriffen ist die Idee der hängenden Gärten nicht. Dieses Foto auf dem Instagramauftritt &bdquo;annanandtatty“ zeigt eindrucksvoll, wie in Singapur Betonkonstruktionen begrünt werden: Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Leta Kennedy (@annaandtatty) Bosse und seine Mitstreiterin, die Soziologin Kerstin Große-Wöhrmann, sie sich als Resonanzgeberin, Entwicklerin, Sinnfinderin und Visionärin bezeichnet, haben mit ihrem Ideen-Projekt offenbar offene Türen aufgestoßen. &bdquo;Wir haben eine beachtliche Resonanz, seitdem wir einen Flyer in Gaststätten ausgelegt und eine Homepage im Netz freigeschaltet haben“, sagt sie. Zu dieser Resonanz gehört auch ein beachtlicher Unterstützer-Pool von mehr als 20 Betrieben, Firmen und Organisationen. Darunter auch die Andreas Mohn Stiftung, die den aufwendig gestalteten Flyer mitfinanzierte. Was genau will aber die Bielefelder Initiative? &bdquo;Ein positives Zukunftsbild“, erklärt Große-Wöhrmann, &bdquo;Wir sind auf der Suche nach dem größtmöglichen Nenner im Gestaltungsprozess“, fährt sie fort. Hier, am Tor zum Westen, soll die Stadt grüner werden und mehr Aufenthaltsqualität bekommen durch Efeu, der vom Ossi herunterhängt, durch Schilf an dem Brücken- und Trassengemäuer, durch Street-Art-Flächen, Stadtteilplakatwänden, einer &bdquo;Tunnel-Galerie“, bespielt von Künstlern in der Fußgänger-Unterführung, durch ein Klettergerüst für Kinder und und und. Ideen haben sie genug und je mehr bei diesem Projekt mitmachen, desto mehr Ideen werden noch aufploppen. Die &bdquo;hängenden Gärten“ stehen in Bielefeld noch vor einigen Hürden Das Grün, die &bdquo;hängenden Gärten“, sind nur der Aufhänger. Dieser wird sich so leicht nicht realisieren lassen. Statik, die Beschaffenheit des Betons und Verkehrsgefährdung seien nur drei Punkte, die es zu umschiffen gelte, wie Bosse bemerkt. Von Finanzierung und Durchführung ganz zu schweigen. Und dann sind ja noch die Prozesse in Politik und Verwaltung. Immerhin, die Initiative hat Impulse gesetzt und schon einiges eingestielt. Jetzt fangen sie richtig an. Man darf doch wohl noch träumen dürfen: &bdquo;Durch gezielte Begrünung, auch vertikaler Begrünung, hat sich die Durchschnittstemperatur im Millionenstadtstaat Singapur um vier Grad reduziert“, sagt Ulrich Bosse. &bdquo;Die hängenden Gärten von Bielefeld“ gehen weiter nach vorne – und nach draußen: Am kommenden Dienstag, 28. Mai, veranstaltet die Inititaive einen &bdquo;Entdeckerspaziergang“ um 16.30 Uhr. Treffpunkt ist dort, wo die Gärten eines Tages hängen sollen – unter dem Ossi an der Arndtstraße. Und weil es einfach so wahnsinnig schön aussieht, hier noch ein grüner Eindruck aus Singapur bei Instagram: Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von ArchFeed (@archfeed_)

Meistgelesen